Um den ganzen Hype, der sich um alles was “alt” ist dreht, kommen wir bei bonedo natürlich nicht herum. Warum auch, die Trommeln waren auch vor einigen Jahrzehnten (meistens) rund, und etwas im Geschichtskästchen zu wühlen kann ein unheimlich interessanter Zeitvertreib sein. Besonders drei populäre Drum-Marken fallen mir ein, bei denen die Preise der Gebrauchtinstrumente in den letzten Jahren extrem angestiegen sind (inzwischen normalisiert es sich langsam wieder). Das wären Gretsch, Ludwig und Sonor.
Bei letztgenannter Firma besonders alle Exemplare auf denen Lite, Signature und HiLite draufsteht. Uns interessiert aber hier die Ära davor, denn bevor bei Sonor alles “schwergewichtig” wurde, und massive Hardware und dicke Kessel mit halbbekleideten Gewichthebern als Werbefläche herhielten, hatte die Firma eine Phase, in der es noch galt den Mitstreitern aus den USA, vor allem der unfassbar erfolgreichen Ludwig LM400 Supraphonic Snare, nachzueifern.
Dabei legte Sonor allerdings gänzlich höhere Qualitätsanforderungen an den Tag. Anfang der Siebziger kam die Swinger Linie auf den Markt und im Gepäck war die fünf Zoll tiefe D454. Ferromangan Stahl, nahtlos gezogen und mit einer Innensicke im Kessel. Klingt erst einmal nach nichts besonderem, besonders für alle von euch, die schon mal eine Sonor Stahl Snare in der Hand hatten.
Warum finde ich die Sonor D454 so besonders gut?
Erstens: Sie ist günstig. Okay, wer klingt, gewinnt (und das tut sie), aber der Anschaffungspreis ist immer ein Argument. Gute D454 Exemplare sind in den einschlägigen Gebraucht-Portalen oft um 100 Euro zu haben (manchmal sogar günstiger). Damit ist sie gegenüber den berühmten Signature-Schwestern ein Super-Schnäppchen.
Zweitens: Sie sieht sexy aus. Ohne Quatsch, den Hebel des Innendämpfers, gepaart mit der Abhebung im Baseball-Schläger-Style und den typischen Lugs finde ich einfach charmant…und sie klingt: durch die reduzierte Hardware (nur 8 Böckchen) und die leichten Spannreifen und Bauteile klingt sie luftig und resoniert wunderbar. Auch wenn sie klanglich keine LM400 Kopie ist, tönt sie dafür eigenständig und wirklich klasse.
Drittens: Sie ist super verarbeitet, auch nach 40 Jahren sieht sie Verchromung mit ein bisschen Putzaufwand besser aus, als das meiste, was uns heutzutage als neu verkauft wird. Wenn du Bock zu putzen hast, tu es, ansonsten hau einfach drauf und freue dich!
Noch zwei Tipps zum Schluss. Wer von euch mal sehen möchte wie Sonor diese Kessel früher gefertigt hat, schaut mal in dieses Video rein.
Und einen Sound-Tipp habe ich natürlich auch noch. Christian Vinne spielt im Questlove Play-Alike so ein D454 Modell, richtig hoch gestimmt und funky. Schaut euch mal die Videos zum Workshop an.
Und jetzt viel Spaß beim Snarekauf! Das drauf Spielen aber bitte nicht vergessen. 😉
Bis die Tage,
Chris
Edo sagt:
#1 - 02.08.2015 um 16:29 Uhr
Ich habe auch ein paar alte Sonor Snares im Einsatz und in der Vitrine, die ich zum Teil damals als junger Spieler neu gekauft habe. Schön, wenn ihr euch auf dieser Seite auch mal um die gestrigen Errungenschaften kümmert.
Gruß, Edo ( Rhythm & Blues, Swing Drummer )
bonedo Chris sagt:
#2 - 03.08.2015 um 13:37 Uhr
Hallo Edo, vielen Dank für deine Rückmeldung zu meinem blog. Wir haben noch ein paar mehr Folgen dieser Reihe in Planung, denn auch andere Hersteller haben bekanntlich schöne (alte) Töchter. Weiterhin noch viel Spaß auf bonedo.
Gruß Chris
dino sagt:
#3 - 07.05.2016 um 18:10 Uhr
hi Bonedo
Ich kann sagen dass , wenn ich mich für irgendwas interressiere stosse ich auf Bonedo Seite, für mich z.B. war in der letzten Zeit aktuell d454 Ferromangan snare und Oriolo Mangana sowie Subkick Vergleich , irgendwie habt Ihr immer die Interresse die Profi-bzw fortgeschrittene drummer auch eigentlich haben- vielen dank für die nutzlichen recherchen hier und weiter so
gruss von Dino
bonedo Chris sagt:
#3.1 - 08.05.2016 um 12:58 Uhr
Hi Dino, vielen Dank für die nette Rückmeldung. Wir überlegen innerhalb der Redaktion des öfteren, welche Themen für andere Trommler interessant sein könnten, und natürlich lesen wir selbst gern über Dinge, die uns als Profis und Autoren interessieren. ;-)
Schöne Grüße,
Chris
Antwort auf #3 von dino
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