ATH-M70x und R70x sind zwei neue Kopfhörer-Flaggschiffe des Traditionsunternehmens Audio-Technica. Während der R70x mit seiner offenen Bauweise den Fokus auf Mixing- und Mastering-Aufgaben richtet, fasst mein heutiger Testkandidat M70x mit seiner geschlossenen Rückwand ein breiteres Anwendungsgebiet ins Auge. Gemeinsam ist beiden Modellen der weit hinab reichende Frequenzgang und die Treiberausstattung. Im Design, Gewicht, einigen technischen Spezifikationen und dem Lieferumfang weichen die Ohr-Nahbeschaller jedoch voneinander ab. So erinnert der ATH-M70x eher ein wenig an den ATH-M50x, den wir hier für euch getestet haben, doch ist er nahezu doppelt so teuer wie sein kleiner Bruder. Ist er denn auch doppelt so gut? Und bietet er wirklich solch einen überlegenen Klang? Der Bonedo-Test liefert euch die Antworten.
Details
Ausgepackt
Beim Aufklappen des Kartons bekomme ich zunächst einen Transportkoffer mit Reißverschluss sowie die üblichen Garantiebelege und Sicherheitshinweise zu Gesicht und erst nachdem ich das zugegebenermaßen sehr willkommene Schutzbehältnis öffne, erblicke ich das eigentliche Produkt, nämlich den M70x nebst einer Kunstledertasche mit Reißverschluss. Darin befinden sich drei verschiedene Anschlusskabel und ein Klinke-Miniklinke-Adapter zum Aufschrauben. Im Case (der M-50x wird lediglich mit einem Beutel ausgeliefert) geht es ungemein aufgeräumt zu. Es wurde dem Kopfhörer exakt angepasst und die Kabeltasche passt haargenau zwischen den Bügel. Weil beide Behältnisse darüber hinaus von guter Qualität sind, ist der wertvolle Inhalt auf Reisen adäquat vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt.
Angeschaut
Mit einem Gewicht von 280 Gramm ist der M70x um etwa 70 Gramm schwerer als sein Namensvetter mit dem „R“ in der Produktbezeichnung und er verfügt über besagte Impedanz von 35 Ohm statt der mächtigen 470 Ohm des R70x. Aufgrund der Schallisolierungseigenschaften der geschlossenen Bauweise ist der M70x in lauteren Umgebungen zu bevorzugen, beispielsweise bei Vocal-Recordings, Arbeiten an FOH-Plätzen oder beim DJing. Sein Frequenzgang reicht höher und geht zudem noch um einiges mehr runter, als es beim M50x der Fall ist, dessen Bandbreite mit 15 bis 28000 Hz beziffert ist. Auch ist der M70x nicht in zahlreichen bunten Farben erhältlich, sondern lediglich in schwarz und das unaufdringliche, stylische Design gefällt mir sehr gut, um ehrlich zu sein.
Der Bügel des Kopfhörers ist zwar aus Kunststoff gefertigt, doch er wirkt auf mich ziemlich robust, genau wie die beiden edlen Metallstäbe der zwölffach gerasterten Höhenverstellung, die dafür sorgt, dass sich der M70x optimal an jede Kopfgröße anpasst. Zwei wenig anfällig wirkende Drehgelenke stellen sicher, dass sich die beiden Ohrmuscheln, deren Polster hinreichend resistent gegen Verschleiß erscheinen und deren Halterungen ebenfalls aus Metall gefertigt sind, um jeweils 90 Grad nach vorne drehen lassen. Das erfreut den DJ in mir. Prima, so kann es gern weiter gehen.
Kabelwerk
Audio-Technica gibt dem M70x gleich drei unterschiedliche Leitungen mit auf den Weg: ein 1,5 Metern langes, hauptsächlich für DJs gedachtes Spiralkabel, das sich bei Bedarf auf 3 Meter ausziehen lässt und zwei Glattkabel von 1,2 und 3 Metern Länge. Letztgenanntes verfügt wie das Spiralkabel über ein Schraubgewinde für den mitgelieferten Adapter. Dass dies bei der kürzeren, glatten Leitung nicht der Fall ist, macht Sinn, da sie vornehmlich für den Gebrauch an mobilen Endgeräten wie Laptops, MP3-Player oder Smartphones konzipiert ist. Sämtliche Kabel verfügen über eine ordentliche Ummantelung, einen Knickschutz und vergoldete, auf der Kopfhörerseite als Mikroklinke ausgeführte Stecker. Eine „Twist and Lock“ Arretierung verhindert ein versehentliches Herausziehen der Leitungen aus der Muschel.
Bamariku sagt:
#1 - 03.08.2021 um 08:16 Uhr
Der Aufpreis zum M50X lohnt sich nicht, im Gegenteil. Der kleinere Bruder hat einige Vorteil außer vom -minimal- weniger neutralen Klang. Siehe hier:www.pro-tools-expert.com/pr...