Zwei Fliegen mit einer Klappe, ein Stimmgerät und ein Mehrfach-Netzteil unter einem Dach vereint der Power Plant Tuner von Harley Benton. Platz auf dem Pedalboard ist Mangelware, deshalb kann eine solche Kombination natürlich sehr hilfreich sein, denn ein Stimmgerät wird immer benötigt und eine Stromversorgung für die Effektpedale gehört ebenfalls zur Grundausstattung eines Pedalboards.
Praktisch, wenn das Ganze dann auch noch zu einem erstaunlich günstigen Preis von 65,- Euro angeboten wird. Zu schön, um wahr zu sein?! Ob es einen Haken an der Sache gibt und wie es um die Qualität von Tuner und Netzteil bestellt ist, wird der folgende Test zeigen.
Details
Gehäuse/Optik
Der Power Plant Tuner kommt im stabilen, silbergrauen Metallgehäuse mit vier Gummifüßen an der Bodenplatte und großem Display und Fußschalter auf der Oberseite. Die Anschlüsse für die Gitarre (In) und den Amp (Out) sind an den Seiten angebracht, der Input wie üblich rechts und der Output auf der linken Seite. Neben dem Input findet man noch den Anschluss für das mitgelieferte stabilisierte DC-Netzteil, das leider mit einem recht kurzen Kabel ausgestattet ist – für Bühneneinsätze wird hier auf jeden Fall Verlängerung benötigt.
Die acht Strom-Ausgänge parken an der Rückseite und sind zweireihig angeordnet. Hier stehen sechs Ausgänge mit je 100 mA und zwei Ausgänge mit jeweils 500 mA Leistung parat. Insgesamt kann der Power Plant Tuner 1600 mA Strom liefern.
Die Ausgänge sind allerdings nicht galvanisch voneinander getrennt, das ist bei der Preisgestaltung auch ehrlich gesagt nicht zu erwarten gewesen. Auf jeden Fall macht das Pedal einen soliden Eindruck und ist mit einem Gewicht von 300 Gramm zudem noch recht leicht. Im Lieferumfang sind acht DC Kabel (Länge: 550 mm), zwei Polaritäts-Konverter und ein Daisy Chain-Kabel für vier Effekt-Pedale.
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Tuner
Der Tuner wird über einen Fußschalter mit True Bypass Schaltung aktiviert. Das Signal ist dann stumm geschaltet und im Display erscheint der jeweilige Notenname gut lesbar als Großbuchstabe. Die Stimmung wird mit 11 Strichen (aus einzelnen LED Punkten) dargestellt, die Saite ist gestimmt, wenn der blaue Strich in der Mitte aufleuchtet. Die Stimmgenauigkeit wird vom Hersteller mit ±1 Cent angegeben und auch der erkennbare Frequenzbereich von 12 Hz bis 4186 Hz ist recht großzügig angelegt und somit auch für Bassisten und Downtuning-Freunde geeignet.
In der Praxis arbeitet der Tuner recht unaufgeregt, egal ob Single Coil oder Humbucker-Gitarre. Die Anzeige wackelt wenig und zeigt gleichmäßig die Stimmung an. Auch in Verbindung mit einem Bass gab es keine Probleme, selbst Downtunings bis herunter auf das C´ auf der tiefen E-Saite wurden anstandslos erkannt und angezeigt.
In Sachen Präzision gibt sich der Power Plant Tuner allerdings etwas großzügiger. Er bleibt auch bei minimalem Dehnen der Saite noch in der mittleren (blauen) Position stehen, während mein Peterson Tuner, der parallel dazu angeschlossen war, schon eine Tonerhöhung anzeigt. Obwohl das natürlich nicht optimal ist, reicht die Präzision des Stimmvorgangs aber für das schnelle Stimmen des Instruments absolut aus. Fairerweise sollte man auch erwähnen, dass andere Stimmgeräte aus dem Budgetbereich ähnlich arbeiten. Und für einen Peterson-Tuner muss man nun einmal deutlich mehr Geld in die Hand nehmen – hat dann aber immer noch keine Stromversorgung für sein Pedalboard am Start.
michael daemisch sagt:
#1 - 26.02.2024 um 17:22 Uhr
Euere Tests tragen immer ein gutes Paket Information über die Testkandidaten mit sich. Gut! Jetzt steht in Euerem Artikel der interessante Satz , dass auch galvanisch nicht getrennte Anschlüsse problemlos wären , wenn man ein paar einfache Regeln beachten würde , die Ihr aber nicht verratet. Jetzt bin ich so klug als wie zuvor . Hoffe aber auf Aufklärung. Danke und Vergnügliche Zeit!