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Sound-Workshop: Bass Clean Bandit & Jess Glynne – Real Love

In dieser Folge des Sound der Woche Workshops geht es um den Synth Bass aus dem Hit „Real Love“ von Clean Bandit und Jess Glynne. Die Briten sind nun schon zum zweiten Mal dabei, was natürlich daran liegt, dass sie mit ihren Hits ganz oben auf der Deep House Revival-Welle mitschwimmen.

Copyright: Warner Music Group
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Der Synthesizer-Bass aus „Real Love“ ist ein klassischer Deep House Bass auf Basis von Rechteckschwingungen. Auch der synkopische Rhythmus aus punktierten Achtelnoten ist in dieser Stilistik häufig anzutreffen, wenn nicht sogar stilbildend. Damit jeder mitmachen kann, kommt zum Nachbauen wieder der Freeware-Softsynth Tyrell N6 zum Einsatz, den es für fast alle Plattformen und Plugin-Formate gibt. Das fertige Preset findet ihr am Ende der Folge zum Download. Wo es gespeichert werden muss, damit der Tyrell es findet, steht in diesem Artikel.
Wir beginnen mit dem Default-Preset, das beim Starten des Tyrell automatisch geladen ist. Es besteht aus einer Sägezahn- und einer Rechteckschwingung und klingt wie im nächsten Beispiel. Zur rhythmischen Orientierung lasse ich jeweils eine Kickdrum leise mitlaufen. Übrigens sind die Notenlängen alle exakt auf die Länge einer Achtelnote getrimmt und alle Noten haben die gleiche Velocity (siehe Bild) – so klingt der Bass nachher stilecht wie aus einem Stepsequencer.  

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Schritt 1: Default
Die Notenlängen sind exakt auf Achtelnoten getrimmt
Die Notenlängen sind exakt auf Achtelnoten getrimmt

Den zweiten Oszillator machen wir zunächst aus, darum kümmern wir uns gleich. Regelt also im Mixer OSC 2 ganz herunter. Dann gebt ihr Oszillator 1 eine Rechteckschwingung (SHAPE 1 ganz nach rechts) und stellt ihn im Mixer auf etwa -20.00 ein.  

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Schritt 2: OSC 1 mit Rechteckschwingung

Oszillator 2 bekommt ebenfalls eine Rechteckschwingung, die am Regler SHAPE 2 bereits voreingestellt sein sollte. Er soll mit OSC 1 synchronisiert werden, wozu ihr den Regler SOFTSYNC in der Sektion OSC MOD ganz nach rechts dreht. Dann stimmt ihr den Oszillator 2 mit dem Regler TUNE 2 um sieben Halbtöne (eine Quinte) nach oben (7.00), verstimmt das Finetuning leicht (FINE auf ca. +3.00) und dreht OSC 2 im Mixer auf etwa 0.00 auf.  

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Schritt 3: zwei Oszillatoren

Ein kleiner Exkurs zum Thema Oszillatorsynchronisation: Sie bewirkt, dass OSC 2 immer dann an den Anfang seiner Schwingung zurück „gezwungen“ wird, wenn auch OSC 1 den nächsten Schwingungszyklus beginnt. Deshalb klingt OSC 2 jetzt auch nicht wirklich eine Quinte höher als OSC 1. Stattdessen bewirkt eine Verstimmung des synchronisierten OSC 2 Veränderungen im Obertonspektrum. Experimentiert ruhig mit verschiedenen Werten für TUNE 2 – es ergibt sich ein reiches Klangspektrum. Wie es klingt, wenn man jetzt am Regler TUNE 2 dreht, hört ihr im nächsten Beispiel. Doch das nur am Rande – mehr zum Thema erfahrt ihr in unserem Workshop Synthesizer Basics.

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Drehen am Regler TUNE 2

Zurück zu unserem Bass. Als nächstes stellen wir das Filter ein. Regelt CUT auf etwa 50.00 und RES auf etwa 40.00. Die Filterhüllkurve ENV 2 wird so eingestellt: ATTACK = 0.00, DECAY = 35.00, SUSTAIN = 0.00, RELEASE = 25.00. Damit das Filter von der Hüllkurve gesteuert wird, müsst ihr jetzt noch den Regler MOD1 auf etwa +40.00 aufdrehen (die Hüllkurve ADSR2 ist hier schon als Modulationsquelle voreingestellt).  

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Schritt 4: Filter mit Hüllkurve

Nun fehlt noch die Amp-Hüllkurve ENV 1. Sie bekommt die folgenden Werte: ATTACK = 0.00, DECAY = 10.00, SUSTAIN = 75.00, RELEASE = 25.00.  

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Schritt 5: Amp-Hüllkurve

Als kleinen Feinschliff können wir noch die Pulsbreite mit der Filterhüllkurve modulieren. Dazu dreht ihr unter OSC MOD den Regler PW ungefähr zur Hälfte auf. Aus der Liste PWSRC wählt ihr ADSR2 als Modulationsquelle. Und damit ist der Sound auch schon fertig.

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Real Love – der fertige Sound

Das fertige Preset für den Tyrell N6 könnt ihr euch hier herunterladen:

Der fertige Sound im Tyrell
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