Serato DJ 1.9 bringt Pulselocker Streaming und Download auch nach Deutschland. Serato DJ User können so innerhalb ihrer Software auf rund 44 Million Tracks von etwa 500.000 Labels zugreifen, sofern sie über ein kostenpflichtiges Benutzerkonto beim Streaming-Service verfügen. Goldene Zeiten für die konservenbeschallende Zunft?
Nun, Streaming Music und DJ-Software ist ein heißes Thema, aber eigentlich ist es auch etwas widersprüchlich, denn beim Auflegen möchte man sich nicht mit Netzwerk- und/oder WLAN-Problemen herumärgern, Live-Streaming von Tracks ist mitunter ein Wagnis und in manchen Umgebungen kommt ohnehin nicht der Hauch eines Signals in der Booth oder beim DJ-Tisch in der Ecke an.
Sind Streaming-Plugins in der DJ-Software also nur was für den Bedroomer im Ballungszentrum, der mit einer Glasfaserleitung ausgestattet im Hobbyraum abrockt? Nein, nicht unbedingt, denn Pulselocker erlaubt nicht nur das Streamen von Musikstücken, sondern auch das Abspeichern der Tracks auf Festplatte, in einem speziellen, verschlüsselten Format versteht sich und nur abspielbar, wenn man einen monatlichen Obolus von 19,99 Dollar an Pulselocker zahlt.
Was das Streaming generell angeht, bieten auch PC/Mac-Programmewie Virtual DJ (Content Unlimited) oder Mixvibes (Soundcloud) derartige Kooperationen und in iOS-DJ-Apps wird man beispielsweise mit edjing (Deezer) oder Algoriddim (Spotify) fündig, aber Speichern, das ist bisher nicht möglich. Grundsätzlich aber wohl, neben einer adäquaten Musikauswahl und Audioqualität, wo Pulselocker auf maximal 320k setzt, eventuell das Zünglein an der Waage.
In der Pressemitteilung konnte ich heute lesen, dass sogar der kommerzielle Einsatz, den sich manch andere beispielsweise verbitten, gestattet sei. Auch das ist ein Grund mehr, sich mal tiefer ins Dickicht des Pulselocker Accounts zu begeben und für sich herauszufinden, ob man in der Masse der 44 Millionen Tracks genau das findet, was einem persönlich zusagt.
Normalerweise ist es ja eher so, dass DJs, die Cross-Genre oder internationale Chartbuster spielen, bei Online-Services genügend Auswahl finden, wer allerdings Nischenmusik oder Underground-Tracks spielt, hat es schwerer. Pulselocker betont jedoch den DJ-Fokus und dass sie gerade den Underground Dance Music Katalog und Nischenlabels im Programm haben.
Die Pulselocker-Website im „Beta-Stadium. Das teilweise gewöhnungsbedürftige Web-Interface unterscheidet sich von dem, was man aus den diversen MP3-Online-Stores gewöhnt ist, wie kuratierte Listen, Promos, Verkaufs- und DJ-Charts etc. Also: Selbst ist der Crate-Digger.
Und Serato?
Dort ist die Integration nahtlos, bedeutet Pulselocker erscheint als Eintrag in der Tree-List mit den Playlisten, die ihr Online angelegt habt. Richtig gelesen. In Serato selbst lassen sich keine Pulselocker-Listen erstellen, sehr wohl allerdings die Datenbank durchforsten und Treffer (versehen mit einem Serato Logo) in eine Crate verschieben. Ferner gibt es die Möglichkeit, diese Titel zu streamen oder downzuloaden, wie es scheint in unbegrenzter Anzahl respektive so viel die Festplatte hergibt. In den Tracks lassen sich auch Cuepoints speichern, zudem könnt ihr Performance-Tools wie Loops und Slicer wie gehabt nutzen. Was jedoch nicht geht, ist das Mix-Recording.
Man darf gespannt sein, wie die breite Masse der DJs – ich spreche hier nun absichtlich nicht von Serato DJs, weil demnächst auch Pioneer mit rekordbox auf den Pulselocker-Zug aufspringt und PCDJ Dex dies auch seit geraumer Zeit anbietet – das Angebot annehmen wird.
Pulselocker bietet übrigens einen 14-Tage-Probe-Account, falls ihr es ausprobieren möchtet. Ein Account reicht für mehrere Rechner, allerdings kann immer nur einer Pulselocker nutzen. Nachstehend ein Video zum Thema von Serato.
Happy Mixing
Peter Westermeier (Redaktion DJ/PA)
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