Das Marktsegment der Synthesizer ist ein unübersichtliches Feld unterschiedlicher Technologien mit spezifischen Eigenschaften und Schwerpunkten. Es gibt alles, was das Herz begehrt, in den unterschiedlichsten Ausführungen: Synthesizer mit Tastatur, modulare Synthesizer und Synthesizer ohne Tastatur, die sogenannten Desktop-Synthesizer. Unser Kaufberater und Testmarathon widmet sich dieser besonderen Art von tastaturlosen Synthesizern. Er bietet ferner alle wichtigen Informationen und Testberichte zu Desktop-Synthesizern und berät umfassend vor dem Kauf.
Desktop-Synthesizer sind aufgrund der fehlenden Tastatur kompakt gebaut und finden bequem auf dem Studiotisch Platz – daher der Name Desktop-Synthesizer. Sie sind zudem leicht zu transportieren, benötigen aber zur Steuerung ein MIDI-kompatibles Keyboard oder eine DAW. Im Laufe der Zeit haben sich diese kompakten Synthesizer als echte Alternative zum klassischen Synthesizer mit Tastatur etabliert, denn auch sie gibt es in den verschiedensten Ausführungen: analog, digital und in Hybridbauweise.
Unser Kaufratgeber behandelt schließlich die wichtigsten Punkte, die vor dem Kauf eines Synthesizers zu beachten sind. Ergänzend bieten unsere Testberichte zu den auf dem Markt erhältlichen Desktop-Synthesizern eine weitere Übersicht und Entscheidungshilfe.
- Was ist eigentlich ein Desktop-Synthesizer?
- Wie entstanden Desktop-Synthesizer?
- Die Vorteile von Desktop-Synthesizern
- Drei Bauarten von Synthesizern: Analog, digital und hybrid
- Welche Tonerzeugungen/Synthesen bieten Desktop-Synthesizer?
- Für welche Zwecke kann man Desktop-Synthesizers einsetzen?
- Worüber sollte man sich vor dem Kauf eines Desktop-Synthesizers Gedanken machen?
- Testmarathon Desktop-Synthesizer
- Analoge Desktop-Synthesizer im Test
- Digitale Desktop-Synthesizer im Test
- Virtuell-Analoge Desktop-Synthesizer im Test
- Hybride Synthesizer im Test
- Unsere Empfehlungen in den Kategorien analog, digital, virtuell-analog und hybrid
Was ist eigentlich ein Desktop-Synthesizer?
Der kompakte Synthesizer für den Studiotisch ist grundsätzlich ein vollwertiger Synthesizer, dessen Konzept jedoch auf eine eingebaute Tastatur verzichtet. Dadurch ist er platzsparend und zudem leicht zu transportieren. Zum Betrieb wird allerdings ein MIDI-fähiges Keyboard oder eine DAW benötigt. Desktop-Synthesizer sind in außerdem in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Mit analoger, digitaler und hybrider Klangerzeugung und Soundausrichtung gibt es für jeden Geschmack den passenden Synthesizer.
Wie entstanden Desktop-Synthesizer?
Wer auf der Bühne oder im Studio mehr als ein Tasteninstrument einsetzt, weiß, dass diese auf Dauer viel Platz beanspruchen. Aus diesem Grund hat die Industrie bereits Anfang der 1990er Jahre damit begonnen, Module vieler Tastatur-Synthesizer im platzsparenden 19“-Rack-Format zu produzieren. Über MIDI-Kabel mit dem Masterkeyboard verbunden, galten sie lange Zeit als ideale Lösung hinsichtlich Platzbedarf und Transportmöglichkeiten. Irgendwann versiegte jedoch die Nachfrage und damit das Angebot an Synthesizern in Form von tastaturlosen Modulen.
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Retro-Trend lässt Synthesizer ohne Tastatur erneut entstehen
Mit dem Aufkommen des Retro-Trends flammte dann die Liebe zur Analogtechnik wieder auf, was sich zunächst deutlich im immer populärer werdenden Eurorack-Bereich zeigte. Dieses Phänomen ermöglichte es, auch viele Kleinsthersteller in dieses stetig wachsende Marktsegment mit zu integrieren. So wuchs das Marktsegment der Euroracks über die Jahre, was selbst einige namhafte Synthesizer-Hersteller dazu veranlasste, Produkte zu kreieren, die in diesen Bereich passten. Allerdings nicht in Form von Modulen im Eurorack-Format, sondern in Gestalt von Desktop-Geräten, die u. a. auch Schnittstellen für den Einsatz im Eurorack bieten. Aus diesem Impuls heraus hat sich nach und nach ein Markt entwickelt, der heute eine Vielzahl von Tisch- bzw. Desktop-Synthesizern unterschiedlichster Bauart bietet, von denen die wenigsten allerdings in einer Tastaturversion erhältlich sind.
Die Vorteile von Desktop-Synthesizern
Desktop-Synthesizer erweitern das Klangarsenal von Keyboardern auf kleinstem Raum erheblich. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil für diejenigen, die bereits mehrere Tastatur-Synthesizer besitzen oder nur mit einem Sequenzer arbeiten. Gegenüber Synthesizern mit Tastatur haben sie außerdem den Vorteil, dass sie oft preiswerter sind. Außerdem werden viele von ihnen nicht mit Tastaturen hergestellt, was sie dann noch interessanter macht.
Viele Arten von Desktop-Synthesizer beleben den Markt
Suchte man bisher nach analogen Vertretern dieser Gattung, so wird man heute schnell fündig. Die Vorliebe für analoge Synthesizer ist derzeit und auch auf lange Sicht hochaktuell. So bietet der Markt auch eine ganze Reihe von analogen Desktop-Synthesizern, die bereits in der Neuanschaffung sehr günstig sind, ohne dass man sich auf dem Gebrauchtmarkt umsehen und mit hohen Preisen konfrontiert sehen muss. Hersteller wie Sequential, Vermona, Korg, Analogue Solutions, Moog, Behringer, Dreadbox, Studio Electronics etc. erfüllen das Bedürfnis nach analogem Sound im kompakten Format. Aber auch der Bereich der digitalen und hybriden Synthesizer in Tischbauweise bietet eine enorme Auswahl. Hier treten Hersteller wie Waldorf, Elektron, Korg, Novation, UDO Audio etc. auf den Plan.
Was zeichnet einen guten Desktop-Synthesizer aus?
Ein Desktop-Synthesizer verfügt je nach instrumenteller Ausrichtung über umfangreiche Möglichkeiten der Klangbearbeitung. Diese erfolgt über zwei Formen der Bedienführung. Entweder über reale, klassische Bedienelemente wie Potis, Fader und Taster oder über eine einfache Menüführung per Display. Einige analoge Versionen bieten zudem eine praktische Ausstattung mit spannungsgesteuerten CV-Ein und Ausgängen. Diese ermöglichen dann die Einbindung vorhandener analoger Setups wie beispielsweise eines Euroracks.
Drei Bauarten von Synthesizern: Analog, digital und hybrid
Synthesizer im Allgemeinen werden nach unterschiedlichen technischen Konzepten hergestellt. So waren die ersten Synthesizer vor den 1980er Jahren noch vollständig analog aufgebaut. Ab den 1980er Jahren revolutionierte die aufkommende Digitaltechnik den Markt mit völlig neuen Arten der Klangerzeugung, die sogar zu hybriden Synthesizern führten. Diese vereinen Baugruppen analoger und digitaler Bauart für spezielle Klangeigenschaften in einem Gehäuse. Die Bauart von Synthesizern lässt sich in drei Kategorien einteilen:
- Analog
- Digital
- Hybrid (= analog und digital)
Welche Tonerzeugungen/Synthesen bieten Desktop-Synthesizer?
Die besonderen Klangeigenschaften eines Synthesizers beruhen auf der Art der Klangerzeugung. Mit anderen Worten, von der Art der Synthesen, die zur Klangerzeugung verwendet werden. In diesem Feld unterscheidet man zwischen folgenden Formen:
- Subtraktive Synthese
- Additive Synthese
- FM-Synthese
- Wavetable Synthese / Wave Sequencing
- Physical Modeling Synthese
- Granular Synthese
Wer die Unterschiede der verschiedenen Synthesearten im Detail kennenlernen möchte, findet in diesem Artikel umfangreiche Informationen zu den verschiedenen Herstellungsarten und Syntheseformen.
Für welche Zwecke kann man Desktop-Synthesizers einsetzen?
Ein tastaturloser Synthesizer kann problemlos in jedem Studio, Homerecording-Studio oder auf der Bühne verwendet werden. Sogar in Kombination mit einem modularen System wie dem Eurorack kann er eingesetzt werden. Er muss nur die nötigen Schnittstellen bieten oder dafür ausgelegt sein. Für den Betrieb am Computer reicht in der Regel der serienmäßige USB/MIDI-Anschluss. Für den Eurorack-Betrieb ist darauf zu achten, dass der Synthesizer über die notwendigen CV-Anschlüsse verfügt. Es gibt aber auch Anwendungen, bei denen der Synthesizer im Studio an ein Modularsystem angeschlossen wird. Hier sind MIDI- und CV-Anschlüsse erforderlich. Wie auch immer das Gesamtsystem angeschlossen wird, der Markt bietet in jedem Fall geeignete Brücken in Form von MIDI-to-CV-Interfaces.
Worüber sollte man sich vor dem Kauf eines Desktop-Synthesizers Gedanken machen?
Wer vor der Entscheidung steht, einen Desktop-Synthesizer zu kaufen, wird mit verschiedenen Konzepten konfrontiert. Bereits hier sollte man sich Gedanken über die eigenen Bedürfnisse machen. Daraus ergeben sich die folgenden Fragen, mit Hilfe derer man den Bereich seines bevorzugten Synthesizers bereits im Vorfeld grob eingrenzen kann:
Checkliste zum Kauf eines Desktop-Synthesizers
- Soll es ein monophoner oder ein polyphoner Synthesizer werden?
- Welche Klangeigenschaften soll der Synthesizer bieten?
- Soll der Aufbau des Synthesizers analog, digital oder hybrid sein?
- Wird der Desktop-Synthesizer von einem Rechner angesteuert?
- Soll der Synthesizer (auch) im Eurorack Verwendung finden?
- Welches Budget steht zur Verfügung?
Sind diese Punkte geklärt, steht der weiteren Auswahl nichts mehr im Wege. Eine große Hilfe bei der Auswahl des richtigen Desktop-Synthesizers ist es, den oder die infrage kommenden Kandidaten vor Ort beim Fachhändler selbst auszuprobieren.
Zur Erleichterung der Auswahl haben wir auf der folgenden Seite eine Übersicht aller Bonedo-Testberichte zu Desktop-Synthesizern zusammengestellt. Die Übersicht ist in analoge, digitale, virtuell-analoge und hybride Instrumente unterteilt und wird regelmäßig aktualisiert.