Olafur Arnalds Stratus entstand im wahrsten Sinne des Wortes „per accident“. In Folge eines Verkehrsunfalls konnte der isländische Ausnahmepianist seine rechte Hand eine Zeit lang nicht einsetzen. An einem Flughafen sah er dann ein Klavier, das selbstständig wie von Geisterhand spielte (Yamaha Disklavier). Da reifte in ihm die Idee, ein System zu schaffen, das aus einem einfachen Akkord komplexe Pianostimmen zaubern konnte. Die Idee zu Stratus war geboren.
Details
Stratus fügt dem eigenen Klavierspiel Elemente (Patterns, Loops, Umspielungen, Verzierungen, Variationen – wie immer man das auch nennen möchte) hinzu, die das musikalische Geschehen in Bewegung halten. Harmonisch und rhythmisch passen sie natürlich immer zu dem, was gerade gespielt wird. Diese Patterns verteilen sich auf zwei „imaginäre“ Pianos, die sich rechts und links im Stereobild verteilen.
Manchmal reicht es sogar aus, nur einen Ton oder einen Akkord anzuschlagen: Sofort entwickeln sich, je nach Einstellung, klangliche und rhythmische Ergänzungen (Patterns und Loops), die an komplexe Echos erinnern. Dabei sind alle Patterns gesampelt und werden nicht erst im Plugin erzeugt, um auch alle Resonanzen, die ein Klavier entwickelt, mitnehmen zu können. Nur ein einziger gespielter Ton kann sich dann zu einer ganzen Klangwolke entwickeln. Aus einem Pianisten werden klanglich zwei oder drei.
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Stratus fügt dem eigenen Klavierspiel Elemente (Patterns, Loops, Umspielungen, Verzierungen, Variationen – wie immer man das auch nennen möchte) hinzu, die das musikalische Geschehen in Bewegung halten. Harmonisch und rhythmisch passen sie natürlich immer zu dem, was gerade gespielt wird. Diese Patterns verteilen sich auf zwei „imaginäre“ Pianos, die sich rechts und links im Stereobild verteilen.
Manchmal reicht es sogar aus, nur einen Ton oder einen Akkord anzuschlagen: Sofort entwickeln sich, je nach Einstellung, klangliche und rhythmische Ergänzungen (Patterns und Loops), die an komplexe Echos erinnern. Dabei sind alle Patterns gesampelt und werden nicht erst im Plugin erzeugt, um auch alle Resonanzen, die ein Klavier entwickelt, mitnehmen zu können. Nur ein einziger gespielter Ton kann sich dann zu einer ganzen Klangwolke entwickeln. Aus einem Pianisten werden klanglich zwei oder drei.
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Folder-Struktur
Haben wir Stratus in KONTAKT geöffnet, zeigt der Folder acht Patches und zwei weitere Folder „Advanced“ und „Warp“ (dazu kommen wir etwas später). Die Patches enthalten die bereits angesprochenen Patterns, geordnet nach Kategorien. Dabei fällt auf, dass die Hälfte der Patches gar nichts mit einem Piano zu tun hat, sondern, dass sie mit Klangfarben der beiden Synthis Korg PS-3100 und Juno-60 gefüllt werden. Das fand ich erst einmal überraschend für eine Library, die sich selbst als „The Piano, Reimagined“ einstuft.
Wie dem auch sei, die Synth-Patches arbeiten im Prinzip wie die Piano-Patches. Statt Klavierklänge bereichern nun aber Synthi-Klänge das eigene Spiel. Dabei sind allerdings beide Varianten nicht mischbar. Leider beschränkt sich Arnalds auf relativ wenige (eigentlich vier) Synthesizer Sounds, die auch allesamt (zu) ähnlich sind.
Olafur Arnalds Stratus – die Matrix
Die zentrale Seite von Stratus wird von einer 8×8-Matrix dominiert. Wer sich mit Spitfire-Software auskennt, den wird dies an die EVO Grids aus anderen Spitfire-Audio-Plugins erinnern. Die horizontalen Reihen beinhalten die Klavier- und Synthi-Patterns, über die wir ja bereits gesprochen haben. Diese variieren von links nach rechts und werden dabei stets komplexer – je nach geladenem Instrument. Die vertikale Achse bezieht sich auf die gespielte(n) Töne eines angeschlossenen Keyboards (oder der integrierten virtuellen Tastatur). Dabei ist die gewünschte Polyphonie einstellbar.
Schlage ich eine Taste an, dann erklingt das aktive Pattern der Reihe 1. Spiele ich zwei Tasten, dann erklingen die aktiven Patterns von Reihe 1 und 2 etc. Bei einem vierstimmigen Akkord sind ergo die Reihen 1 bis 4 beteiligt. Welche Reihe aktiv ist, wird per Mausklick auf eine der darüber liegenden „Schwingungen“ festgelegt. Dabei erzeugen die untereinanderliegenden Kästen (erst einmal) immer das gleiche Pattern, natürlich auf einer anderen Tonhöhe. Je nach Patch lassen sich aber bis zu fünf Variationen je Matrixfeld abrufen, die von einem grafischen Symbol dargestellt werden.
Olafur Arnalds Stratus – Piano Overlay
Je nach Art der Patches hört man zwar die Umspielungen, jedoch nicht den gehaltenen Grundakkord. Da kann es schnell passieren, dass die Musik in sich selbst ein wenig verloren geht. Dafür stellt Stratus mit dem Piano-Overlay eine Funktion zur Verfügung, die quasi ein drittes Piano dazu mischt. Dieses gibt das tatsächliche Spiel des Pianisten wieder, und sei es nur ein gehaltener Akkord. Regelbar sind dabei die Lautstärke und das Panorama.
In einem speziellen Folder befinden sich die drei Pianos auch solo. Dort sind sie über die gesamte Tastatur spielbar: links, rechts und Overlay Piano.
Olafur Arnalds Stratus – advanced Folder
Die Advanced-Patterns stehen in einem separaten Folder zur Verfügung. Diese sind z. B. in Achtel- und Sechzehntel-Grooves unterteilt. Ruft man ein Pattern auf, dann gelangt man nicht in die Matrix, sondern in die Mercury-Engine, die Spitfire-Kennern bereits vertraut ist. Dies ist eigentlich eine Synthesizer-Engine mit Filter, Hüllkurve und LFOs (hier Wobbles genannt). Variationen sind dann nicht abrufbar.
Olafur Arnalds Stratus – die Warp-Sounds
Als „Zusatz“ finden wir in einem weiteren Folder noch die Warp-Sounds, die mit dem eigentlichen Plugin nichts zu tun haben. So hat sich mir dieser Bereich konzeptionell auch nicht wirklich erschlossen. Hier steht eine Vielzahl von Ambient-Sounds und Pads zur Auswahl, die ohne Zweifel zu Arnalds Musik passen, jedoch weder pianobasiert sind noch etwas mit den beiden genannten Synthesizern zu tun haben. Das alles wird von der Synth-Engine „Mercury“ gesteuert, die Spitfire auch schon z. B. in Orbis eingesetzt hat. Eigentlich ist das ein komplett eigenes Plugin, zumal die GUI auch eine vollkommen andere ist.
Olafur Arnalds Stratus – Die Effekte
Das Klanggeschehen lässt sich mit verschiedenen Effekten anreichern. Wir finden hier Filter, Tape Saturation, Chorus, Convolution Reverb und Delay. Das Display zeigt dann die jeweils relevanten Parameter. Beim Filter sind das z.B. Cutoff und Resonance sowie der Umschalter von LP auf HP.
Auf die Quick-FX Leiste (A,B, C und D) kann ich mir dann vier Parameter aus den unterschiedlichen Effekten in den Direktzugriff holen. Das ist gut gelöst. Die Qualität der Effekte ist gut und die Parameter sind auf die vorliegenden Klänge abgestimmt. Aber leider verbessert z.B. die Cutoff-Funktion den Klaviersound auch nicht maßgeblich (darauf hatte ich eigentlich gehofft). Interessant, dass man sogar die Effektparameter zufallsabhängig steuern kann (aber gottseidank mit einer Undo-Funktion versehen). Als besondere Zugabe hat Olafur Arnolds dem Plug-in noch ein paar Effekte aus seiner Hexenkammer mit auf den Weg gegegben.
Olafur Arnalds Stratus – Systeminfos
Das Plugin ist mit 15 GB recht klein und läuft auf dem kostenlosen KONTAKT Player. Nach Anmeldung bei Spitfire erfolgt die Aktivierung über Native Access. Das Plugin läuft ab MAC OS 10.10 (Intel Quad Core I5) und auf Windows 7,8 oder 10 (Intel Quad Core i5 or AMD A10). Preis: 299 Euro.