Mit den beiden Starclassic Performer Snaredrums rundet Tama die kürzlich wieder eingeführte Serie ab. Die beiden Trommeln sind in in insgesamt vier Oberflächen und den klassischen Größen 14“ x 6,5“ und 14“ x 5“ erhältlich.
Mit einem Anschaffungspreis rund um 300 Euro bewegen sie sich, wie das hier gestestete vierteilige Shellset auch, in der unteren Mittelklasse. Was die beiden Trommeln können, lest ihr hier.
Details & Praxis
Klassische Kesselkomposition
Bei der neu aufgelegten Starclassic Performer Serie vereint Tama die beiden Klanghölzer im Schlagzeugbau schlechthin – Ahorn und Birke – zu einer Mixtur. Die Kessel sind sechs Millimeter stark und bestehen aus vier Lagen Birkenholz und zwei Innenlagen Ahorn. Wie bei Tama üblich, sind die Fellauflagekanten leicht verrundet gestaltet. Die Trommeln sind hochglanzlackiert, wir haben zwei Modelle in den Farben Dark Cherry Fade und Molten Steel Blue Burst zum Test erhalten. Darüber hinaus stehen noch die Finish-Optionen Piano Black und ein gestreiftes Caramel Aurora zur Auswahl.
Auf der Kesselunterseite finden sich die Tama-typischen, relativ breit und flach gestalteten Snarebeds. Die Verarbeitung der Kessel und die Lackierung ist bei beiden Snares makellos und auf einem Niveau, wie man es von den höherpreisigen Starclassic-Modellen gewohnt ist. Der einzige Unterschied im direkten Vergleich zu den nächstgrößeren Geschwistern, den Walnut / Birch Snares, findet sich in der Kesselinnenwand. Diese ist bei den Starclassic Performer Modellen sehr fein geschliffen, aber nicht versiegelt, wohingegen bei den Walnut/Birch Snares eine matte Lackierung bzw. Versiegelung aufgetragen wird.
Bekannte und wertige Anbauteile
Bei der Hardwareausrüstung kann Tama aus den Vollen schöpfen, hier wird also nicht gespart. 20 verchromte Starclassic Einzelböckchen sind pro Kessel montiert, für die Spannungsverteilung sind die bekannten massiven, aber etwas leichteren Zinc-Gussreifen zuständig. Als Snareabhebung ist das seitlich abklappbare MCS70A Modell im Einsatz, das sich nahezu geräuschlos bedienen lässt. Die Dosierung der Teppichspannung erfolgt über ein gummiertes Rädchen, eine weitere Regulierung am Butt End ist also nicht möglich. Der Snareteppich besteht aus 20 Carbonstahl-Spiralen und wird von Bändern gehalten. Auch bei der Fellausstattung gibt es das bekannte Starclassic-Niveau, das Schlagfell ist das einlagig-aufgeraute Evans G1, beim Resonanzfell handelt es sich um das Evans Hazy 300. Die Trommeln lassen sich sehr leicht in Stimmung bringen, alle Schrauben laufen weich und makellos in den Gewinden.
Für dich ausgesucht
Mittelhohe und hohe Stimmungen
Im Vergleich zu den technisch quasi identisch ausgestatteten Walnut / Birch Snares, die ich vor nicht allzu langer Zeit hier zum Test hatte, und die recht fokussiert klingen, fällt mir direkt der etwas hellere und straffere Klangcharakter auf. Die Stärken der beiden Starclassic Performer Snares sind also durchsetzungsfähige und fokussierte Klänge. Durch die Gussreifen gibt es eine ordentliche Portion Obertöne und „Crack“ dazu. Trotzdem klingen die Snares stets angenehm holzig und nicht schrill, auch Rimshots klingen integriert und sind nicht entkoppelt vom Kesselton. Auch in leiseren Dynamikstufen sprechen die Trommeln sehr fein an. Beim 6,5er Modell kommt mir ab der mittelhohen Stimmung aufwärts, mit einem straffer gespannten Teppich, direkt ein gewisser Billy Cobham in den Sinn: Die Trommel singt, hat viel Bauch und eine sehr feine Ansprache, so macht das Spiel von Rudiments richtig Laune! Das 14“ x 5,5“ Modell schlägt in eine ähnliche Kerbe, bedingt durch den kürzeren Kessel singt sie etwas weniger, wirkt also eine kleine Portion nüchterner.
Mittlere und tiefe Stimmungen
In mittleren Lagen nimmt naturgemäß der Anteil des Kesseltons im Gesamtklang noch mehr Raum ein. Auch hier präsentieren beide Trommeln einen kompakt-holzigen Klang, der sich mit leichter Dämpfung auch noch sehr gut in eine poppige Klangcharakteristik formen lässt, ohne dass den Trommeln ihre Lebendigkeit abhanden kommt. Ganz tiefe und tiefe Stimmungen sind immer wieder spannend. Zum ersten, weil sie in Drumsounds zeitgenössischer Popmusik immer noch sehr gefragt sind und zweitens natürlich, um für den Tester herauszufinden, wie vielfältig so eine Trommel einsetzbar ist. In tiefen Stimmungen zahlt sich der eher kompakte Gesamtklang aus, so kann ich beide Snares noch mit keiner oder nur sehr wenig Dämpfung spielen. Für die ganz nassen und gedämpften Sounds, bei denen das Schlagfell kurz über Grundspannung gestimmt ist, bedarf es aufgrund des Gussreifens dann etwas Geduld, aber siehe da, auch das ist nach etwas Tuning und Herumprobieren kein Problem. Hier sticht für mich ganz klar das 6,5er Modell mit einem satten „Düsch-Sound“ heraus.