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HK Audio POLAR 12 Test

HK Audio stellt der erfolgreichen POLAR 10 Säulen-PA einen großen Bruder zur Seite. Die POLAR 12 ist ein Plug & Play Line-Array-System, das besonders anwenderfreundlich zur Sache gehen soll. Es beginnt damit, dass eine Tragetasche für die Tops und eine Schutzhülle für den Subwoofer (beide gepolstert) bereits im Lieferumfang enthalten sind. Das verbaute Aktivmodul ist zudem mit einem vierkanaligen Mixer ausgestattet, der Mic/Line- und Instrumenten-Eingänge bereitstellt. Du möchtest Musik von deinem Smartphone auf der POLAR 12 wiedergeben? Kein Problem, ein modernes Bluetooth 5.0 Streaming-Modul macht das möglich. Alternativ stehen zwei Cinch-Buchsen für Zuspieler bereit. 

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Die gesamte Kombination wiegt keine 30 kg und ist daher problemlos in ihren Einzelteilen von einer Person transportierbar. Eine POLAR 12 besteht aus einem 12-Zoll-Subwoofer mit Holzgehäuse, einem Topteil mit sechs 3-Zoll-Mittenlautsprechern in Kombination mit einem 1-Zoll-Kompressionstreiber und einem Spacer (Abstandsmodul in Topteil-Optik).

Details

Die Post ist da: HK Audio Polar 12 wird in zwei Kartons geliefert. Ein Karton enthält die Leersäule und das Topteil, während der größere Karton den Subwoofer samt Schutzhülle und eine gepolsterte Schutzhülle für den Spacer und das Top beinhaltet. Das Leermodul ist im Grunde eine signalführende Distanzstange mit Topteil-Optik. Die Idee dahinter ist folgende: Steht der Subwoofer auf einer höheren Bühne, lässt man die Leersäule einfach weg, da das Top bereits über die notwendige Höhe verfügt. Steht der Subwoofer jedoch auch dem Boden (Floor Show), bringt der Spacer das Topteil auf die passende Höhe.
Kurze Zwischenfrage: Kann man nicht anstatt dem Spacer direkt ein zweites Topteil andocken? Das geht nicht. Die POLAR 12 ist nicht skalierbar, wie die beispielsweise deutlich teurere HK Audio ELEMENTS Säulen-PA. Wer die POLAR 12 erweitern möchte, der kauft kurzerhand eine zweite POLAR 12. Das Doppel-Stack bietet deutlich mehr Schub und vor allem eine echte Stereo-Wiedergabe. Eine einzelne POLAR 12 kann zwar mit Stereosignalen beschickt werden, diese werden aber automatisch mono-summiert. Stereo-Wiedergabe beim PA-Einsatz, vor allem bei Live-Acts, wird meiner Ansicht nach ohnehin überbewertet. In den Stereo-Genuss kommt nur das Publikum, das im Stereodreieck steht. Der Rest hört sowieso überwiegend mono. Die POLAR 12 gleicht das durch den sehr breiten horizontalen Abstrahlwinkel von 120 Grad aus.
Das bietet einen weiteren Vorteil. Bei moderaten Pegeln kann man die POLAR 12 auch mittig hinter der Band oder dem DJ-Pult aufstellen, um so auf zusätzliche Monitore zu verzichten. Durch die Tatsache, dass in einer Säule viele einzelne kleine Treiber übereinander angeordnet sind, ist ein Säulenlautsprecher weniger kritisch in puncto Feedback. So viel zu Theorie.
Ein abschließender Blick in die Kartons bezüglich des Lieferumfangs. Ich notiere: Der POLAR 12 Subwoofer, ein Spacer, das Topteil, ein Kaltgerätekabel und ein Benutzerhandbuch nebst Garantiehinweise. Dazu besagte Schutzhülle für den Subwoofer und die gepolsterten Tragetaschen. Das kommt einem „Rundum-Sorglos-Paket“ recht nahe.

Fotostrecke: 5 Bilder Die HK Audio POLAR 12 Lieferung im Karton

Hardware

Beginnen wir mit der Basis und werfen zunächst einen Blick auf den Subwoofer. Dieser erinnert optisch eher an eine moderne Computer-Workstation anstatt an einen Subwoofer-Klotz. Das Gehäuse ist aus Holz gefertigt und bietet gleich einige Besonderheiten, zum Beispiel eine vorstehende Bodenplatte. Diese sorgt zum einen für einen festen Stand und für gute Transportmöglichkeiten dank der eingelassenen Griffaussparung. Ein weiterer Griff befindet sich auf der Oberseite.
Das Gehäuse selbst ist von vorne nach hinten geschwungen und weist keine parallelen Seitenwände auf. Das soll Gehäuseresonanzen verhindern und sieht zudem stylisch aus. Die Vorderseite ist mit einem vollflächigen Lautsprechergitter bedeckt, das den verbauten 12-Zoll-Langhubtreiber schützt. Das Gehäusevolumen ist für einen 12-Zoll-Treiber großzügig gewählt, was eine gute Voraussetzung für einen satten Bass-Sound ist. Auf der Oberseite finden wir die Verbindung zu den Topteilen. Das ist ein kritischer Punkt, denn neben einer sicheren Arretierung muss eine stabile Audioverbindung zu den Topteilen gewährleistet sein. HK Audio hat in den letzten Jahren durch das größere ELEMENTS-System reichlich Erfahrung in diesem Punkt sammeln können. 
Die Lösung für die POLAR 12 hört auf den Namen „E.A.S.“. E.A.S. benötigt keine Kabelverbindung, um das Signal vom Bass durch die Leersäule zum Top zu befördern. Der Signalfluss wird automatisch über die Steckverbindung hergestellt. Dabei rasten Spacer und Topteil sicher auf dem Bass ein, was einen vertrauenerweckenden Eindruck hinterlässt. Hinter der EAS-Verbindung ist das versenkt angebrachte Aktivmodul angesiedelt. Hier gelingt HK Audio ein eleganter Spagat zwischen Funktionsdichte und intuitiver Bedienung.
Das Modul stellt gleich vier Eingänge zur Verfügung, wobei die Kanäle 1 und 2 für Mic/Line-Signale vorgesehen sind. Die Ausstattung ist für beide Eingänge identisch: ein Mic/Line-Umschalter und Volume-Regler in Kombination mit einer Combobuchse (Klinke + XLR). Kanal 3 ist ein Instrumenteneingang, der mit einer Klinkenbuchse aufwartet. Kanal 4 verwaltet entweder ein analoges Zuspielersignal via Cinch-Buchsen oder einen Stream über das eingebaute Bluetooth-5-Modul. Auch hier gibt’s ein Volume-Poti.
Das Aktivmodul verfügt zudem noch über zwei weitere Lautstärkeregler, einmal für die Summe und einmal für den Subwoofer, von unendlich (stumm) bis +6 dB stufenlos regelbar. Klasse Sache! Je nach Programm-Material oder Aufstellung lässt sich der Subwoofer-Pegel schnell den örtlichen Begebenheiten anpassen. Das Bluetooth-Pairing wird über das Master-Poti und mithilfe des Displays bewerkstelligt. Der Master-Regler ist als Push-Encoder ausgeführt, der auch für die Menüsteuerung des 24 Bit User-DSPs herangezogen wird. Genau diesen schauen wir uns jetzt an.

Fotostrecke: 6 Bilder Der POLAR 12 Subwoofer

User-DSP

Drehen wir den Master-Encoder, lässt sich die Gesamtlautstärke im Bereich von -60 bis +10 dB regeln. Drücken wir einmal auf den Endlosdrehgeber, gelangen wir ohne Umwege in die DSP-Einstellungen. Die Navigation ist durch die Menüpunkte denkbar einfach und der DSP hat einiges zu bieten. In der Standard-Ansicht werden Master-Volume  und die Eingangspegel der ersten vier Kanäle angezeigt. Scrollen wir weiter an dem rechten Scroll-Balken entlang, erscheint als erstes die Bluetooth Pairing-Funktion und ein Summen-EQ (Bass, Mid, Treble). Es folgt die Mode-Auswahl.
Die POLAR 12 verfügt über drei Sound-Modi (Music, Voice, DJ), die je nach Einsatz und Verwendung einen passenden Grundklang zur Verfügung stellen. Sollte die POLAR 12 einen Einsatz als Delay-Line haben, kann der Wiedergabe über das verbaute Laufzeiten-Delay um bis zu üppige 100 Meter verzögert werden. Es folgt die Szenenspeicherung (Load, Save, Erase), in denen der Anwender passende Einstellungen ablegen kann. Über die DIM-Funktion lassen sich Stärke und der Kontrast der Display-Beleuchtung verwalten. Die Möglichkeit eines Factory-Resets rundet die User-DSP-Ausstattung ab.

Fotostrecke: 5 Bilder Der User-DSP der POLAR 12 ist mit einem Display ausgestattet

Spacer & Topteil

Obwohl sie auf den ersten Blick identisch aussehen, lassen sie sich eindeutig unterscheiden. Der Spacer ist nicht nur wesentlich leichter, er verfügt auch über zwei EAS-Ports (oben und unten), während das Topteil nur an der Unterseite einen EAS-Port aufweist. Mit dem Spacer halten wir uns nicht länger auf, dieser hat nur die Aufgabe, das Topteil auf Höhe zubringen und das Lautsprechersignal vom Subwoofer an der Topteil weiterzuleiten. Das Topteil selbst ist mit sechs 3-Zoll-Mitteltönern und einem 1-Zoll-Kompressionstreiber bestückt, der über eine passive Weiche ankoppelt. Somit ist die POLAR 12 ein klassisches 2-Wege-Aktivsystem. Das Säulentop ist sehr leicht und lässt sich problemlos von einer Person aufbauen und zusammenstecken. Topteil, Leersäule und Subwoofer rasten ohne Werkzeuge ineinander ein und bilden eine feste Einheit. Muss man den Subwoofer aus irgendwelchen Gründen verschieben, braucht man dank der soliden Verbindung die Verbindung die Säulen nicht erst abzubauen. Das Top liegt gut in der Hand und ist ordentlich verarbeitet. Das schmale Gehäuse besteht überwiegend aus Kunststoff, wirkt aber nicht billig. 
Zeit für einen Soundcheck.

Kommentieren
Profilbild von erzet

erzet sagt:

#1 - 09.04.2021 um 17:31 Uhr

0

Danke für diesen Test.
Ich besitze 2 Polar 10 im Stereo-Betrieb.
Für mich wäre es interessant gewesen, zu erfahren, ob und und in welchem Umfang die Polar 12 mehr Power im Bass-Bereich bringt. Da meine ich nicht unbedingt mehr Lautstärke, sondern mehr "Tiefgang".
Gibt es hierzu Erkenntnisse?

    Profilbild von Rob F

    Rob F sagt:

    #1.1 - 10.04.2021 um 13:43 Uhr

    0

    Also ich kenne nur eine Methode: Man kauft einen Aktiven Subwoofer, der einen Stereo-Eingang hat und einen Stereoausgang, welcher die tiefen Frequenzen entfernt hat und speist die Stangen dann mit Frequenzen oberhalb 100 Hz.
    Ich selbst habe mit so einer Methode meiner kompakten HK Audio LUCAS Nano 300 zum Sound einer großen Anlage verholfen, kenne Erfahrungsberichte, wo der Subwoofer die Leistungsfähigkeit der Säulenanlage extrem verbesserte, dass eine Anlage, der man sonst vielleicht maximal 200 Zuhörer zutraut, auf einmal ein ganzes Festzelt versorgen konnte (was in den Ohren mancher "Experten" nach Märchen klang), kenne Erfahrungsberichte, wo man die Zuhöreranzahl zumindest verdoppeln konnte.
    Es ist vergleichbar dem, dass man an einen Laptop einen großen Monitor hängt, so auch mal die Vorteile eines großen PCs hat, aber sich die Vorteile eines Laptops erhält.
    Du könntest ja mal nach einem netten Subwoofer gucken, mit dem Du ab und zu Deine Säulen ergänzen kannst.

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Rob F sagt:

#2 - 10.04.2021 um 13:51 Uhr

1

Insgesamt finde ich es schon cool, wie der Bereich der Säulen-Anlagen von verschiedenen Herstellern bedient wird, dass HK Audio mit den Polar-Systemen eine günstigere Alternative zur Elements liefert und dabei auch die LUCAS-Serie ergänzt.
Allerdings, für den reisenden Gitarristen, der mit Bus und Bahn und Fahrgemeinschaft unterwegs ist, dürfte noch nicht mal die kleinere Polar eine Alternative zur Bose L1 compact oder LD Systems MAUI 5 sein.

Profilbild von Weekender

Weekender sagt:

#3 - 28.07.2021 um 12:45 Uhr

0

Der Sound der Polar 12 ist sehr analytisch und für meine Ohren fast etwas giftig. Ich denke für Gesang / Gitarre oder Sprache kommt das sehr gut. Für einen DJ in einem 80 m2 Raum reicht es in meinen Augen nicht ganz. Da hat es dann doch zu wenig Bass und zu schrille Höhen.
In unserem Mehrzweckraum ist sie sehr dienlich, da sie fast alle Einsatzgebiete abdeckt (Hintegrundbeschallung, Film / TV-Ton, Tanzabende etc.). Sie sieht nicht zuletzt auch ungebraucht recht schick aus.
Im Partyraum steht aber zum Glück dann doch ein KME Versio SD 3. Das ist klanglich halt nach wie vor eine völlig andere Liga.

Profilbild von Jochen

Jochen sagt:

#4 - 26.07.2022 um 08:11 Uhr

3

Ich überlege gerade welches System ich kaufe. Ich schwanke zwischen der Pa Polar 12 von HK und dem Ld System maui 28 g2. Welches würdet ihr denn wählen?

    Profilbild von Eric Kischko

    Eric Kischko sagt:

    #4.1 - 26.07.2022 um 22:13 Uhr

    0

    Hallo Jochen, ich möchte mir in der nächsten Zeit auch ein Säulensystem für kleine Veranstaltungen zulegen. Ich habe mir vor kurzem eine Maui 28 G2 für eine Hochzeit im 1.Stock geliehen. Die Maui ist ruck zuck im Limiter, und es war noch nicht einmal laut. Der Sound ist ok, hat aber keinen Power. Verarbeitung ist auch Mist, trägst Du den Sub mit dem Gitter vor dem Bauch, ist sofort eine Beule drin. Kann ich nicht empfehlen, dann schon lieber die HK Polar 12. Gruß Eric

Profilbild von Nik

Nik sagt:

#5 - 31.03.2023 um 16:40 Uhr

1

Hallo Christian! Was würdest Du empfehlen zwischen HK Polar 12 und RCF Evox J8 ? Was klingt besser? Besonders interessiert im Bassbereich. Danke.

Profilbild von Wolfgang

Wolfgang sagt:

#6 - 06.11.2024 um 18:46 Uhr

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Enttäuschend. Ich habe mir so ein Päärchen mit großen Erwartungen gekauft und mich nach nur 2 Gigs sofort wieder davon getrennt. Diese PA hat einen für mein Empfinden völlig unhomogenen Sound. Unten rum viel zuviel Gematsche, oben rum nur scharfes Gezische und dafür in der Mitte nix...... als ich sie nach etwa 4 Stunden Soundcheck immer noch nicht richtig eingestellt bekam, schlich sich der böse Ausspruch "...ist halt nur Stäbchengefiepse" immer mehr in mein Hirn. Und es stimmt. Genau das ist es: Wummeriger Bass mit viel Hochton dazu, aber ohne jegliche Grundtonwärme und -volumen! Jeder, der mal eine ordentliche PA gehört hat, kennt den Unterschied. Lasst Euch also nicht vera........, sondern bleibt bei dem, was seit Ewigkeiten bewährt ist- diese neue Art von PA ist nur ein Mode-Gag und kann nicht Bestand haben- es sei denn, niemand im Musikbusiness hat mehr ein paar gesunde Ohren! Gibt es denn gar nichts Positives zu berichten? Doch: Auf- und Abbau sowie Transport sind eine Freude, keine Frage. Die Sprachverständlichkeit und -tragweite ist wirklich beeindruckend. Die Optik ist zwar anders, aber doch irgendwie eleganter als eine konventionelle Sub-Sat Anlage, sieht schon schick aus. Die Bedienung ist gut gemacht, logisch und mehr oder weniger selbsterklärend. Für Leute, denen das wichtiger ist, als guter Sound, passt so ein Set also schon....... Und sein wir mal ehrlich: Die feiernde Masse davor hört`s eh nicht, denen reicht eben zisch-kreisch-bouum! ;-)

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