Damit auch Kinder oder klein gebaute Cajon-Begeisterte bequem spielen können, gibt es die beliebten Kistentrommeln auch in adäquaten Größen. Ganz neu ist das High Five Kids Cajon mit einem 36 Zentimeter niedrigen Birkenkorpus und bunt bedruckter Schlagfläche. Ob es sich beim CP402 High Five um eine knapp 90 Euro teure Spielzeugtrommel oder ein ernstzunehmendes Instrument handelt, interessiert auch unseren Testautor.
Viele speziell für Kinder angebotene Instrumente sehen erst einmal toll aus, scheinen überaus günstig zu sein und es wird schnell gesagt, „für den Anfang wird es schon reichen“. Leider führt das nach einer Weile dann aber doch häufig zu Frust, weil der Klang enttäuscht oder die Haltbarkeit zu wünschen übrig lässt. Schlagwerk verspricht bei seinen Kinder-Cajons jedoch, dieselben hochwertigen Materialien und die gleiche Sorgfalt wie bei den ausgewachsenen Modellen zu verwenden. Lohnt es sich, dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen?
Details & Praxis
Mit etwa 36 Zentimetern Höhe und einer Grundfläche von ca. 24 mal 24 Zentimetern ist das CP402 High Five einer der kleinsten Vertreter seiner Zunft. Ein Standard-Cajon ist etwa 50 und ein Medium-Cajon etwa 45 Zentimeter hoch. Abgesehen von der Größe wirkt das Kids Cajon jedoch wie ein erwachsenes Instrument. Sein Korpus aus neun Lagen Birke ist solide zehn Millimeter dick, an allen Ecken und Kanten weich abgerundet und sorgfältig geschliffen. Auch Rückwand und Schlagfläche bestehen aus Birkenschichtholz, wobei es die Rückwand auf fünf Millimeter mit fünf Lagen und die mit einem farbenfrohen Aufdruck versehene Schlagfläche auf drei Millimeter mit drei Lagen bringt.
Mittig unter dem Deckel drücken sich 20 Snarespiralen gegen die Innenseite der Schlagfläche und gummierte Filzfüße unter dem Boden sorgen für einen guten Stand. Um Verletzungs- oder Gesundheitsschäden gerade für Kinder auszuschließen, ist die Schlagfläche vollständig aufgeleimt, wobei ein formaldehydfreier Leim ebenso zum Einsatz kommt wie ein Lack auf Wasserbasis.
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Das Kids Cajon im Spieltest
Da die aktuellen coronabedingten Einschränkungen es leider ausschließen, dass ich für den Praxistest ein paar Kinder einlade, nehme ich selber auf der für mich viel zu kleinen Kiste Platz – ohne je daran zu zweifeln, dass sie mein Gewicht locker zu tragen vermag. Mit einem behelfsmäßig gebauten Riser aus ein paar dicken Notenbüchern kommt dann auch mein Rücken klar. Viel Bass ist bei einer so kleinen Schlagfläche und dem geringen Korpusvolumen natürlich nicht zu erwarten, doch ganz darauf verzichten muss man dennoch nicht. Der Bass ist recht hoch angesiedelt und kommt schön holzig, warm und leicht resonant daher. Die Snarespiralen reagieren erfreulich sensibel und werden auch auf kleinere Kinderhände gut ansprechen, wobei der Snaresound angenehm wenig Schärfe und mehr warme Noten bereithält. Die Sensibilität der Snarespiralen bringt es allerdings mit sich, dass sie auch bei Bassschlägen leicht mitrascheln. Bass- und Snaresound setzen sich gut voneinander ab, was gerade am Anfang wichtig ist, wenn sich die verschiedenen Sounds und die dazugehörigen Schlag- und Handtechniken erst noch entwickeln. Die angenehmen Rundungen am oberen Spielflächenrand und die eher dezente Lautstärke des Cajons tragen ebenfalls dazu bei, das Spielen auch für Anfänger angenehm zu machen.
Hier könnt ihr das High Five selber anhören.
Und hier ist das Video zum Testbericht.
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