Die Mapex Falcon PF1000 Einzel- und die PF1000TW Doppelfußmaschine im bonedo Test. Um es ganz ehrlich zu sagen: Mapex gehörte bis zur Einführung unserer Testkandidaten nicht zu den Herstellern, deren Fußmaschinen man als passionierter Trommler unbedingt mal ausprobiert haben musste. Sie fielen eher in die Kategorie solider, aber irgendwie gesichtsloser Werkzeuge, deren Bezeichnungen man schnell wieder vergaß. Daran konnten auch gelbe Bodenplatten wenig ändern, und mit dem Janus Transmission Pedal, einer Kombination aus Doppelfuß- und Hi-Hat-Maschine, schuf man eher ein Kuriosum, als ein ernst zu nehmendes Instrument.
Doch 2010, als man auf der NAMM Show die schlanken, qualitativ überdurchschnittlich hochwertig wirkenden Falcon Pedale präsentierte, sollte sich einiges ändern. Mit den fast zierlich erscheinenden Fußmaschinen stellte sich Mapex gegen den Trend immer massiver und ausladender gebauter Produkte, die mit ihren zahlreichen Features fast schon überfrachtet waren. Praxistauglichkeit und hohe Langzeithaltbarkeit schienen stattdessen die Vorgaben für die chinesischen Konstrukteure gewesen zu sein. Die Rechnung ging auf, mittlerweile gehören die Falken fest in die Liga jener Pedale, die anspruchsvolle Drummer auf dem Zettel haben, wenn es um die Anschaffung einer neuen Fußmaschine geht. Ob die Vögel tatsächlich so gut sind wie ihr Ruf, haben wir für euch heraus gefunden.
Details
Die Falken glänzen mit hervorragender Verarbeitung und kompletter Ausstattung
Jeder Test beginnt mit dem Auspacken des Equipments, und meistens entsteht hierbei schon ein bleibender erster Eindruck. So ist es auch bei den Falcon Maschinen. Ein hochwertiger Koffer deutet auf einen hochwertigen Inhalt hin, und tatsächlich: schon das Herausnehmen fühlt sich gut an, nach dem Aufbau stehen die beiden Greifvögel massiv und kompakt vor mir. Das elegante Aussehen kann allerdings nicht über ein stattliches Gewicht hinweg täuschen. Mit knappen fünfeinhalb Kilo ist das Falcon Doppelpedal fast ein Kilo schwerer als vergleichbare Maschinen. Kommen wir nun zur Bauweise sowie zu den Ausstattungsmerkmalen. Wie schon im Intro angedeutet, sind die Falcons nicht mit Features überladen, sie fallen eher durch hochwertig umgesetzte Detaillösungen auf. Es beginnt mit der schmal und kompakt aufgebauten Zweisäulenkonstruktion. Wo eine zum Vergleich heran gezogene Sonor 400 Doppelfußmaschine 16 Zentimeter an der breitesten Stelle der Hauptbodenplatte misst, sind es bei der Falcon nur knappe elf. Diese fünf Zentimeter können in engen Setups schon eine spürbare Erleichterung bedeuten. Beim Antrieb setzt Mapex serienmäßig auf Doppelketten und runde Transport-Cams, optional sind aber auch Bänder und Direct Drive-Erweiterungs-Sets erhältlich (als der Autor dieser Zeilen sich kurz nach dem Erscheinen der Falcons selbst eine gekauft hat, gehörten diese Add-ons übrigens noch zum Lieferumfang). Weiter geht es mit beidseitig kugelgelagert eingehängten Federn, einer getrennt voneinander einstellbaren Winkelveränderung von Beatern und Trittplatte sowie hohl gebohrten Antriebsachsen aus rostfreiem Edelstahl (Inox). Besonders letzteres Detail ist beeindruckend präzise ausgeführt, keine der Achsen hat auch nur minimalstes Spiel. Ähnliches gilt für die Verbindung von Fersenteil und Trittplatte, auch hier ist kaum seitliche Bewegung möglich. Sehr gut gemacht!
Im Auslieferungszustand sind am vorderen Ende der Trittplatten Fußstopper montiert, diese sind per Stimmschlüssel schnell demontierbar. Ein Vierkantschlüssel liegt den Maschinen ebenso bei wie ein Inbusschlüssel und kleine Metallschienen, welche mit Hakenklett versehen sind. Diese lassen sich bei Bedarf unter die Bodenplatten schrauben, wenn die Pedale beispielweise auf Teppich zusätzlichen Halt finden sollen. Der Clou sind jedoch kleine 20 Gramm-Gewichte, die sich in den Beater-Köpfen befestigen lassen. Werksseitig sind dort 10 Gramm-Gewichte verbaut. Ein Austausch oder auch das komplette Weglassen dieser Metallstückchen soll sich deutlich aufs Spielgefühl auswirken und auch zusätzliche Sound-Optionen bieten. Alle Umbaumaßnahmen und Einstellungen werden in der mitgelieferten Bedienungsanleitung anschaulich dargestellt. Somit bleibt nur noch die sehr komfortable Spannreifenbefestigung zu erwähnen, bei welcher der Spannreifen auf einer Art beweglichem „Tisch“ aufliegt, der sich an den Neigungswinkel der Bassdrum anpasst. Die Folge soll eine verringerte Spannung zwischen Pedal und Bassdrum sein, sowie der Effekt, dass das Pedal immer plan auf dem Boden aufliegt.