Native Instruments Maschine 2.5.5 bringt Ableton Link

„No more wasting time, synchronize!“ (Heaven 17 – „This Is Mine“)

Da es bei Ableton Link keine Master-Clock gibt, kann nun das Tempo auch via Maschine geregelt werden. Die synchronisierten iOS-Apps, Ableton Live und auch NI Traktor folgen klaglos. Ich persönlich empfinde es einfach als viel intuitiver, ein Gerät über seine eigenen Transportfunktionen zu steuern und nicht über ein gern auch noch so ausgefuchstes Controller-Script.

Etwas unscheinbar sitzt das graue Link-Kästchen zwischen den Transport-Buttons und der BPM-Anzeige.

Mit Ableton Link eröffnet sich nun auch für Maschine eine quasi unbegrenzte Spielwiese zur super-tighten Synchronisation mit allen anderen Link-kompatiblen Apps zwischen verschiedenen Systemen, egal ob sie auf Mac oder PC oder iOS laufen, egal von welchem Hersteller. In der Presseerklärung weist NI zum Beispiel explizit auf die nun mögliche Link-Verbindung zu Serato DJ hin: wohlige Weihnachtsharmonie auch zwischen den DJ-Software-Platzhirschen.
Also: fühlt euch frei zu Jammen, egal was ihr benutzt. Ableton Link hält den Maschinenpark synchron, jetzt auch Maschine selbst. Probiert es einfach mal aus! Ich kam jedenfalls nach anfänglicher Übereuphorie aus dem seligen Dauergrinsen nicht mehr raus. Kabellose Synchronisation ist  schon ein bisschen Future, oder?

1/2  Maschine, iPad und iPhone (Bild: Native Instruments)

2/2  Maschine und Traktor marschieren jetzt via Link Hand in Hand (Bild: Native Instruments).

In meinem kleinen Video seht ihr, wie ich mit einen Piano Stem-Loop in Traktor starte, dann per Kontrol F1 Traktors Step-Sequenzer mit meinem Bonedo-Kit starte (das gibt’s hier zum Download), das alles natürlich noch im „normalen“ Traktor-Sync.
Maschine starte ich dann am Maschine Mk2-Controller und dank Ableton Link läuft sie auch klaglos mit. So macht das Spaß. Interessant in dem Zusammenhang: in der Range von 88 – 188 bpm bleibt der Stem-Loop des Pianos auf gleicher Tonhöhe. Diese verändert sich erst, wenn das Tempo diese Range über- oder unterschreitet. Das Originaltempo meines Stem-Tracks „Ebony“ ist übrigens 125 bpm.

Back2Back-Sessions sind jetzt also ganz unproblematisch und ohne großes Verkabeln und MIDI-Clock-Synchronisieren möglich, egal ob Traktor, Serato DJ, Maschine. Aber ohne gemeinsames (W)LAN-Netzwerk funktioniert Ableton Link nicht. Daher gehört ein mobiler Router ins Link-Gepäck. Der funktioniert auch in Bunkern und auf Open Air Festivals, er muss ja schließlich keine Daten ins Internet übertragen.
Solange alle Endgeräte in das Netzwerk eingeloggt sind, funzt auch Ableton Link. Und wenn ich mir ein Gerät zu Weihnachten wünsche dürfte, dann wäre das eine kleine Ableton Link-Box, die keinerlei Internet-Zugang hat, sondern lediglich ein lokales WLAN-Netzwerk erzeugt, allerdings mit MIDI-Out und Start-Stop-Button zur Link-Synchronisation von Hardware-Drummachines.

1/2  Maschine, iPad und iPhone in synchronisierter Harmonie (Bild: Native Instruments).

2/2  Maschine und Traktor marschieren jetzt via Link Hand in Hand (Bild: Native Instruments).

Zum Schluss ein Tipp: generell sollten bei Betrieb von Maschine und Traktor auf dem gleichen Laptop die Buffergrößen bei beiden Apps identisch eingestellt sein. Trotzdem hinkte bei mir bei verschiedenen Jams eine der Apps hinterher. Abhilfe konnte ich schaffen, indem ich im Abgleich mit Link-kompatiblen iOS-Apps herausfand, wer nicht im Groove war und ich dann einfach die Buffer Size der „ungroovy“ App veränderte, bis alles wieder passte.
Hier das offizielle Introduction Video von Native Instruments