Was im Jahr 2000 als Beat-Schraub-Maschine begann, ist seit Version 6 zu einer All-In-One Lösung im Bereich der Musikproduktion geworden. Mit Reason 8 definiert der schwedische Softwarehersteller Propellerhead das Thema „Workflow“ neu und präsentiert damit ein Update, dass die DAW in neuem Design und mit neuen Handling erscheinen lässt. Ob sich die Neuerungen in der Praxis lohnen und der Update-Preis von 129 Euro gerechtfertigt ist, haben wir für euch getestet!
Details
Die Digital Audio Workstation (DAW) Reason zeichnet sich durch ihr fotorealistisches virtuelles Rack aus. Durch den modularen Aufbau ist dem Anwender die Möglichkeit gegeben, neun verschiedene Instrumente, 25 Effektgeräte und die Mixerkanäle der nachgebildeten SSL AWS 900 K mit virtuellen Kabeln zu verbinden – das lädt natürlich zum Experimentieren ein.
Zudem lassen sich seit Reason 6.5 weitere Instrumente und Effekte, sogenannte „Rack Extensions“, erwerben und per Download ins Rack packen. Das Installieren von anderen PlugIns, wie beispielsweise VST- oder AU-PlugIns, ist hingegen nicht möglich. Reason unterstützt die Anwendung in 64-Bit, wodurch mehr als 4 GB Arbeitsspeicher genutzt werden. Zudem funktioniert es plattformübergreifend und lässt sich daher sowohl unter OS X als auch unter Windows nutzen.
Neues, schickes GUI
Die neue grafische Oberfläche wirkt übersichtlich und strukturiert. Das Transportfeld ist sinnvoll in einzelne Blöcke unterteilt. Die Fenster Rack, Sequenzer, Hauptmixer und Browser wiederum lassen sich mit einem Klick auf einen kleinen Kreis in dünne Leisten minimieren, um so Platz für das Fenster zu schaffen, in dem der Anwender sich gerade befindet.
Zudem gibt es noch die Möglichkeit, Rack, Sequenzer und Hauptmixer durch einen Klick auf einen Pfeil über das gesamte Fenster anzuzeigen, um es somit auch auf einen zweiten Bildschirm zu verschieben.
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Instrumente, Effekte und Hilfsgeräte befinden sich nun sinnvollerweise auch im neuen Browser, sodass im schwebenden Werkzeugfenster hier nur noch die MIDI-Noten-Bearbeitung und die Groove-Einstellungen des ReGroove zu finden sind.
Ein neuer Browser
Auf der linken Seite des Programmfensters befindet sich der neue Browser. Hier hat man den schnellen Zugriff auf Instrumente, Effekte, Hilfsgeräte, Rack Extensions, Refills und Soundbänke. Ein Klick auf die Kategorie, gefolgt von einem Doppelklick auf das gewünschte Gerät genügt, um es im Rack einzufügen. Beim Suchen und Laden von Patches muss man sich nun nicht mehr selbst durch Ordnerstrukturen klicken, sondern lässt diese Arbeit entsprechend von der Suchfunktion erledigen. Diese bietet nach dem Einfügen eines Instrumentes die jeweilig passenden Patches der Reason Soundbanks an.
Selbst erstellte Patches, Refills oder Ordner auf der Festplatte sollten als Favorit im Browser angelegt werden, um die Suche anhand des Ortes einzugrenzen und so Zeit zu sparen. Nach der Eingabe eines Suchbegriffes wird das gesuchte Patch, Sample oder MIDI-File innerhalb weniger Sekunden gefunden und mit einem Doppelklick oder Drag & Drop im Projekt eingefügt. Wer aber z.B. den Namen eines Patch vergessen hat, jedoch den Ordnernamen kennt, kann auch diesen durch die Eingabe finden. Weiterhin ist es nach wie vor möglich, sich durch die Ordnerstruktur zu klicken − im Falle eines Falles.
Weitere Amp-Simulationen
Das Reason-Rack wird weiterhin um zwei Amp-Simulationen der Firma Softube erweitert, welche die alten Line 6 Amps sukzessive ablösen sollen, die in ferner Zukunft also auch nicht mehr unterstützt werden. Zitat der FAQs: „Zusätzlich zu den bisherigen Line 6 Amps wurden in Reason 8 weitere Amp-Simulationen der Firma Softube hinzugefügt. Die Line 6 Amps werden ab Oktober 2016 nicht mehr verfügbar sein. Um zukünftig Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden, empfielt es sich, Audio-Spuren, die mit den Line 6 Amps genutzt werden, zu exportieren.“ Na toll.
Sonderbarerweise muss man „AMP“ und „BASS AMP“- so heißen die neuen Softube-Amps – eigenständig herunterladen und installieren, da sie nicht Teil des Reason-Installers sind. Für Reason 8 Besitzer sind diese Rack-Extensions genannten Erweiterungen in den Versionen 6.5 oder 7, man kann sie aber auch für je EUR 55,- käuflich hinzuerwerben. Bei den neuen Softube-Amps hat man sich übrigens Lizenzkosten gespart, sodass die Original-Vorbilder der hier gemodelten Varianten nur zu erraten sind.
AMP Features
AMP ist mit vier Amp- und vier Cabinet-Models ausgestattet. Die AMP-Models sind in Twang, Crunch, Rock sowie Lead unterteilt. Die Cabinet-Models hingegen sind mit Bright, Room, Fat und Tight betitelt.
- Bright simuliert dabei ein 2×12 Cabinet
- Room ist ein in den Mitten präsentes 2×12 Cabinet, welches mit einem Stereo-Room aufwarten kann
- Fat hingegen modelt einen 4×12 Klassiker.
- Tight ist ein in den Mitten präsentes 4×12 Cabinet.
BASS AMP Features
Bass Amp beinhaltet zwei Amps, Modern und Vintage, sowie die drei Cabinets Dark, Bright und Room.
- Dark ist dabei ein 8×10 Cabinet, welches mit einem dynamischen Mikrofon On-Axis aufgenommen wurde.
- Bright wiederum ist ein britisches 4×12 Cabinet, das Off-Axis mikrofoniert wurde.
- Room letztlich modelt ein 4×10 Cabinet, welches aus der Distanz mit einem Großmembran-Kondensatormikrofon aufgenommen wurde.