Mit den in diesem Jahr neu vorgestellten Trash Crashes erweitert die Firma Meinl fast alle Byzance Serien um neue Effektbecken. Wir haben uns die Modelle der Serien Vintage Pure, Extra Dry, Dark, Brilliant sowie zwei Klassiker aus der Vintage Serie zum Test bestellt.
Lange Zeit galten Splashbecken und Chinas als das Nonplusultra der Effekte im Beckenfuhrpark, in den letzten zehn Jahren sind immer weitere Variationen wie Stacks oder gelochte Crash-, Splash- und Chinabecken dazugekommen. So gut wie jeder Hersteller hat mittlerweile ein reichhaltiges Sortiment, welches auf die Klangvorstellungen von modernen SpielerInnen zugeschnitten ist. Schon weit am Anfang war die Firma Meinl mit Varianten ihrer in der Türkei gefertigten Byzance Linie am Start.
Details & Praxis
Die acht Trash Crashes stammen allesamt aus bekannten Byzance Serien, wie zum Beispiel der Extra Dry- oder der Dark Serie. Wir haben es also mit Ergänzungen und keinen kompletten Neuentwicklungen zu tun. Die recht dünnen Becken werden in der Türkei aus B20-Bronze gegossen, handgehämmert und mit Löchern versehen. In der deutschen Fabrik in Gutenstetten erfolgt dann die Endkontrolle und noch zusätzliche Fertigungsschritte, wie zum Beispiel das sandgestrahlte Finish auf den Oberflächen der zwei Vintage Trash Crashes – eine Serie, die vor allem durch Benny Greb bekannt wurde. Jetzt schauen wir uns die einzelnen Modelle mal etwas genauer an. Insgesamt sind alle Becken gut verarbeitet, die Mittellöcher und Außenkanten sind makellos, nur bei den Innenlöchern könnten die Kanten hier und da noch etwas feiner entgratet werden. Beim Spiel am Set, auch bei Abstoppern, fällt das allerdings nicht ins Gewicht.
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Byzance 18“ und 20“ Dark Trash Crashes
Die Byzance Dark Becken waren nach den Byzance Traditional(s) die zweite Serie aus türkischer Fertigung, die 2002 auf den Markt kam. Die beiden Trash Crashes in 18“ und 20“ sind beidseitig stark gehämmert, die naturbelassenen Oberflächen werden anschließend poliert, aber nicht mit einem Meißel abgedreht, wie man es bei einem Natural oder Brilliant Finish machen würde. Besonders auffällig sind die mit spitzen Hammerschlägen versehenen Kuppen. Das 18“ Modell hat fünf große und vier kleine Löcher in der Fläche, während beim 20“ Modell jeweils vier große und vier kleine Löcher installiert wurden.
Soundmäßig fällt auf, dass die beiden Dark Trash Crashes sehr tief klingen, aber dafür mit etwas mehr Cut aufwarten können. Sie sprechen schnell an und verklingen dann recht zügig mit einem dunklen Zischgeräusch.
Gewicht der Testbecken:
18“ Dark Trash Crash 1076 Gramm
20“ Dark Trash Crash 1562 Gramm
Byzance 18“ Extra Dry & 18“ Vintage Pure Trash Crashes
Das Modell aus der Vintage Pure Serie wirkt bezüglich der Hämmerung wie das vorher besprochene Modell aus der Dark Serie. Allerdings sind beide Oberflächen des Beckens nicht abgedreht. Man hat den Eindruck, als habe das Becken eine Patina, wie man sie von sehr alten Modellen kennt. Die Unterseite ist komplett roh, die Oberseite schimmert leicht, was auf eine Behandlung mit Hitze im Gutenstettener Werk zurückzuführen ist. Auch bei diesem 18“ Becken sind (mit Ausnahme der Vintage Serie) jeweils neun Löcher gebohrt worden. Klangmäßig macht sich der raue Look absolut bemerkbar. Das Becken spricht ebenfalls schnell an, hat allerdings im Vergleich zum Rest des Sortiments die wenigsten Obertöne und dadurch für meinen Geschmack relativ wenig Cut.
Das Trash Crash aus der Extra Dry Serie ist auf der Oberseite wie die Dark Serie fein gehämmert aber nicht abgedreht, die Bell wurde allerdings komplett roh belassen. Die Unterseite ist das genaue Gegenteil, denn hier schimmert eine abgedrehte und polierte Fläche. Der Klangcharakter des Extra Dry ist trashig, aber dabei sehr organisch. Es lässt sich auch in leiseren Dynamikstufen sehr gut ins Set integrieren. Durch die polierte Unterseite werden Obertöne hinzugefügt, dies sorgt für eine angenehme Präsenz im Gesamtklang.
Gewicht der Testbecken:
18“ Vintage Pure 1094 Gramm
18“ Extra Dry 1098 Gramm
Byzance 16“ & 18“ Brilliant Trash Crashes
Mit den beiden Brilliant Trash Crashes haben wir – mal abgesehen von den zahlreichen Löchern – zwei Vertreter von eher „herkömmlich“ aussehenden Becken im Test. Die Becken sind beidseitig in einem feinen Muster abgedreht und poliert. Hier und da schimmern spitze Hammermerkmale auf der Fläche durch. Das 16“ Modell ist mit acht Löchern (vier kleine, vier große) versehen, das 18“ Modell kommt wiederum auf die bekannte Verteilung von fünf großen und vier kleinen Löchern. Es gibt auch noch zwei neue, baugleiche Modelle im Traditional Finish, diese lagen uns allerdings nicht zum Test vor. Die brillanten Oberflächen schlagen sich im Spieltest hörbar durch, die Becken klingen trotz des eher tiefen Grundtons durchsetzungsfähig, auch modulieren sie mit einem leichten Flanger-Effekt beim Ausklang. Tonal sind sie sehr gut aufeinander abgestimmt.
Gewicht der Testbecken:
16“ Brilliant Trash Crash 882 Gramm
18“ Brilliant Trash Crash 1097 Gramm
Byzance 16“ & 18“ Vintage Trash Crashes
Die beiden Vintage Trash Crashes sind schon eine ganze Weile im Programm. Die größten Alleinstellungsmerkmale gegenüber den neu vorgestellten Modellen sind die beidseitig sandgestrahlten Oberflächen sowie die vier langgezogenen Aussparungen, die im Wechsel mit den vier Löchern in die Becken gebohrt wurden. Außerdem sind die Glocken im Durchmesser etwas kleiner und auch etwas flacher gestaltet. Durch die erweiterte Materialabnahme klingen die Becken noch schneller aus. Sie sind insgesamt heller, mit ausgeprägten Mitten im Gesamtklang. Alleine gespielt wirken sie auf mich eine Spur unspektakulärer als beispielsweise die beiden Dark Trash Crashes oder das Extra Dry Modell. Sie lassen sich aber sehr gut in Kombination mit anderen Becken als große Hi-Hat oder Stack gebrauchen. Puristen sei gesagt, dass sich nach sehr kurzer Dauer bereits gut sichtbare, dunkle Stockspuren und Fingerabdrücke auf den sandgestrahlten Oberflächen zeigen.
Alle 18“ Trash Crashes im Vergleich
Für einen besseren Vergleich könnt ihr euch jetzt noch einmal alle fünf 18“ Trash Crashes erst einzeln und dann im Set gespielt anhören. Von links nach rechts: Byzance Dark, Byzance Extra Dry, Byzance Vintage Pure, Byzance Vintage und Byzance Brilliant.