Oje, das tut weh: Gleich zwei schmerzliche Verluste hatte nicht nur die Bassszene, sondern die Musikwelt im Allgemeinen diesen Monat zu verkraften! Zuerst verstarb am 15.3. der langjährige TOTO-Bassist Mike Porcaro nach einem langen Kampf gegen die schreckliche Krankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose; eine degenerativen Erkrankung des motorischen Nervensystems). Der unter den Spitznamen “Groovemeister” und “Mr. Time” bekannte Bassist wurde nur 59 Jahre alt. Sein Bruder, der legendäre Drummer Jeff Porcaro, war bereits 1992 gestorben.
Der nächste schwere Schlag kam nur einen Tag darauf am 16. März: Andy Fraser, bekannt geworden vor allem durch sein Mitwirken bei der britischen Band FREE, starb mit 62 Jahren ebenfalls viel zu früh. Er hatte bereits seit vielen Jahren mit einer Krebserkrankung sowie einer HIV-Infektion zu kämpfen gehabt.
Was von diesen beiden Ausnahmemusikern bleibt, ist – mal wieder – ihre Musik, ganz wunderbare und zeitlose Musik, mit tollen Grooves und einem schier unglaublichen Gespür für den richtigen Ton an der richtigen Stelle. Ohne sie wäre das Antlitz des elektrischen Basses heutzutage wohl ein anderes!
Ich möchte aus diesem aktuellen Anlass heute mit zwei Live-Videos an Andy Fraser und Mike Porcaro erinnern: Der erste Clip zeigt Andy Fraser mit FREE neben seinen Mitstreitern Paul Kossoff (git), Paul Rodgers (voc) und Simon Kirke (dr) im Jahre 1970 im deutschen TV. Ältere Semester werden sich noch gut an dieses Format erinnern – die Rede ist natürlich vom “Beat Club”, in dem sich damals Stars und Sternchen die Klinke in die Hand drückten. Zu hören und zu sehen bekommen wir den Titel “Mr. Big” mit dem typischen fulminanten Basssolo (ab Minute 3:38). Andy Fraser – damals gerade 18 Jahre alt – brilliert hier auf seinem Gibson EB3-Bass. Besser kann man ein Basssolo im Rock eigentlich nicht spielen, oder?
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Mehr InformationenIm zweiten Video seht ihr Mike Porcaro in Hochform bei einem TOTO-Auftritt in Amsterdam im Jahre 2003 – lediglich drei Jahre vor dem Bekanntwerden von Mikes ALS-Erkrankung. Wenn ich an den Leidensweg denke, den Mike zu diesem Zeitpunkt noch vor sich hatte, läuft es mir eiskalt den Rücken herunter!
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Und doch: In diesem Clip fällt es nicht schwer zu verstehen, weshalb man dem Groovemeister seine vielen respektvollen Spitznamen gegeben hat! Achtet übrigens auch einmal auf den tollen ausgewogenen Sound von Mikes Peavey Cirrus-Fünfsaiter. Diese seriell gefertigten Bässe machen so manchem abermals deutlich teureren Boutique-Edelbass echte Konkurrenz! Sie sind aber auch durchaus als “Top-of-the-line” der Peavey-Bassrange anzusehen.
Ich denke, ich spreche im Namen von vielen Bassisten und Musikfans, wenn ich hier abschließend schreibe: Ruhet in Frieden, Mike und Andy! Vielen Dank für euer Lebenswerk, eure wunderbare Musik und den Input, den ihr nicht nur den Bassisten auf der ganzen Welt gegeben habt!
Lars Lehmann (Leiter bonedo-Bassredaktion)