Mit der Starclassic Walnut/Birch Serie hat Tama 2019 einen jahrelangen Klassiker im Programm, die Birch/Bubinga Linie, abgelöst. Auch diese Serie rangiert in der oberen Mittelklasse und soll ambitionierte Spieler ansprechen. Die Holzmischung verspricht straffe und fokussierte Sounds, wie wir im damaligen Test zum Shellset schon feststellen konnten. Wir bekamen vom deutschen Tama-Vertrieb drei 14“-Modelle zum Vergleich zugesandt.
Mit den vorliegenden Größen 14“ x 5,5“, 14“ x 6,5“ und 14“ x 8“ deckt die Serie die gängigsten Standards ab. Scrollt man sich durch die Tama-Website, stechen einem zudem die zahlreichen Finish-Optionen ins Auge. Zur Auswahl stehen aktuell acht Lackierungen und sechs Folien, hier scheint also für (fast) jeden was dabei zu sein. Das etwas kompaktere 13“ x 6“ Modell stand uns für den Test allerdings nicht zur Verfügung.
Details
Bis auf die Kesseltiefe und die Finishes sind die Snares übrigens identisch ausgestattet. Der Tama Walnuss/Birke-Kessel ist sechs Millimeter stark und besteht aus vier Lagen Birke und zwei Innenlagen Walnuss, diese sind sehr gut an der Maserung auf den Innenseiten der Kessel zu erkennen. Die Gratungen sind – typisch für Tama – leicht verrundet gestaltet, ebenso typisch fallen die breit und flach gestalteten Snarebeds aus.
Zahlreiche Finish-Optionen und insgesamt vier Snare-Modelle
Während das 14“x8“ Modell mit einer überlappend verklebten Delmar-Folie im leicht Vintage-mäßigen Design Charcoal Onyx beklebt ist – die Folienkante endet auf Höhe der Fellauflagekante –, wirkt das 14“ x 6,5“ Modell zumindest auf den ersten Blick so, als wäre auch diese Trommel foliert. Beim leicht psychedelisch wirkenden Lacquer Phantasm Oyster handelt es sich aber tatsächlich um eine Lackierung. Noch einmal gänzlich anders ist die dritte Trommel im Bunde, das 14“ x 5,5“ Modell, gestaltet, hier wurde eine Hochglanz-Verlaufslackierung in der Farbe Molten Brown Burst aufgetragen.
Die Snares sind mit einlagig beschichteten Evans G1 Schlagfellen ausgestattet, auf der Unterseite sind jeweils transparente Snare Side 300 Felle montiert. Der Snareteppich, der im Vergleich zu Modellen von Pearl oder Canopus eher kurz ausfällt, besteht aus Carbonstahl, hat 20 Spiralen und messingfarbene Plättchen. Die massiv gegossenen, aber nicht übermäßig gewichtsintensiven Starcast-Spannreifen nehmen jeweils zehn Spannschrauben auf. Diese sind doppelt unterlegt und laufen geschmeidig in den Gewinden der 20 Starclassic Einzelspannböckchen.
Etwas abgespeckt wirkt die MCS70A Teppichabhebung
Im Vergleich etwas abgespeckt erscheint die seitlich abklappbare MCS70A Teppichabhebung mit gummiertem Einstellrad. Bei den Walnut/Birch Snares wird also nicht der nahezu geräuschlos laufende Linear Drive Strainer verbaut, wie er bei den Oberklassemodellen ab der Starclassic Maple Serie Standard ist, aber in den letzten Jahren auch bei immer mehr etwa gleich teuren S.L.P.-Modellen verbaut wird.
Generell scheint die Unterscheidung zwischen den zahlreichen Snaredrums in der oberen Tama-Mittelklasse, rein von den technischen Ausstattungsmerkmalen her, etwas kompliziert zu sein. Wem die Kesselkombination aus Birke und Walnuss und vor allem die Vielzahl an möglichen Finishes wichtig sind, bekommt dieses aber im Gegensatz zu den S.L.P. Modellen mit Holzkesselnur innerhalb der Walnut/Birch Serie. Die Trommeln sind ansonsten in allen Belangen top verarbeitet und geben ein technisch durchdachtes Bild ab. Wie sie klingen, erfahrt ihr im folgenden Praxisteil.