Heute nehmen wir uns mit der 14“ x 6,5“ großen Workhorse Snare Drum aus der Design Serie ein neues Instrument der amerikanischen Edelmarke DW vor – hergestellt in Taiwan, wie alle Trommeln der Design Serie. Mit einem schwarz vernickelten Messingkessel, verchromten Böckchen und geflanschten sowie verchromten Spannreifen verspricht sie ordentlich Power und vielseitige musikalische Anwendungsmöglichkeiten – und das zu einem Preis, der deutlich unter dem liegt, was bisher für eine Snare aus dem Hause DW auf den Tisch gelegt werden musste.
Einer der ganz großen Vertreter für hochwertigen amerikanischen Schlagzeugbau ist John Good mit seiner Firma Drum Workshop, ansässig in Oxnard, Kalifornien. Dem internationalen Wettbewerb und Preisdruck geschuldet, hat aber auch DW vor einiger Zeit begonnen, aus Gründen der Kostenersparnis Instrumente in Taiwan fertigen zu lassen. Ergebnis ist die DW Design Serie, die nun auch um Snare Drums erweitert wurde, deren Kessel nicht aus Holz, sondern, wie im Falle der Workhorse Snares, aus schwarz vernickeltem Messing gefertigt werden. Das lässt auf fetten Sound und flexible Einsatzmöglichkeiten hoffen – und das für einen spürbar kleineren Taler als bei DW bisher irgend möglich. Ob die Workhorse Snare gegenüber ihren kostspieligeren, in den Staaten hergestellten Geschwistern qualitativ und klanglich mithalten kann, wollen wir mit diesem Test klären.
Details
Die Snare ist schnell ausgepackt und wirkt weder besonders leicht noch besonders schwer. Als erstes stelle ich fest, dass sie trotz ihrer Bezeichnung „Black Nickel Over Brass“ nicht schwarz ist, ich würde die farbliche Anmutung eher als grau-braun schimmernd bezeichnen. Der Kessel ist exakt einen Millimeter stark, beidseitig komplett vernickelt und durch gleich zwei Sicken verstärkt. Diese Sicken sind bei Metallkesseln häufig zu finden, meistens in einfacher, manchmal, wie bei diesem Modell, in doppelter Ausführung. Sie stabilisieren den Kessel, nehmen aber auch Einfluss auf das Schwingungsverhalten und somit auf den Sound der Trommel. Schaut man etwas genauer auf die Innenseite der Snare, so erkennt man die Stelle, an der der Messingkessel sauber verschweißt wurde.
Vielversprechende Ausstattung.
Die zehn verchromten Einzelböckchen („Turret Lugs“) sind eine verkleinerte Version der klassischen, runden DW Böckchen und ein Merkmal der gesamten Design Serie. Ebenfalls verchromt sind die dreifach geflanschten, 2,3 Millimeter starken Stahlspannreifen. Das weiße „Design Series“ Badge ist zweifach am Kessel verschraubt, und auch ein gummiunterlegtes Luftauslass-Loch ist selbstverständlich vorhanden. DW verwendet auch bei dieser Snare seine „True-Pitch“-Spannschrauben, die, im Gegensatz zu herkömmlichen Modellen, über mehr Gewindegänge auf selber Schraubenlänge verfügen und so eine größere Stimmgenauigkeit gewährleisten sollen. Ein 20-strahliger „True Tone“ Snare-Teppich mit Messingspiralen wird vom beliebten DW „Mag Throw Off System“ an das Resonanzfell bewegt, welches sich an das gleichmäßig gearbeitete Snarebed anschmiegt. Das klappbare Abhebesystem mit edel anmutender Mechanik arbeitet mit magnetischer Unterstützung und Plastik-Strips, auf der gegenüber liegenden Seite verrichtet das verchromte Butt End seinen Dienst. Die Fellbestückung stammt aus dem Hause Remo, wobei der nicht vorhandene Zusatz „Made in USA“ darauf hindeuten dürfte, dass es sich um Produkte aus der chinesischen Fabrik handelt. Auf der Schlagfellseite gibt es ein einschichtiges, weiß-aufgerautes Fell und auf der Unterseite ein dünnes, klares Snare-Resonanzfell.
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Nun wird es aber Zeit für den Sound-Test – auf in die Praxis.