Mit der zweiten Version der Bogner Harlow-, Wessex- und Burnley-Pedale beschert der Boutique-Amp-Hersteller mit deutschen Wurzeln ein interessantes Facelift dreier Pedale, die sich seit einigen Jahren steigender Beliebtheit erfreuen und thematisch unterschiedliche Bereiche abdecken. Beim Harlow handelt es sich um ein Boost-Pedal, das eine regelbare Kompressionsfunktion besitzt, beim Wessex um einen Overdrive und beim Burnley um einen klassischen Distortion.
Offensichtliche Unterschiede zu den V1-Vorgängermodellen zeigen sich zum einen in dem veränderten Gehäusedesign, aber auch darin, dass bei den Vorgängermodellen noch mit Rupert-Neve-Trafos geworben wurde, hier jedoch Custom Audio Übertrager zum Einsatz kommen und der Name des legendären Studioequipment-Entwicklers nicht mehr erwähnt wird.
Aber allein das sehr attraktive Design macht schon neugierig, und ich will es mir nicht nehmen lassen, gründlich zu lauschen, wie die zweite Ausgabe der Edeltreter aus dem Hause Bogner wohl klingen mag.
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Gehäuse/Optik
Die Bogner-Pedale kommen in einem extrem robust wirkenden Metallgehäuse mit den Maßen 109 x 69 x 60 mm, das eine leicht texturierte Oberfläche besitzt und ein sehr wertiges Design aufweist. Auch farblich zeigen sich die Modelle durchaus ungewöhnlich. So kommt der Harlow in Jeansblau, der Wessex in Lavendel-Lila und der Burnley in einem violetten Farbton.
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Die Regler befinden sich in der vorderen Pedalhälfte in Form von drei, beim Wessex vier matten chromfarbenen Potis, die sich nahtlos in das hochwertige Erscheinungsbild einreihen. Eine schwarze Markierung auf dem Potiknopf zeigt die Reglerstellung gut lesbar an. Zusätzlich zu den Knöpfen besitzen Burnley und Wessex einen Zweifach-Kippschalter. Im hinteren Pedaldrittel befindet sich mittig der Fußschalter zum Aktivieren des Pedals, was die rote LED unmittelbar davor auch optisch anzeigt. Hier handelt es sich übrigens nicht nur um ein einfaches Birnchen, denn ein geschwungenes B, das den Firmenname symbolisiert, wurde in die LED-Abdeckung eingearbeitet. Außerdem pulsiert das Licht mit der Dynamik des gespielten Eingangssignals in einem Blauton.
Die Anschlüsse sind an den Pedalseiten angebracht. Links befindet sich der Output, rechts der Input, und hinter letzterem der Anschluss für das optional erhältliche 9V-Netzteil. Über den tatsächlichen Stromverbrauch schweigt sich das Manual aus und empfiehlt ein Netzteil mit mindesten 50 mA, was sicherlich etwas hoch gegriffen ist und deutlich über dem Durchschnittsverbrauch der meisten Standardverzerrer liegt.
An Stirn- und Rückseite ist das Pedal verschraubt, allerdings wird man das Pedalinnere nie sichten müssen, da Batteriebetrieb nicht vorgesehen ist.
Zum Lieferumfang gehören ein kleines Manual sowie vier anklebbare Gummifüße.
Bedienung
Bei allen drei Bogner-Pedalen handelt es sich im Prinzip um die übergeordnete Kategorie der hochwertigen Verzerrer und Booster. Alle Pedale werden in Los Angeles hergestellt, kommen mit True Bypass und sind mit einem Custom Audio Übertrager ausgestattet.
Bogner Harlow
Der Harlow ist ein Booster, der jedoch mit einem integrierten Kompressor ausgestattet ist. Ein Prinzip, das man bei vielen “Klangverbesserern” sieht, wie z.B. dem Solodallas Schaffer, bekannt für die klangliche Nachbildung des Sendersystems von Angus Young.
Drei Potis stehen hier zur Verfügung: Boost regelt die Pegelanhebung, Tone fungiert als aktive Klangregelung mit einem neutralen Setting in der Zwischenposition und Bloom regelt den Grad der Kompression, wobei laut Manual die größten klanglichen Veränderungen in der ersten Hälfte des Regelwegs auftreten.
Bogner Wessex
Beim Wessex handelt es sich um ein Overdrive-Pedal, das eine große Bandbreite von Low-Gain-Sounds bis hin zu moderneren Drive-Klängen abdecken soll. An Potis finden wir Level für die Gesamtlautstärke, Gain für den Zerrgrad und einen Zweiband-EQ für Bässe und Höhen. Ein kleiner Kippschalter bietet die Wahl zwischen zwei Klangcharakteristiken, wobei N für „Normal” steht und ein transparentes und im Frequenzgang unbearbeitetes Signal bereitstellt. E hingegen bedeutet “Enhanced” und liefert einen Boost der Höhen und Bässe, wobei auch der Gesamtpegel leicht angehoben wird. Hier empfiehlt es sich unter Umständen, mit dem Level-Regler gegenzuarbeiten.
Bogner Burnley
Der Burnley ist ein klassischer Verzerrer aus der Distortion-Kategorie und kommt mit drei Potis. Level bestimmt die Lautstärke, Gain regelt den Verzerrungsgrad und Tone erlaubt rudimentäres EQing. Auch hier ist ein Zweifach-Kippschalter anzutreffen, der die Zerrstruktur, aber auch den Ausgangspegel beeinflusst. T steht für “Tight” und liefert einen kompakten und aggressiven Sound, während F dass Kürzel für “Fat” ist und laut Manual einen wärmeren und weicheren Ton generiert. Diese Beschreibung deckt sich nur eingeschränkt mit meiner Beobachtung, da sich der Fat-Mode für mich doch einen Hauch aggressiver gebiert.