Yamaha Junior Kit Manu Katché Drum Set Test

Jedes Jahr vor Weihnachten sieht man sie wieder in den Spielzeuggeschäften: Kinderschlagzeuge, meistens hübsch verziert mit „Hello Kitty“-Logo, Spiderman oder SpongeBob. Ganz so hübsch sehen die Schießbuden aber, nachdem sie ausgiebig von den kleinen Keith Moons malträtiert wurden, nicht mehr aus. Logisch, eigentlich bestehen sie ja meist auch komplett aus Plastik, und selbst dafür sind die 49,95 Euro meist noch zu viel. Es geht aber auch anders

Yamaha_Manu_Katche_Kit_kpl1


Damit die lieben Kleinen nicht schon nach wenigen Wochen den Spaß am Trommeln verlieren, haben einige Hersteller Drumsets konzipiert, die immerhin schon eher wie normale Schlagzeuge aussehen, aber qualitativ auch nicht immer das Gelbe vom Ei sind. Yamahas Junior Kit Manu Katché will nun Schluss machen mit dem Kinderkram und zeigen, dass ein Kinderschlagzeug auch gehobene Ansprüche an Klang und Qualität erfüllen kann. Wir haben das Kit, welches fünf Trommeln aus Birkenholz sowie einen Hardware-Satz beinhaltet, für euch getestet.

Details

Alles eine Nummer kleiner als beim klassischen Bebop Set

Das Junior Kit besteht aus einer 16“x15“ Bassdrum, zwei Racktoms mit den Maßen 10“x7“ und 12“x7“, einem 13“x12“ Floortom sowie einer 12“x5“ Snaredrum – sozusagen ein Mini Bebop Set mit einem zusätzlichen Tom. Alle Trommeln sind mit einer transparenten, sauber verarbeiteten Lackierung in der Farbe Deep Violet versehen und mit Chrom-Hardware bestückt. Die kleinen Spannböckchen sind ohne Gummiunterlagen direkt an den in China hergestellten Kesseln verschraubt, welche aus sechs Schichten Birkenholz bestehen und eine Wandstärke von etwa sieben Millimetern haben. Die schmale Gratung verläuft dicht an der Außenseite und ist beidseitig im 45 Grad Winkel gefräst. Mit jeweils zwei Schrauben sind die goldfarbenen Badges an den Kesseln angebracht.

Fotostrecke: 5 Bilder Von den drei erhältlichen Finishes ist Deep Violet sicher die auffälligste Farbe.

Die Birkenkessel kennt man aus der Stage Custom Birch Serie

Es handelt sich beim Manu Katché Set übrigens um denselben Kesseltyp, der für die Stage Custom Birch Serie verwendet wird. Im Unterschied zu den Stage Customs gibt es beim Manu Katché Kit allerdings keine frei schwingenden Y.E.S.S.-Tomhalterungen – hier sind die Halteböckchen, unterlegt mit einer dünnen Gummilage, vollflächig am Kessel verschraubt. Auch das Floortom muss ohne schwingungsisolierende Maßnahmen auskommen und steht ganz konventionell auf drei Beinen, deren Böckchen ebenfalls fest am Kessel verschraubt sind. Die Feststellschrauben drücken dabei – nicht sehr elegant – direkt auf die geriffelten Flächen der Beine. Ebenso wenig spektakulär geht es bei den Spannreifen zu, die mit 1,5 Millimetern Stärke zu den dünnen Vertretern ihrer Gattung zählen und an Toms und Snaredrum über jeweils sechs Löcher verfügen. Zwei mehr sind es bei der 16 Zoll Bassdrum, die sicher auf zwei ausklappbaren Beinen steht und auf der Oberseite mit der seit Jahrzehnten bekannten und bewährten Rosette zur Aufnahme des TH945B Zweifach-Tomhalters bestückt ist. Dieser wurde leider versehentlich nicht mitgeliefert und für die Fotos kurzerhand durch einen Einzeltomhalter ersetzt. Ein Riser, der in die Unterseite der Bassdrum eingeschoben werden kann, ermöglicht eine Anhebung der Trommel, um zu gewährleisten, dass der Schlägel der Fußmaschine das Fell in der Mitte trifft.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Bassdrum-Beine sind, wie üblich, seitlich anklappbar.

Die Ausstattung der Snaredrum entspricht dem üblichen Standard

Die Teppichabhebung der zwölf Zoll kleinen Snare ist ein simpel konstruiertes Standardmodell, das, im Vergleich zu höherwertigen Abhebungen, etwas schwergängig läuft, aber seinen Zweck erfüllt. Die Spannungseinstellung des 20-spiraligen Teppichs erfolgt einseitig über eine Rändelschraube.
Alle Trommeln des Sets sind mit dünnen, einlagigen Fellen bestückt, transparente „Yamaha 250“-Versionen auf den Toms, ein ebensolches mit weißer Beschichtung auf der Snare und die Variante mit integriertem Dämpfungsring als Bassdrum-Schlagfell. Für die Resonanzseite wählte man ein schwarzes Fell mit weißem Yamaha-Logo.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Teppichabhebung der Snaredrum ist einseitig regulierbar.

Stative und Pedale werden mitgeliefert – Hocker und Becken müssen separat erworben werden

Das einstrebige Hardware-Set besteht aus einem kleinen, niedrig einstellbaren Snareständer, einer Standard Hi-Hat-Maschine, zwei einfach ausziehbaren Beckenständern sowie einem HS650S Bassdrum-Pedal. Ein Hocker wird nicht mitgeliefert, und auch ein Beckenset fehlt noch zur Komplettierung des Drumsets

Fotostrecke: 5 Bilder Praktisch: Der Neigungswinkel des Snareständers ist stufenlos einstellbar.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.