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Ernie Ball Music Man Cutlass Test

Mit der Cutlass widmet sich Ernie Ball Music Man einem weiteren Klassiker, der sich deutlich am traditionellen Strat-Design orientiert. Aber auch wenn sie sich mit ihren drei Singlecoils, dem Erlenkorpus und der sonstigen Ausstattung relativ nah am Vorbild bewegt, wäre die Einordnung der Cutlass als simpler Strat-Nachbau eindeutig falsch. Immerhin haben die Gitarrenbauer bei Ernie Ball Music Man diverse eigene Ideen in die E-Gitarre einfließen lassen.

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Um so spannender ist die Frage, wie unsere Kandidatin klingt und was ihr geistiger Vater Leo Fender ihr mitgegeben hat, das sie von ihrer berühmten Schwester unterscheidet.

Fotostrecke: 3 Bilder Auch die Cutlass wird in einem hochwertigen Ernie Ball Music Man Koffer geliefert

Details

Korpus

Die Cutlass steckt stratmäßig in einem Erlekorpus und zeigt sich im gewohnten, traditionellen Leo-Fender-Double-Cutaway-Stil. Auch die Ausfräsung an der Korpusrückseite zur besseren Anpassung an den Körper des Spielers ist vorhanden. Unsere Testgitarre kommt im schwarzen Finish mit einem dreilagigen weißen Schlagbrett, alternativ dazu ist sie in Vintage Sunburst, White und Turquoise erhältlich. Auf dem Schlagbrett ist die komplette Elektronik montiert. Die drei Pickups, der Blade-Switch und die beiden Regler hat Ernie Ball Music Man, passend zum Schlagbrett, in Weiß gehalten. Die Anschlussbuchse findet an der Zarge ihren Platz.

Fotostrecke: 5 Bilder Ihre Strat-Gene will die Cutlass nicht verleugnen

Genau wie die Stingray-Gitarre ist auch die Cutlass mit einer Modern-Tremolo-Einheit von Ernie Ball Music Man ausgestattet. Hier werden die Saiten von der Rückseite her in den Tremoloblock eingefädelt und laufen dann über Vintage Style-Saitenreiter, die jeweils aus einem Stück gebogenem Stahlblech gefertigt und sowohl vertikal wie horizontal verstellbar sind. Die Tremolo-Einheit liegt großflächig auf dem Korpus auf, nach oben kann also nicht tremoliert werden, aber dafür sind spontane Downtuning-Aktionen ohne Verstimmung aller Saiten möglich. Rückseitig wird das System von drei Federn gehalten, die keinen allzu festen Widerstand bieten und angenehm weiche Tremolo-Aktionen erlauben. Dazu trägt auch die erstklassige Passform des Hebels bei, der in die Hülse gesteckt wird, perfekt sitzt, sich gut drehen lässt und keinerlei Spiel beim Bewegen nach unten hat.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Ernie Ball Music Man Modern Tremolo…

Pickups

Die Cutlass ist mit drei Ernie Ball Music Man Custom Mid 60’s Singlecoil-Pickups mit unterschiedlich hohen Pole Pieces ausgestattet. Bei den äußeren Saiten sind sie am niedrigsten und in Richtung Mitte werden sie immer höher, um den Abstand zu den Saiten entsprechend dem Halsradius gleich zu halten. Die Pickups können wie üblich mit zwei Schrauben einzeln in der Höhe verstellt werden und sind mit einem Master-Volume und Master-Tone regelbar. Die Kombinationen werden per Fünfwegschalter angewählt:

  • Pos 1: Steg-Pickup
  • Pos 2: Steg- & mittlerer Pickup parallel
  • Pos 3: mittlerer Pickup
  • Pos 4: mittlerer- & Hals-Pickup parallel
  • Pos 5: Hals-Pickup

Die Cutlass ist mit einem Wide Spectrum Silent Circuit ausgestattet, einem aktiven Schaltkreis, der für brummfreie Performance sorgt und per Buffer Amp auch lange Kabelwege zulässt. Fuzz Pedale sind bekanntermaßen etwas zickig, wenn ihnen ein gebuffertes Signal vorgesetzt wird. Aus diesem Grund habe ich die Gitarre mit einem Fuzz Face und einem Tone Bender konfrontiert, aber Probleme gab es keine, im Gegenteil: Die beiden waren hellauf begeistert.

Fotostrecke: 7 Bilder Die Cutlass ist mit drei Ernie Ball Music Man Custom Mid 60’s Singlecoil-Pickups bestückt

Hals

Die Halskonstruktion ist mit fünf Schrauben am Korpus befestigt und kommt im typischen Ernie Ball Music Man Design mit der kleinen Kopfplatte, bei der vier Mechaniken auf der einen und zwei auf der gegenüberliegenden Seite positioniert sind. Auf dem sauber verleimten Ahorngriffbrett warten 22 Bünde (Stainless Steel High Profile), alle sehr sorgfältig abgerichtet und poliert – genau so, wie es sein soll! Wir haben es hier mit einem ähnlichen Hals wie bei der Stingray-Gitarre zu tun, und der gefiel mir auf Anhieb sehr gut. Er ist angenehm schmal (Sattelbreite: 41,3 mm), hat aber doch eine gewisse Stärke, sodass man auch etwas in der Hand hält, also kein dünnes Flitzefingerbrettchen. Aber schnelle Passagen sind selbstverständlich möglich, der Halsrücken bremst nicht bei Lagenwechsel, dort wurde nur sehr sparsam lackiert. Ich kann dem Instrument ein sehr gutes Spielgefühl bescheinigen. Auch die hohen Lagen sind mühelos bespielbar, der Übergang von Hals zum Korpus wurde abgerundet und auch mit kleinen Fingern erreicht man bequem alle Saiten im 22. Bund. Die Saiten laufen schließlich über einen Kunststoffsattel, bei dem die Kerben versetzt sind und die Saiten somit unterschiedliche Startpunkte haben. Weiter geht es zu den Schaller-Locking Mechaniken, die einen sehr guten Job machen und für die entsprechende Stimmstabilität sorgen, vor allem beim Einsatz des Tremolohebels. Den Zugang zum Halsstellstab findet man am Griffbrettansatz auf dem Korpus, wobei eine Ausfräsung des Schlagbretts das Hantieren mit den beiliegenden Sechskant-Schlüsseln erleichtert. Das Instrument kommt übrigens sicher transportiert und aufbewahrt in einem stabilen rechteckigen Hartschalenkoffer.

Fotostrecke: 5 Bilder Der zweiteilige Ahornhals…
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Profilbild von Oliver Winschewski

Oliver Winschewski sagt:

#1 - 23.04.2016 um 12:20 Uhr

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Ich habe befürchtet....da komme ich wohl ums Anspielen nicht drum rum, zusammen mit der Stingray. Eine von den beiden wird sich zu meiner Silhouette Special gesellen!
Danke für die beiden Tests!!

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