Die Budgetklasse der Digitalpianos des größten Musikalienhändlers Deutschlands wartet mit einem neuen Mitglied auf, dem DP-28 Plus. Das Thomann DP-28 Plus ist eine Weiterentwicklung des bestehenden Modells DP-26, das auch als Stagepiano eingesetzt werden kann. Preislich etwas teurer, bietet es einen neuen Look, eine überarbeitete Klaviatur und ein neues Bedienkonzept, das die Handhabung und interne Verwaltung des Instrumentes per App gestattet.
Punktet das neue DP-28 Plus ebenso durch den niedrigen Preis, der auch jetzt immer noch unter 400 Euro liegt, oder gibt es bereits andere Merkmale, welche die neue Version auszeichnen? Unser Test wird es zeigen.
Details
Gehäusedesign
Auch das neue DP-28 Plus ist, wie schon das DP-26, ein kompaktes Digitalpiano und damit grundsätzlich für jeden Einsatzzweck geeignet. Neben den überschaubaren Maßen wird das Instrument besonders durch das geringe Gewicht von gerade mal 12,5 kg auch für live spielende Keyboarder interessant, die zwischen Proberaum und Bühne pendeln. In frischem Design zeigt sich der Neuankömmling schlicht, ist ganz in Schwarz gehalten und wirkt wertig. Auffallend ist die auf das Wesentliche reduzierte Anzahl an Bedienelementen, wodurch das Instrument einen sehr aufgeräumten Eindruck hinterlässt.
Eine durchgängige Lautsprecherabdeckung aus Metall sieht ebenfalls gut aus, auch wenn sich nicht überall darunter Lautsprecher verstecken. Auf der Unterseite mit vier Gummi-Füße ausgestattet, steht das DP-28 Plus sicher auf einem Tisch, einem Keyboard-Ständer, oder dem passenden, optional erhältlichen Untergestell aus Holz, in welchem bereits eine Dreifach-Pedaleinheit integriert ist. Im Lieferumfang enthalten sind ein Netzteil, das Handbuch in deutscher und englischer Sprache, eine Notenablage, die an der Rückseite des Instruments befestigt werden kann, und ein Sustainpedal, das zudem in der Polarität umschaltbar ist.
Bedienfeld
Das Bedienpanel des DP-28 Plus besteht nur aus zehn Funktionstasten und zwei Drehreglern, deren äußerer Ring beleuchtet ist. Über Letztere stellt man die Lautstärke und den Klang des gewählten Sounds stufenlos ein. Über die Funktionstasten wählt man den Spiel-Modus (Metronom, Song oder Record) und die verschiedenen Klänge, über Pfeiltasten werden Parameter eingestellt und weitere Funktionen ausgewählt. Da das DP-28 Plus auf ein Display verzichtet, werden fast alle Einstellungen über Kombinationen der Funktionstasten mit der Klaviatur vorgenommen. Allerdings lässt sich das Piano auch bequem per App mithilfe von Smartphone oder Tablet einstellen und verwalten, was eine schöne Sache ist, egal, ob man zu Hause oder auf der Bühne mit dem Instrument spielt, aber dazu später mehr.
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Anschlüsse
An der Vorderseite des Instruments befinden sich praktischerweise die Kopfhörerausgänge, einer davon im 3,5 mm Mini-Kinkenformat, der andere für normalformatige 6,3 mm Stereo-Klinkenstecker. Beide schalten bei Verwendung die internen Lautsprecher stumm. An der Rückseite befinden sich alle weiteren Anschlüsse: So bietet das DP-28 Plus einen USB-Anschluss für die Kommunikation mit einem Computer, einen MIDI-Out-Port für die Steuerung weiterer MIDI-fähiger Geräte, den Anschluss für das Sustainpedal, einen Stereo-Line-Out-, einen Aux-In- und die Anschlussbuchse für das mitgelieferte Netzteil.
Klänge und Spielmodi
Das DP-28 Plus stellt insgesamt 25 verschiedene Sounds zur Wahl, wovon die ersten vier mit Klängen akustischer Flügel bestückt sind: German Grand, Bright German Grand, Japanese Grand, Warm Grand. Denen stehen fünf Parameter zur Verfügung, mit denen sich der Klang des ausgewählten Instruments noch weiter individualisieren lässt. Darunter befinden sich Resonanzeffekte wie Saiten- und Dämpferresonanz, die das Mitschwingen weiterer Saiten bei getretenem Dämpferpedal akustischer Instrumente simulieren, auch können Hammer- und Dämpfergeräusche dem Sound hinzugefügt werden, die dann beim Spielen einer Taste und bei der Nutzung des Dämpferpedals hörbar werden. Auch lässt sich die Deckelöffnung eines Flügels in drei verschiedenen Positionen simulieren: Geschlossen, halb offen und offen.
Den Flügelsounds folgen fünf E-Piano Klänge, fünf Keyboard-Sounds wie Clavinet, Cembalo und Orgel, ein paar Synth-Sounds und final noch fünf ‚other‘ Sounds, die eine Mixtur an Klängen wie Bells, Celesta, Bass und Gitarre anbieten. Grundsätzlich ist also alles an Bord, was man als Pianist oder Keyboarder so benötigt. Für unterschiedliche Anwendungen bietet das DP-28 Plus drei Spielmodi: Split, Layer und Twinova. Split teilt die Klaviatur über einen flexiblen Split-Punkt in zwei Bereiche, die dann mit verschiedenen Sounds belegt werden können. Hierzu können alle Sounds ohne Einschränkung verwendet werden. Per Layer lassen sich zwei Sounds übereinanderlegen, Twinova teilt – wie Split – die Klaviatur ebenfalls in zwei Hälften, wobei beide Bereiche allerdings in derselben Lage arbeiten, was diesen Modus besonders für den Einsatz im Klavierunterricht wertvoll macht.
Demosongs, Metronom und Recorder
An Bord des Digitalpianos befinden sich 100 Demostücke, die einen Eindruck über die Leistungsfähigkeit des Pianos vermitteln möchten. Das integrierte Metronom bietet 50 verschiedene Taktarten und Rhythmen in Form von Drum-Patterns. Erstere werden über ein typisches Klick-Geräusch vorgegeben, die Rhythmen kommen dann von einem virtuellen Drum-Kit. Eine integrierte Recorder-Funktion gestattet die Aufnahme eines Songs, der auch gespeichert werden kann. Der allerdings wird überschrieben, sobald eine neue Aufnahme gestartet wird.