Das Kala Learn to play Elvis UkuleleStarter Kit gibt es in drei Ausführungen und bringt zusammen, was zusammengehört: Ukulele und Rock’n Roll. Elvis Presley war mit seiner Mischung aus Country und Rhythm & Blues einer der Vorreiter für die Rockabilly-Musik. Im Gedenken an Ihn bietet die Firma Kala aus Kalifornien ein Einsteiger Set in drei Ausführungen an.
Und das ist kein Zufall, denn es gibt eine lange Beziehung zwischen dem Geburtsort der Ukulele und Elvis: In mehreren Filmen bietet die Südseeinsel die Kulisse und man sieht den Schauspieler auch mit Ukulele. 1973 wurde sein Konzert “Aloha from Hawaii” als erstes Konzert via Satellit in über 40 Länder übertragen, und wenn man heute nach Honolulu kommt, um sich dort nach einer neuen Ukulele umzusehen, passiert man seit 2007 auch eine lebensgroße Statue des ukulelebegeisterten Elvis.
Details
Erster Eindruck
Vor allem für Elvis-Fans sind die drei Designs aus der Starter Kit-Serie von Kala wahre Schmuckstücke und ausschließlich in Konzertgröße erhältlich. Das zum Test vorliegende Modell bringt mit der Songauswahl und der Optik das Motto “Rockabilly” auf den Punkt. Warum Songauswahl? Nun ja, beim Starter-Kit handelt es sich um ein Einsteigerset, das neben dem Instrument auch ein Stimmgerät und eine gedruckte Spielanleitung mit Elvis-Songs beinhaltet. Darüber hinaus gibt es eine unterstützende App zum Download aufs Smartphone. Dazu später mehr in diesem Test. Die Ukulele selbst macht einen tollen ersten Eindruck, denn das aufgeklebte Bild mit dem King in Action schaut einfach cool aus und ich frage mich, wie viele Ukulelen dieser Serie wohl explizit als Wanddekoration gekauft werden. Aber natürlich sind die Instrumente in erster Linie zum Spielen gedacht und ich bin gespannt, ob sie in puncto Qualität und Bespielbarkeit mit der Optik mithalten können. Eine Tasche, vielleicht sogar in passender Elvis-Optik, würde das Set noch attraktiver machen und natürlich beim Transport sehr von Nutzen sein.
Material und Verarbeitung
Der Korpus des Instrumentes ist, wie in dieser Preisklasse üblich, in Schichtbauweise gefertigt. Der Boden ist nicht gewölbt und es befindet sich auch kein Binding am Korpus. Neben dem bereits erwähnten Elvis-Design hat das Schallloch eine gelaserte Verzierung, die thematisch super zum Rockabilly-Motto passt. Die Decke besteht aus Fichte, Boden und Zargen aus Mahagoni, genau wie der Hals, dem ein Griffbrett aus Lorbeer aufgeleimt ist. Dieses Holz hat eine schöne Maserung und ist farblich dem für Griffbretter oftmals verwendeten Palisander sehr ähnlich. Allerdings ist Lorbeer ressourcenschonender und somit an dieser Stelle lobenswert zu erwähnen. Bei dem vorliegenden Testmodell ist das Griffbrett sehr trocken und das Griffbrettende unschön ausgefranst. Das schaut nicht nur schlecht aus, sondern hat auch einen negativen Effekt auf Klang und Bespielbarkeit.
Kala verwendet generell Sattel und Stegeinlage aus NuBone von der Firma Graphtech. Das hat dem schnöden Plastik gegenüber einen positiven Einfluss auf Langlebigkeit, Klang und Intonation. Die vier offenen Mechaniken sind chromfarben, haben Plastikflügel in Pearloid-Optik und die Standardübersetzung von 1:14. Sie laufen nicht rund, das heißt, sie sind etwas zu schwergängig und hakeln mir auch für diese Preisklasse zu sehr. Ein bisschen Schmiermittel macht das Ganze besser – aber das ginge durchaus auch ab Werk. Hochwertigere Mechaniken würden dieses Modell in zukünftigen Auflagen ungemein aufwerten. Auf der Kopfplatte ist neben dem Herstellerlogo auch ein Elvis-Autogramm aufgedruckt, was dieses Modell noch ein bisschen individueller macht.
Bespielbarkeit
Die Saitenlage ist in den unteren Lagen angenehm, allerdings neigt die Ukulele auf der C-Saite bei einzeln gespielten Tönen leicht zum Schnarren. Die Akkorde lassen sich gut greifen, der Hals hat eine ordentliche Stärke, ein breites C-Profil, und fühlt sich auch aufgrund des angenehmen Finishs sehr gut an. Es handelt sich hierbei um eine seidenmatte Oberfläche, die auch bei schwitzenden Händen nicht klebt. Die Bundkantenenden sind abgerundet und ohne scharfkantige Stellen, die das Spiel für die Greifhand stören könnten. Zumindest nicht in den unteren Lagen, denn ab dem 10. Bund lässt die vorbildliche Verarbeitung nach. Da es sich um ein Instrument handelt, das vorwiegend in den unteren Lagen gespielt wird, ist das zwar halb so wild, aber Punktabzug gibt es trotzdem, da Kala das definitiv besser kann. Dabei sind die spürbaren Bundkantenenden auf das Lorbeergriffbrett zurückzuführen, das einfach zu trocken ist und sich anscheinend leicht zusammengezogen hat, was dazu führt, dass unweigerlich die Bundkantenenden stehen bleiben. Die Töne klingen an den einzelnen Bünden, abgesehen von der bereits erwähnten Stelle, sauber und die Intonation ist auch in Ordnung. Außerdem ist lobend zu erwähnen, dass ein Gurthalteknopf bereits ab Werk installiert ist. Man kann also ohne Weiteres die Ukulele auch mit Gurt spielen, was vor allem Einsteigern schnellere Erfolgserlebnisse verspricht und besonders im Stehen deutliche Vorteile bringt. Vielleicht spendiert Kala dem Set in Zukunft ja sogar noch einen passenden Elvis-Gurt, dann wäre das ganze Angebot für mich noch stimmiger.