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DW 9120AL und 9100M Drum Thrones Test

Günstige Drum-Hocker, besonders im Bereich um 100 Euro, gibt es in Hülle und Fülle. Allerdings sind nur wenige Drummer bereit, mehr als 200 Euro für einen Sitz auszugeben. Ein Hersteller wie DW, der für sein Image als High-End Marke bekannt ist, hat auch diese Zielgruppe im Visier und hält für sie vier Hockermodelle bereit. Zwei davon haben wir zum Test bekommen: Der 9100M ist ein runder, überdurchschnittlich massiver Standardsitz, beim 9120AL handelt es sich um einen Sattelsitz mit Air Lift System, also einer Gasdruckfeder. 

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Von ihren günstigeren Kollegen sollen sich unsere Testkandidaten in erster Linie durch eine massivere Bauweise und besonders hochwertige und große Sitzflächen unterscheiden. Als Zielgruppe hat DW also jene Drummer im Blick, die einfach keine Kompromisse beim Sitzen eingehen möchten. Ob die beiden Nobel-Hocker ihr Geld wert sind, haben wir im Test heraus gefunden. 

Details

Dass sich in den schicken Verpackungen keine Billigware verbirgt, verraten schon ihre Größe und ihr Gewicht. Die Testkandidaten sind keine Stühle für Fans ultraleichten Reisegepäcks, ihre Bauweise fordert ihren Tribut beim Platzbedarf und beim Tragen, so viel steht schon jetzt fest. Aber der Reihe nach… Zunächst baue ich den konventionell konstruierten 9100M auf. Nichts an ihm ist irgendwie auffällig, sein Preis ergibt sich offenbar schlicht und ergreifend aus seiner Bauweise.
Im Vergleich zum halb so teuren und optisch auf den ersten Blick fast identischen 5100 (welchen ich parallel zum Test habe), fällt bei genauerer Betrachtung zunächst die größere Sitzfläche auf. Unter ihrer sauber vernähten Vinyl-Oberfläche verbirgt sich eine Zwei-Komponenten-Polsterung, welche einerseits bequem sein, andererseits maximale Stützfunktion gewährleisten soll. Ein weiterer Unterschied ist der massiver ausgelegte Gussflansch zur Verbindung mit der Drehspindel. Eine gummierte Flügelschraube soll den haptischen Komfort erhöhen. Auch das Hauptrohr ist im Vergleich dicker, und bei der Fixierung der Drehspindel kommt hier eine weitere Memory-Klammer zum Einsatz, welche Drehbewegungen verhindern und für nochmals verbesserte Sicherheit sorgen soll. Praktisch finde ich, dass die Klammer per Flügelschraube fixiert wird und keinen Stimmschlüssel benötigt. 

Fotostrecke: 5 Bilder Wahrlich ein „Throne“: Knappe 50 Zentimeter misst die Sitzbreite beim 9120AL.

Beim 9120AL macht sich Sofa-Feeling breit

Dass es sich beim 9120AL um eine andere Konstruktion als bei den meisten Drum-Hockern handelt, ist auf den ersten Blick ersichtlich, dieses Modell hat fast schon Sofa-Charakter. Ein knapper halber Meter Sitzflächenbreite spricht eine deutliche Sprache, dieser „Thron“ ist auch für Drummer gedacht, die körperlich einfach deutlich größer gebaut sind als der Durchschnitt. Auf der Unterseite der Sitzfläche stoße ich zunächst auf den (auch beim 9100M vorhandenen) Warnhinweis, dass diese DEHP enthält, einen als krebserregend bekannten Weichmacher, welcher an kalifornischen Produkten gekennzeichnet werden muss. Das ist nicht sehr einladend, man darf allerdings davon ausgehen, dass diese Chemikalie auch in den Hockern vieler anderer Hersteller verbaut ist. Mit nacktem Hintern würde ich mich auf solche Gestühle jedenfalls nicht setzen wollen.
Mittig auf der Unterseite ist eine massive Flanschkonstruktion angebracht, die nicht nur das Sitzteil sicher mit der Gasdruckfeder verbindet, sondern auch als Basis für eine optional erhältliche Rückenlehne dient. Über einen seitlich angebrachten Hebel wird die Sitzhöhe justiert, eine Drehspindel entfällt hier natürlich. Ebenso groß wie das Sitzteil fällt die Basiskonstruktion aus. Vier doppelstrebige Beine mit etwa 70 Zentimetern Standradius sollen sicher stellen, dass der Stuhl auch dann nicht ins Wanken gerät, wenn sich eine 150-Kilo-Person mit Schwung an eine eventuell montierte Lehne wirft. Die Verarbeitungsqualität beider Hocker wirkt massiv und sorgfältig ausgeführt, Mängel entdecke ich keine. 

Fotostrecke: 5 Bilder Optisch erst einmal nichts Besonderes, aber massiv gebaut: der 9100M
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