TSE Audio BOD – Das Freeware-Plug-in im bonedo-Test: Der SansAmp von Tech 21 ist ein Klassiker unter den analogen Amp-Simulationen. Er wurde seit den 1990er Jahren in zahllosen Produktionen verwendet. Vor allem im Zusammenspiel mit DI-Spuren von E-Bässen wird die kleine Stompbox noch heute gerne eingesetzt, um den fetten Sound von Röhren-Verstärkern zu simulieren.
Der TSE Audio BOD (Bass Overdrive) emuliert das geschichtsträchtige Original und ist eine echte Alternative zu den oft komplexeren und leistungshungrigen Software-Amp-Simulationen. Deshalb möchten wir euch dieses kostenlose Plug-in im Zuge unser Freeware-Test-Reihe vorstellen. Noch mehr kostenlose Effekte und Klangerzeuger findet ihr in unserem großen Freeware-Special.
Details
Allgemeines
Der TSE BOD läuft als 32/64-Bit-Plug-In unter Windows (ab Vista) und OS X (ab Version 10.7) und ist in den Formaten VST, AU und AAX erhältlich. Download und Installation laufen problemlos und ohne Preisgabe irgendwelcher Daten. Wer seinen Dank ausdrücken will, kann dem Programmierer über PayPal ein Bier spendieren – ob das Geld wirklich diesem edlen Zweck zukommt, lässt sich allerdings schwer überprüfen.
Den kostenlosen Download findet ihr hier: https://www.tseaudio.com/software/tseBOD
Plug-in und Original
Für diesen Test habe ich den echten SansAmp (Bass Driver Deluxe) in Verbindung mit einer Reamping-Box an mein Audio-Interface angeschlossen und einen leicht angezerrten Bass-Sound eingestellt. Beim Übertragen der Einstellungen auf das hübsch und sehr authentisch gestaltete Plug-in wurde schnell klar, dass es durchaus klangliche Unterschiede zwischen Original und Remake gibt. Vor allem ein betonter Präsenzbereich lässt die Software schärfer und aggressiver klingen.
Durch Anpassen der Parameter kann man sich dem Klang des Originals aber deutlich nähern, und dann sind die Ergebnisse nicht unbedingt schlechter. Nicht nur die härtere Rock- und Metal-Fraktion wird es zu schätzen wissen, dass sich das Plug-in in den Mitten zurückhaltender gibt und mehr Subbass produziert. Der Klang ist etwas “cleaner” als beim echten SansAmp, ohne jedoch zu steril zu wirken.
Für dich ausgesucht
Wenn man den Amp-Spuren jetzt wieder einen Schuss der unbearbeiteten DI-Spur beimischt, wird der Klang noch runder und durchsetzungsfähiger. Phasenproblemen sind dabei nicht zu erkennen, die Signale mischen sich hervorragend. Allerdings solltet ihr dazu eine Kopie der ursprünglichen DI-Spur verwenden und den Blend-Regler auf Linksanschlag lassen. Dieser verringert zwar den Anteil des verzerrten Signals, die EQ-Bänder für Bässe und Höhen greifen aber (genauso wie beim Original) immer noch. Beim Test mit Cubase gab es außerdem ein Problem mit dem Gain-Staging bei Mono-Spuren.
Wenn man das Plug-in für mehr Zerre heißer fährt, zeigt es im Vergleich zum Original ein weiteres Mal eine leichte Neigung zu Schärfe und Aggressivität. Wer nach einem gemäßigteren Klang sucht, kann den BOD durch Zurückfahren des Presence-Reglers jedoch gut im Zaum halten.
FAZIT
Eine exakte Kopie des Originals ist der TSE Audio BOD sicher nicht: Das kostenlose Plug-in klingt fetter im Subbass, sauberer in den Mitten und gleichzeitig aggressiver im Präsenzbereich. Die Ergebnisse sind deshalb aber nicht schlechter und meiner Meinung nach kommt man sogar schneller zu einem guten Basssound. Natürlich kann man den BOD auch zweckentfremden und auf anderen Spuren verwenden. Dieses Plug-in hat sich daher seinen Platz auf der Platte locker verdient.
PRO- Emulation des SansAmp
- Hübsche Benutzeroberfläche
- Problem beim Gain-Staging auf Mono-Spuren (Blend-Regler)
- kostenlos
- Emulation des SansAmp
- Hübsche Benutzeroberfläche
- Problem beim Gain-Staging auf Mono-Spuren (Blend-Regler)