Mit der Blackstar Carry-On Travel Guitarbetritt der britische Hersteller Blackstar Amplification ein neues Gebiet, denn wie die Firmenbezeichnung unzweifelhaft erkennen lässt, liegt der Fokus des Portfolios in erster Linie auf Verstärkern für E-Gitarre. Auch wenn der Bedarf an Instrumenten für eine Reise im Sommer 2021 vermutlich noch etwas geringer ausfallen wird, besteht doch die Hoffnung, dass die Menschheit demnächst wieder vermehrt unterwegs sein wird. Und für diesen Moment ist Blackstar mit der Carry-On Guitar im Angebot auf jeden Fall gut aufgestellt.
Blackstar hat sich diesbezüglich mit den britischen Gitarrenbauern von Gordon Smith Guitars zusammengetan, die für das Design verantwortlich sind; gefertigt wird das Instrument in Fernost. Die Blackstar Carry-On Guitar wird in zwei unterschiedlichen Paketen angeboten, einmal mit Premium Gigbag und Blackstar Fly amPlug2 für das stille Üben mit Kopfhörer, oder als Deluxe Pack ebenfalls mit Premium Gigbag und einem Fly 3 Bluetooth Miniverstärker
. Zum Test hat sich bei uns das Standardpaket mit dem amPlug2 angesagt, das für circa 350 Euro erhältlich ist. Das Deluxe Pack gibts für runde 100 Euro mehr.
Details
Die Gitarre kommt in kompakter Form mit einem Singlecut-Body, der aus einem Stück Okoume gefertigt ist. Der Hals besteht ebenfalls aus diesem Holz, was dem Instrument rückseitig einen gleichmäßigen Look verleiht. Dort vermittelt das unbehandelte Holz ein sehr angenehmes Spielgefühl und schön sieht es auch noch aus. Die Decke ist in Jet Black, alternativ dazu gibt es das Instrument auch in Vintage White. In dieser Farbe und auch wegen der Korpusform wirkt das Instrument wie eine Miniatur der Supro Dual Tone, die David Bowie öfter mal in der Hand hatte. Bei unserer kleinen Schwarzen ist am Korpusrand ein cremefarbenes Binding eingearbeitet und zusätzlich ziert die Gitarre ein schwarzes Schlagbrett. Gurtpins befinden sich an der Zarge, am Korpus-Hals-Übergang hat man Zugang zum Halsstellstab.
Die Saiten werden bei der Carry-On Travel Guitar auf der Korpusrückseite eingefädelt und laufen dann über eine Tune-O-Matic Bridge, bei der man jeden Saitenreiter einzeln verschieben kann. In der Höhe ist die Brücke wie gewohnt mit zwei seitlich positionierten Rändelschrauben verstellbar.
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Pickup
Das Instrument ist mit einem MiniHumbucker ausgestattet, der mit einer verchromten Kappe geschützt ist und dessen Sound über einen Volume- und einen Tone-Regler eingestellt wird. Über die Push/Pull-Funktion am Volume-Regler kann der Pickup auch gesplittet werden.
Hals
Entgegen der Konzeption vieler Reisegitarren, die ohne Kopfplatte, dafür aber mit einer normalen Mensur ausgestattet sind, hat man sich bei Gordon Smith Guitars/Blackstar für eine traditionelle Optik mit Kopfplatte entschieden, dafür aber die Mensur etwas verkürzt, damit das Instrument entsprechend kompakter wird. Und mit einer Gesamtlänge von nur 760 mm fällt die Carry-On Travel Guitar auch entsprechend kurz aus. Die Mensur beträgt 527 mm (20,7″) und auf dem Griffbrett aus Lorbeerholz sind 18 Medium-Bünde eingearbeitet. Zur Orientierung gibt es Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und an der Halsleiste, wo sich das cremefarbene Binding fortsetzt, auch um die Kopfplatte. Die Saiten laufen über einen Kunststoffsattel zu den beidseitig positionierten Mechaniken. Ganz oben ist ein schwarzer Stern auf weißem Untergrund zu sehen. Die Tuner stammen vom Hersteller Der Jung, sind geschlossen und verrichten ihre Arbeit mit einem Übertragungsverhältnis von 14:1 sehr ordentlich.
Premium Gigbag
Eine Reisegitarre braucht einen vernünftigen Schutz, denn – der Name sagt es – das Instrument ist dazu gedacht, unterwegs zu sein. Und im Gepäcknetz öffentlicher Verkehrsmittel oder im Kofferraum geht es mitunter nicht ganz so pfleglich zu wie im heimischen Wohnzimmer. Daher ist ein schützendes Gigbag für ein solches Instrument ein Muss. Das ist hier eindeutig der Fall, denn das Gigbag ist sehr gut gepolstert, der Reißverschluss macht einen guten Eindruck und eine Stütze für den Hals ist auch eingearbeitet. In der Tasche kann man das nötige Zubehör verstauen, ab Werk hat der Hersteller ein Notizbuch mit Stift sowie Pick und Werkzeug beigelegt. Kabel gibt es keines, dafür aber den amPlug2, der komplett ohne auskommt.
amPlug2
Der amPlug 2 ist aus Kunststoff gefertigt, kommt in Topteil-Optik und hat einen drehbaren Klinkenstecker, der in fünf Positionen einrastet. Man schließt den amPlug2 an die Gitarre an und einen Kopfhörer (nicht im Lieferumfang) an die Miniklinkenbuchse an der Seite. An der gegenüberliegenden Seite findet sich ein kleiner Taster, mit dem drei unterschiedliche Grundsounds angewählt werden. Oben warten die drei Regler Gain, ISF und Volume auf das Einstellen des Sounds und ein Taster schaltet die Effekte Chorus, Delay und Reverb mit je einer vorgefertigten Grundeinstellung hinzu. Dort findet sich auch ein Aux In zum Anschließen von MP3-Playern oder mobilen Gerätschaften. Genauere Informationen zum amPlug2 findet ihr übrigens in einem separaten Test.