Turntables bzw. DJ-Plattenspieler sind aus der DJ-Welt einfach nicht wegzudenken! Auch wenn Mediaplayer mittlerweile die Clubs und Festivals beherrschen, pflegen viele DJs weiterhin ihre Plattensammlung und bevorzugen Mixing und Scratching mit dem Plattenspieler.
DVS-Systeme (zum Feature DVS-Systeme für DJs: Software, Hardware, Rückblick, Ausblick, Status Quo) verbinden die analoge Technik mit digitalen Medien, nur mit den „Wheels of Steel“ gibt es das Beste aus beiden Welten. Hier findet ihr Empfehlungen für Geräte, die den heutigen Anforderungen gerecht werden. Außerdem haben wir darauf geachtet, dass für jedes Budget etwas dabei ist, auch eine mobile Lösung mit Batteriebetrieb. Einsteigermodelle, auch ohne DJ-Features einfach nur zum Vinyl hören, findet ihr hier.
Quick Facts DJ-Plattenspieler
DJ-Plattenspieler sind nach wie vor ein wichtiges Werkzeug für viele DJs. An taugliche Turntables werden so einige Anforderungen gestellt. Besonders wichtig ist der Pitch-Regler, mit dem das Tempo der laufenden Schallplatte manipuliert wird. Das Starten und Stoppen des Tonträgers sollte ebenfalls sehr zügig geschehen. Auch beim „Anstupsen“ und Abbremsen der Platte (wichtig, um den Beat zu halten) muss man volle Kontrolle über das Vinyl behalten.
Für DJs ist es sehr wichtig, dass die Schallplatte sauber weiter läuft, nachdem diese „festgehalten“ und dann wieder losgelassen wird. Gute Plattenspieler werden von einem Motor direkt angetrieben und haben einen sehr präzisen Gleichlauf. Einige Modelle haben einen geschwungenen Tonarm, bei anderen ist dieser gerade geformt. Die Form des Tonarms entscheidet über das sogenannte System und die Nadel, die benutzt werden sollen.
Mix-DJs bevorzugen in der Regel Geräte mit geschwungenem Tonarm, während Scratch-DJs häufig Turntables mit geradem Tonarm den Vorzug geben. Damit die Nadel fest in der Rille sitzt, muss man das Gegengewicht am Tonarm genau einstellen können. Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch das „Antiskating“, eine von der Tonarmstellung abhängige Gegenkraft. Bei Techniken wie Scratching darf die Nadel nicht springen, tiefe Frequenzen und Resonanzen sollten ebenfalls nicht zu stark auf die Nadel und den Tonarm einwirken.Gute Stabilität ist bei einem DJ-Plattenspieler eine weitere Voraussetzung. Dafür sollten die Füße über eine gute Dämpfung verfügen und idealerweise auch noch in der Höhe justierbar sein. Einige Geräte haben einen Phono-Vorverstärker eingebaut und liefern damit direkt ein Ausgangssignal mit Line-Pegel.
Checkliste zum Kauf von DJ-Plattenspielern
Für dich ausgesucht
- Benötigst du ein Modell zum Scratchen oder Mixen?
- Soll es ein direkt angetriebener oder riemenbetriebener Plattenspieler sein?
- Soll ein Tonabnehmer vorinstalliert sein?
- Ist ein integrierter Phono-Preamp erforderlich?
- Möchtest du damit auch Schallplatten digitalisieren?
- Dient der Plattenspieler nur zum Vinyl-Abspielen zu Hause oder auch zum Auflegen auf Partys?
DJ-Plattenspieler im Preisbereich von 100 bis 350 Euro
American Audio TTD 2400 USB MKII
Knapp über 200 Euro kostet American Audio TTD 2400 USB MKII. Der DJ-Plattenspieler arbeitet mit Direktantrieb und bietet einen Pitch-Bereich von +/- 10%. Über den USB-Anschluss (1.1) digitalisierst du deine Plattensammlung. Praktisch ist, dass neben einem dedizierten Phono-Ausgang auch ein Line-Ausgang vorhanden ist. So ist es unkompliziert, diesen Turntable in verschiedene Setups zu integrieren. Denn immer mehr Geräte wie Verstärker oder Akkuboxen verzichten heute auf Phono-Vorverstärker.
Tonabnehmer, Nadel, Slipmat und USB-Kabel gehören zum Lieferumfang, die zugehörige Haube musst du extra kaufen. American Audio TTD 2400 USB MKII richtet sich ganz klar an angehende DJs, die ein bisschen in die Welt des Vinyl-Mixings reinschnuppern wollen.
Reloop RP 4000 MK2
Dieser Turntable bietet Features, die auch bei fortgeschrittenen DJs für Freude sorgen – und das zu einem sehr konkurrenzfähigen Preis. Der quarzgesteuerte Reloop RP 4000 MK2 setzt auf Direktantrieb und erinnert optisch an den SL-1210 von Technics. Der Pitch-Bereich ist in zwei Stufen (+/-8 % und +/-16 %) umschaltbar, zusätzlich steht ein Button für Pitch-Reset bereit. Und mit einem weiteren Button spielt der Plattenspieler sogar rückwärts.
Ansonsten gibt sich RP 4000 MK2 ganz klassisch. Der Ausgang erfordert einen Phono-Preamp (ist in gängigen DJ-Mixern integriert), ein zusätzlicher Line-Ausgang ist wie bei den klassischen Plattenspielern nicht vorhanden.
Pioneer DJ PLX-500
Der PLX-500 von Pioneer DJ ist ein wirklich guter Plattenspieler und kostet gerade mal knapp 350 Euro. Die Verarbeitung ist solide, der Klang überzeugt, ein passender Tonabnehmer ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten und der Plattenspieler hat eine super Dämpfung gegen störende Vibrationen. Selbst an eine Abdeckhaube wurde gedacht! Der Tonarm driftete beim Bonedo-Test nach außen, trotzdem wurde dem Plattenspieler eine sehr überzeugende Performance attestiert.
Egal ob Mixing oder Scratching, der PLX-500 ist ein toller Allrounder und spielt mit seinen Eigenschaften schon fast in der Profiliga mit. Ein Audiointerface steckt auch noch drin und macht das Digitalisieren von analogen Tonträgern zu einer sehr bequemen Angelegenheit.
DVS steht damit ebenfalls nichts im Wege, Pioneer DJ hat da ja mit „rekordbox DJ“ die passende Software gleich im Repertoire. Die muss allerdings optional erworben werden.
Reloop SPiN
Mit dem Reloop SPiN hat der vorrangig an Fans des Portablism gedachte Numark PT01 Scratch einen würdigen Mitbewerber bekommen. Neben den Features, die besonders für Portablists interessant sind (sehr gutes Tracking der Nadel, austauschbarer Crossfader, Betrieb über USB-Powerbank) sind ebenso ein paar schöne Funktionen für Vinyl-Liebhaber dabei.
Das Gerät dient nämlich abseits des Portablism auch sehr gut als tragbarer Plattenspieler. SPiN spielt Singles und LPs gleichermaßen, besitzt einen Bluetooth-Eingang, verfügt über Cinch-Ausgang und bietet sogar eine USB-Aufnahme direkt am Gerät. Der Preis fällt etwas höher aus, dafür wird aber einiges geboten – auch für das Auge
Numark PT01 Scratch
Portablism wird immer beliebter, da darf natürlich auch in dieser Hinsicht eine Empfehlung nicht fehlen. Der Numark PT01 Scratch nimmt definitiv eine Sonderstellung ein und das aus zwei Gründen: Zum einen, weil dieses Gerät in erster Linie für das mobile Scratchen von Platten im Single-Format konzipiert ist und zum anderen, weil es sowohl für Anfänger als auch Profis die augenblickliche Referenz darstellt. Für nicht mal 150 Euro kann man mit diesem tragbaren und batteriebetrieben Spieler loslegen – ein klasse Geschenk für jeden Vinylfreak und Scratch-Liebhaber. Wer mit tragbaren Plattenspielern aus Plastik nichts anfangen kann, liest jetzt einfach weiter – angehende Portablists checken unseren Testbericht.
DJ-Plattenspieler im Preisbereich von 350 – 600 Euro
Audio-Technica AT-LP140XP
Der Audio-Technica Audio-Technica AT-LP140XP USB setzt wie sein Vorgänger AT-LP120X USB auf viel Leistung für einen ansprechenden Preis. Ein AT-VM95E Tonabnehmer, AT-HS6 Headshell, passende Kabel, Filzmatte und sogar eine Staubschutzhaube gehören zum Lieferumfang. Der Plattenspieler mit Direktantrieb gibt neben dem Phono-Signal auch ein Line-Signal aus. So lässt sich der Turntable unkompliziert in verschiedene Setups einbinden.
Außerdem ist ein USB-Anschluss vorhanden, was beim Digitalisieren der Plattensammlung einfach praktisch ist. Zusätzlich bietet AT-LP140XP USB Bluetooth-Übertragung an. Es ist also kein Problem, den „Plattendreher“ mit kabellosen Speakern oder Kopfhörern zu koppeln. AT-LP140XP USB richtet sich primär an Vinyl-Fans, die einen DJ-tauglichen Plattenspieler mit modernen Komfortfunktionen suchen.
Reloop RP-7000 MK2
Für nicht ganz 500 Euro bekommt man mit dem Reloop RP-7000 MK2 einen sehr guten Plattenspieler, der mit einer ganzen Reihe von tollen Leistungsdaten und Features auf sich aufmerksam macht. Zwei Start/Stopp-Tasten, ein starker Motor, eine sehr variable Pitch-Range, einstellbarer Torque und Brake, stabiler Gleichlauf, eine interne Erdung, Reverse-Knopf und mehr zeigen die Qualitäten der RP-7000.
Einen Singlepuck müssen sich zukünftiger Besitzer optional zulegen, der ist nämlich nicht im Lieferumfang enthalten, eine Staubschutzhaube fehlt auch. Sehr kleine Opfer, die man für einen echt klasse Turntable in Kauf nehmen muss.
Reloop RP-8000 MK2
Der Reloop RP-8000 MK2 nimmt die innovativen Konzepte des Vorgängers auf und verfeinert an den richtigen Stellen. Neben dem robusten Gehäuse, den funktionalen Absorbern und dem geringen Grundrauschen sind es speziell die Controller-Features, die dieses Gerät auszeichnen.
Das hybride Design ist nämlich gerade für DJs interessant, die Turntables für die Steuerung von Serato DJ Pro nutzen. Aber nicht nur die Pads und die MIDI-Control-Sektion überzeugen, sondern auch Extras wie der zweite separate Ausgang.
DJ-Plattenspieler im Preisbereich ab 600 Euro
Technics SL-1210 MK7
Mit dem SL-1210 MK7 hat sich Technics wieder voll und ganz auf die Bedürfnisse der DJs konzentriert und endlich den Klassiker schlechthin neu aufgelegt. Innovationen setzt der Hersteller damit nicht, sondern optimiert lediglich an ein paar Stellen. Die Motorsteuerung ist verbessert und der Direktantrieb läuft gleichmäßiger.
Außerdem ist die Spurtreue jetzt noch genauer, das Gehäuse ist sehr gut gegen äußerliche Störungen abgeschirmt. Der erweiterte Pitch-Bereich und Features wie Reverse-Play machen den SL-1210 MK7 auch für Besitzer des Originals begehrenswert. Und auch der Preis fällt mit aktuell etwas unter 950 Euro ansprechender aus, als bei den eher für HiFi-Freaks entwickelten Plattenspielern. Wobei der SL-1210 MK7 natürlich auch für puren Musikgenuss ein sehr guter Plattenspieler ist.
Pioneer DJ PLX-1000
Der Technics SL-1210 MK2 ist der berühmteste (DJ-) Turntable aller Zeiten. Fast alle hier vorgestellten Vinyl-Spieler orientieren sich mindestens in Bezug auf das Design an diesem Giganten. Pioneer DJ wiederum haben sich mit ihrem Equipment an die vorderste Front im DJ-Sektor gespielt.
Mit dem PLX-1000 haben sie einen Plattenspieler auf den Markt gebracht, der als eine ernstzunehmende Alternative zu dem Technics Klassiker gilt. Die Verarbeitung stimmt und bietet ein robustes und massives Chassis. Vibrationen werden hervorragend gedämpft, der geschwungene S-Tonarm zeichnet sich durch eine gute Isolation und Dämpfung aus. Der Klang ist klasse, die Pitch-Range sehr variabel und für das Tempo gibt es eine Reset-Taste. Der Motor und sein starkes Drehmoment begeistern ebenfalls. Der Preis? Etwa 700 Euro.
Pioneer DJ PLX-CRSS12
Mit dem Pioneer DJ PLX-CRSS12 legt der Hersteller einen hybriden DJ-Plattenspieler vor, der das Beste aus der analogen und der digitalen Welt vereint. Egal, ob digital mit Serato DJ Pro und rekordbox, oder klassisch analog mit Vinyl – beides ist hiermit gleichermaßen möglich. Beim digitalen Auflegen muss nicht mal mehr die Nadel auf einem speziellen Control-Vinyl liegen, PLX-CRSS12 funktioniert im Zusammenspiel mit der beiliegenden MAGVEL-CLAMP komplett ohne Einsatz des Tonarms. Dabei lässt sich auch ganz genau das Drehverhalten, das Drehmoment und das „Feeling“ des Plattentellers bestimmen. Drei Stoppgeschwindigkeiten stehen ebenso zur Auswahl.
Vier Performance-Pads kommen den modernen DJ-Ansprüchen entgegen, ein OLED sorgt für zusätzlichen Überblick. Aber auch „Vinyl-Otakus“ sollen auf ihre Kosten kommen und hier einen hochwertigen Analogsound genießen. Der PLX-CRSS12 adressiert mit seinem Layout allerdings primär Scratch- und Battle-DJs und trifft damit bestimmt nicht jeden Geschmack. Wer einen modernen High-Tech-DJ-Plattenspieler sucht, bekommt aktuell nichts Vergleichbares.
Francesco S. sagt:
#1 - 20.10.2020 um 12:48 Uhr
Ich habe mir den Pioneer PLX 1000 zugelegt und muss sagen, das was Pioneer verspricht, wird auch gehalten.
Und Endabschaltung oder Schnick Schnack braucht der Dreher nicht, denn es ist ja ein DJ-Turntable.
Der Pioneer steht satt auf dem Tisch. Da kann eine Bombe daneben explodieren, ohne dass die Nadel springt. Sehr starker Motor der das Vinyl in 0,3 Sekunden auf Nenndrehzahl bringt.
Die beigepackten Cinchkabel sind mit sehr hochwertig zu bezeichnen.
Der Dreher funktioniert tadellos, auch nach längerem Einsatz.
Die Haube ist als kostenlose Beigabe zu sehen die das Gerät vor Staub schützen soll.
Ich hab mir einen Decksaver für den Dreher besorgt, da kann dann auch mal was drauf fallen oder meine Katze drüber latschen ohne dass der Pioneer schaden nimmt.
Die Beleuchtung der Tasten ist mit den anderen DJ-Geräten (Mixer usw.) von Pioneer kompatibel und ergibt ein stimmiges Bild.
Volle Punktzahl, vorallem wenn man den Preis zum Technics sieht.Außerdem noch Danke für diesen tollen Vergleich...Liebe Grüße
terrygaller123 sagt:
#2 - 03.08.2022 um 12:18 Uhr
cool
OlOl sagt:
#3 - 05.01.2024 um 17:01 Uhr
Hier leider nicht aufgelistet aber die besten Plattenspieler außer Technics sind die SYNQ xtrm1. Hatte selber welche, Freund von mir hat seine seit 16 Jahren und die laufen genau gleich wie meine neuen. Optisch sind sie halt keine Technics Klone wie alle anderen aber Preis/Leistung ist Wahnsinn.