In diesem Artikel wollen wir uns Atomix Remote Control für VirtualDJ 8 ansehen, eine iOS-App, die sich als Fernbedienung für VirtualDJ Mac/PC empfehlen möchte. Im Gegensatz zu einem haptischen Controller, der euch hinsichtlich seines Formfaktors oder besser gesagt der Quantität an Bedienelementen natürliche Grenzen aufweist, lässt ein Tablet-PC durch die Möglichkeit, verschiedene Pop-ups oder Unterseiten aufzurufen, viel Spielraum zu. Vor allem in der Anzahl der MIDI-Kommandos, die euer Flachbrett übernehmen kann. Ziemlich preiswert ist die Angelegenheit, sofern man sich mit dem Bedienkonzept anfreunden kann und bereits über ein iPad verfügt, natürlich auch. Ist VirtualDJ 8 Remote eine gute Alternative zu physischen Knöpfen, Tasten und Flachbahnreglern? Ein Test muss her.
Details
Nach einer Investition von überschaubaren 9,99 Euro und einigen Minuten Wartezeit, bis sich das Programm over-the-air auf mein iPad gebeamt hat, darf es losgehen. Nach dem Bootvorgang zeigen sich auf der Bedienoberfläche zwei virtuelle Plattenspieler mit Pitch, Bends und Funktionstasten wie Keylock und Scratch. Eine Zeile darunter logiert die Transportsektion, in der Mitte der Mixer (Kanal- und Crossfader) und oben prangen die noch leeren Waveform- und Info-Displays nebst Tabs für EQs, FX, Cues und Loops. Das Ganze wird abgedunkelt dargestellt und ist somit inaktiv. Der überlagernde Schriftzug „Waiting for connection from VirtualDJ“ ist eindeutig. Konnektivieren wir also
Connection
Einen Kontakt zu VirtualDJ auf dem Mac aufzubauen, ist im Grunde ganz einfach: Die beteiligten Geräte müssen sich im selben Wireless-Netzwerk befinden und auf dem Mac erscheint in der Einstellung „Preferences, Remote“ bereits euer Mobile Devices, woraufhin ihr die Verbindung nur noch bestätigen müsst. Dann ist euer Remote-Pad auch schon freigegeben.
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Bibliothek
Am Tablet dürft ihr nun, wenn ihr auf das Notensymbol klickt, in eurer Musikbibliothek herumstöbern. Dort wird der Verzeichnisbaum angezeigt, unter anderem also Music, Content Unlimited, Cloud Listen, iTunes, um nur einige zu nennen. Mit einem Finger-Swipe nach rechts oder links bewegt ihr euch durch die Einträge. Habt ihr euch für eine Audiodatei entschieden, könnt ihr sie unten über den aufklappbaren Selektionsbalken laden, was ich etwas umständlich finde. Zur Auswahl stehen euch dort die Decks A bis D. Alternativ dürft ihr Tracks in die Side-, Automix und Karaoke-Liste befördern. Cover-Art wird aktuell noch nicht angezeigt. Schade, denn mit Cover macht das „Diggen“ einfach mehr Spaß.
Sind die Player beladen, könnt ihr sie mittels eines Tastenhiebs auf Play starten, die Decks automatisch zu einander synchronisieren, die Tracks mit den Linefadern oder dem Crossfader ineinander blenden, Cuepoints anlegen, Effekte abfeuern oder was das Herz begehrt. Dazu später mehr. Die Wellenformanzeigen im oberen Teil des Bildschirms dienen dabei als Mixhilfe und lassen erkennen, ob die Takte der Lieder Beat-gerecht übereinander liegen. Das ist nicht unbedingt Standard bei Remote Apps. Toll.
Ein Icon, das am Anfang oft übersehen wird, ist die kleine Welle zwischen den beiden Player-Sektionen oben unter dem Anzeige-Screen. Es ermöglicht, sich unterschiedliche Wellenformarten anzeigen zu lassen: übereinander gestapelt oder ineinander verlaufend. Interessant: Das Ganze ist sensitiv, somit lässt sich direkt am Tablett die Ausschnittsbetrachtung per „Pinch“ vergrößern oder verkleinern. Auch das Spulen im Pausenmodus via Wave-Display ist möglich. Im Deck selbst werden die gesamte Waveform, Cover Art und BPM angezeigt. Für diejenigen DJs unter euch, denen es nicht reicht, lediglich Tracks ineinander zu blenden, gibt es diverse Reiter über den jeweiligen Decks, die euch Zugriff auf unterschiedlich Sektionen geben. Genau richtig für den Praxisteil.