Im vierten Teil unserer Chapman Guitars-Testreihe ist nun mit der Chapman ML-3 RC das Instrument des Chefs Rob Chapman an der Reihe, wie das Kürzel RC auch deutlich signalisiert. An der Konstruktion dieser Signature-Gitarre waren diesmal keine YouTube-Follower beteiligt, Mr. Chappers legte ihr seine eigenen Erfahrungen zugrunde. Konzeptionell packte er das Beste seiner beiden Lieblingsgitarren, einer Tele und einer PRS, in ein Instrument.
Die ML-3 RC ist mit zwei Seymour Duncan Humbuckern bestückt und soll laut Hersteller mit dieser Ausstattung sehr flexibel einsetzbar sein, auch jenseits der Shredder-Welt.
Details
Korpus
Optisch hat sich zumindest beim Korpus unzweifelhaft die Tele durchgesetzt, wir erhalten das klassische Shaping mit einem Cutaway. Als Holz allerdings kommt Mahagoni zum Einsatz, und damit die Axt nicht allzu schwer wird, wurde an diversen Stellen abgespeckt. Deshalb kommt die ML-3 RC mit einem sogenannten chambered Body, hängt aber trotz aller Fräskünste immer noch mit runden vier Kilo am Gurt. Die Decke ist gewölbt und eine leichte Ausfräsung am Korpusrücken dient der besseren Anpassung an den Körper des Spielers. Außerdem wurde an der Innenseite des Cutaways etwas Holz abgetragen, damit die hohen Lagen besser erreichbar sind.
Pickups
Rob Chapman hat seinem Signature Modell zwei Seymour Duncan Humbucker spendiert, einen Hotrails an der Halsposition und einen Little ´59 am Steg. Beide sind durch das Tone-Push/Pull-Poti splitbar. Mit dem Dreiwegschalter ergeben sich folgende Möglichkeiten:
1 – Steg-Pickup (Humbucker)
2 – Beide Pickups (Humbucker)
3 – Hals-Pickup (Humbucker)
Ist das Poti nach oben gezogen, ist jeweils nur eine Spule der Tonabnehmer aktiv:
1 – Steg-Pickup (Single Coil)
2 – Beide Pickups (Single Coil und out of phase)
3 – Hals-Pickup (Single Coil)
Geregelt werden die Pickups mit einem Master Volume- und Master Tone-Poti.
Hals
Die ML-3 RC hat einen eingeleimten Mahagoni-Hals, der mit einem Palisandergriffbrett und 24 Extra Jumbo Frets ausgestattet ist. Auch bei Robs Signature-Gitarre gibt es keine Inlays im Griffbrett, die Punkte an der Halskante müssen reichen, lediglich eine liegende Acht im Griffbrett signalisiert den 12. Bund. Über den schwarzen Kunststoffsattel laufen die Saiten geradlinig zu den verchromten Grover-Tunern, die im typischen Reversed-Chapman-Style einseitig an der Kopfplatte angeordnet sind. Hier dreht sich alles wie geschmiert, von irgendwelchen Übertragungsschwierigkeiten keine Spur.
Am Übergang zum Hals findet man den Zugang zum Halsstellstab, der bei unserem Testmodell jedoch nicht in Aktion treten musste, denn die Gitarre war ab Werk gut justiert. Die Saitenlage ist eher traditionell und so eingestellt, dass es nicht schnarrt, aber für eine flache Shredding-Lage müssten die Reiter noch etwas tiefer gelegt werden.