Die Shaman Serie aus dem Hause Rivera umfasst drei Zerrpedale mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Der Hersteller aus Burbank an der amerikanischen Westküste ist seit den Siebziger Jahren eine feste Größe in der Gitarrenwelt. Bands wie Toto oder Van Halen zählten auf die Effektracks von Paul Rivera, und bis heute ist die Firma stolz darauf, in den ganzen Jahren seit ihrer Gründung die Produktion nicht ausgelagert zu haben und dass bei den Bauteilen für ihre Geräte nur die hochwertigsten Komponenten zum Einsatz kommen.
Nachdem ich mich mit dem Blues- und dem Metal-Shaman auseinandergesetzt habe, folgt nun der Dritte im Bunde, der Double Shaman, der so gänzlich anders ist als seine beiden Brüder. Wo die Unterschiede liegen, wird dieser Test ans Licht bringen.
Details
Optik/Verarbeitung:
Das Pedal steckt in einem vollständig aus gebürstetem Metall gefertigten Gehäuse und bringt satte 707 Gramm bei 126 x 70 x 110 mm (B x H x T ) auf die Waage, ist also nicht gerade ein Leichtgewicht. Allerdings dürfte es damit aber auch sämtlichen materialbeanspruchenden Gegebenheiten locker trotzen. Auf der Oberseite befinden sich sechs Potis in zwei Reihen, was nahelegt, dass der Double Shaman ein zweikanaliges Verzerrerpedal ist, und dem ist auch so! Die obere Reihe ist mit L.A. betitelt und besitzt je ein Level-, Tone- und Gain-Poti, die allesamt mit einer roten Pfeilmarkierung ihre jeweilige Position anzeigen. Weiterhin steht ein Kippschalter bereit, der zwischen Stack und Combo wählen lässt. Diesen kennen wir bereits vom Blues Shaman, und auch hier soll sich mit dem Umlegen des Schalters die Charakteristik hin zur jeweiligen Bauform ändern. Die untere Reihe, genannt Austin, besitzt identische Regler und Einstellmöglichkeiten, nur sind die Potis hier blau markiert. Wer sich ein klein wenig mit der amerikanischen Musik auskennt, weiß sicherlich, was es mit den beiden Städten auf sich hat und warum gerade ihnen je ein Kanal gewidmet ist. L.A. steht für einen glatten, fetten Rocksound und Austin mehr für Vintage. Klar, Texas, Country und Western fordern nun einmal dieses Klangbild. Die Potis drehen sich samtig und hinterlassen, wie auch die Kippschalter, einen sehr hochwertigen Eindruck. Geschaltet werden beide Kanäle mit einem satt einrastenden Fußschalter mit der Aufschrift Destination. Aktiviert wird das Pedal mit dem Schalter auf der rechten Seite, über dem On/True Bypass steht. Womit dann auch die Frage geklärt ist, ob der Double Shaman über letzteren verfügt.
Sämtliche Anschlüsse finden sich auf der Stirnseite, sprich, In- und Output sowie eine Netzteilbuchse. Der Adapter dazu befindet sich leider nicht im Lieferumfang, was man meiner Ansicht nach bei einem Preis von runden 300 Euro ruhig erwarten dürfte. Das Pedal benötigt 9V Gleichstrom und ein Standard Boss- oder ähnliches Netzteil sollte die Aufgabe auch erledigen. Ein Blick auf die Unterseite zeigt vier Schrauben und vier Gummifüße, die sich entfernen lassen, sollte das Pedal auf einem mit Klettband versehenen Board untergebracht werden. Allerdings stehen dann die vier Schrauben etwas hervor, was das Befestigen ein wenig erschweren könnte. Zum Einlegen eines 9-Volt-Blocks müssen besagte Schrauben übrigens entfernt werden, allein schon aus diesem Grund sollte die Anschaffung eines Netzteils von Anfang an in Erwägung gezogen werden.