Die Epiphone Les Paul Muse ist eines der neuen Modelle aus der sogenannten Modern-Serie der Gibson-Tochterfirma, das zwar auf dem klassischen Les Paul-Konzept basiert, aber einige kleine Updates bietet.
Im Gegensatz zu Original-Gibson-Instrumenten werden die mit dem Markennamen Epiphone in der Regel nicht in den USA, sondern in mehreren, zumeist asiatischen Ländern produziert und weltweit vertrieben, was auch ihre moderaten Endpreise erklärt. Was die Epiphone Les Paul Muse in der neuesten Ausgabe zu bieten hat, zeigt unser Test.
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Korpus
Bei der Konstruktion des Bodys kommen die für die Les Paul klassischen Holzarten Mahagoni und Ahorn zum Einsatz. Diese Kombination steht bei der Konstruktion einer LP-Style-Gitarre für einen guten Mix aus fettem Sustain und Brillanz. Wie beim Original ist auch hier die Decke mit einer leichten Wölbung versehen und integrierte Kammern machen die Gitarre nicht nur sehr leicht, sondern verleihen dem Primärklang auch eine leicht akustische Färbung, wobei das Augenmerk bei dieser Maßnahme nicht auf den Klang, sondern auf das Gewicht der Gitarre gelegt wurde. Im Gegensatz zu einer „richtigen“ Les Paul fällt hier der Body etwas dünner aus und ist mit einem zusätzlichen Shaping (im Deutschen auch Bierbauchfräsung genannt) ausgestattet.
Für dich ausgesucht
Sowohl die Tune-O-Matic Bridge als auch das Stoptailpiece sind vernickelt. Damit passen sie optisch perfekt zu den Pickupkappen der beiden Epiphone-Humbucker. Neben dem Toggleswitch gehören zwei Tone- und zwei Volume-Regler zur elektrischen Schaltung. Wenn man die Gitarre umdreht, sieht man die beiden Elektrofächer für die Potis und den Schalter. Die Kabel der Pickups und der Potis sind nicht gelötet, sondern gesteckt. Ich bin persönlich kein Freund von Steckkontakten in Gitarren, weil das Instrument im Gegensatz zu einem statischen Gerät wie einem Fernsehapparat immer in Bewegung ist und sich die Kontakte mit der Zeit lösen können.
Hals
Neben dem klassischen Mahagoni kommt hier anstelle des aufgeleimten Palisandergriffbretts eine Variante aus Indian Laurel zum Einsatz. Das Custom C-Halsprofil liegt gut in der Hand und gemeinsam mit den perfekt eingesetzten, aber leider nicht sauber polierten 22 Medium-Jumbo-Bünden lässt sich die Gitarre über den gesamten Hals gut bespielen. Der Griffbrettradius beträgt wie beim Gibsonklassiker 12 Zoll und auch die Halsbreite entspricht den klassischen Maßen von 43 mm am Sattel und 52,5 mm am 12. Bund. Das mit einem cremefarbenen Binding eingefasste Griffbrett besitzt Trapezeinlagen und an der Halskante befinden sich schwarze Punkte für die Orientierung. Die Halsrückseite ist hochglänzend schwarz lackiert und auch die Vorderseite der Kopfplatte ist in Schwarz gehalten. Die Saiten werden über den Graph Tech-Sattel zu den Grover Rotomatic-Mechaniken geführt, die ihren Job wirklich ausgezeichnet machen und der Gitarre eine hohe Stimmstabilität verleihen.
Schaltung
Die vier Regler sind in zwei Gruppen unterteilt. Jeder der beiden Pickups hat einen Volume- und einen Tone-Regler. Mit einem Kippschalter lassen sich die Tonabnehmer einzeln bzw. zusammen anwählen – Soundmöglichkeiten und Kombinationen sind im Praxisteil näher beschrieben. Im Gegensatz zur Standard-Schaltung sind die beiden Volume-Potis als Push/Pull- Varianten vorhanden. Beim Herausziehen wird der entsprechende Humbucker in den Singlecoilmodus geschaltet, wobei die beiden inneren Spulen aktiv bleiben. Das Ergebnis ist ein dünnerer und leiserer Sound, der zwar in Richtung Singlecoil tendiert, aber nicht an die Qualitäten reinrassiger Einspuler heranreicht. Um den Höhenverlust beim Zurückdrehen der Volume-Regler zu verhindern, hat man eine sogenannte Treble-Bleed-Schaltung integriert. Der Tone-Regler für den Halspickup ist ebenfalls ein Push-Pull-Poti. Zieht man es heraus, wird die Phase des Halspickups gedreht, was sich aber erst dann bemerkbar macht, wenn beide Pickups aktiviert sind. Clean gespielt klingt dieser Sound zumindest für meinen Geschmack nicht wirklich angenehm. Erst mit einer mittleren bis hohen Verzerrung bekommt man einen interessanten Out-Of-Phase-Sound hin. Die bekanntesten Les Paul User, die diesen Sound auf Tonträger verewigt haben, waren Peter Green und der großartige Gary Moore.