Die D’Angelico Deluxe Bedford SH der New Yorker Gitarrenmanufaktur wird in Korea gefertigt und öffnet so den Zugang zu dieser extravaganten Offset-Gitarre auch für etwas schmalere Budgets. Seit Jahrzehnten genießt D’Angelico einen ausgezeichneten Ruf und gilt als Hersteller hochwertiger und zum Teil exklusiver Instrumente.
Bei unserer Testgitarre, der D’Angelico Deluxe Bedford, handelt es sich um eine Solid-Body E-Gitarre mit F-Loch, die sich aufgrund ihres Offset-Designs schon optisch von der breiten Masse absetzt. Was sie sonst noch zu bieten hat? Finden wir es heraus.
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Die Deluxe Bedford war bisher ohne F-Loch erhältlich, die Variante mit einem solchen, die wir uns heute anschauen, wurde auf der NAMM 2020 vorgestellt. Dieses F-Loch, das sich im oberen Teil der Oberseite befindet, folgt der Kontur des Korpus großzügig, verleiht der mit reichlich Art Deco bestückten Gitarre eine zusätzliche optische Note und passt für meinen Geschmack ganz hervorragend ins Gesamtbild. Unsere Testgitarre ist standardmäßig auch in einer Trans-Wine-Lackierung zu haben, in einer begrenzten Stückzahl erhältlich sind die Farbgebungen Matte Rose, Matte Gold, und, wie unsere heutige Kandidatin, in Matte Black.
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Das Instrument wird in einem schwarzen Deluxe-Koffer geliefert, in dem sich auch die benötigten Einstellwerkzeuge und der Hinweis befinden, dass auf dem Instrument Saiten aus dem eigenen Hause verwendet werden.
Korpus:
Die Ober- und Unterseite sowie die Zargen des Korpus bestehen aus Linde und alles zusammen erinnert mich an eine alte Bekannte aus dem Hause Fender, genauer gesagt an die Jazzmaster, die ebenfalls einen sogenannten Offset-Body wie unser Testinstrument besitzt. Mit einer Dicke von etwas über 4 cm (1,625″) fällt die Gitarre recht flach aus, was natürlich den Spielkomfort erhöht. Zum Vergleich: Eine Telecaster misst in der Regel um die 4,5 cm und ist flach wie ein Brett. Ergonomische Ausfräsungen an Vorder- und Rückseite sind allerdings auch bei der Bedford SH nicht zu finden.
Auf den perfekt lackierten Body wurde ein Seymour Duncan SM-1b Mini Humbucker in der Stegposition sowie jeweils ein STR52-1 desselben Herstellers in der Mittel- sowie Halsposition verbaut. Die Singlecoils sind in das Tortoise-Schlagbrett geschraubt, der Mini-Humbucker sitzt in einem Kunststoffrahmen unterhalb des Pickguards. Die Tonabnehmer lassen sich mithilfe eines Fünfweg-Klingenschalters anwählen, eine Split-Option oder Ähnliches ist nicht zu finden, in dieser Hinsicht zeigt sich die Bedford SH recht traditionell. Ein Tone- sowie ein Volume-Regler dürfen auch nicht fehlen, beide verrichten ihr Werk in allen fünf Positionen des Wahlschalters und lassen sich auffallend geschmeidig bedienen. Weiße Skalenstriche verraten zudem ihre aktuelle Stellung. Der Übergang zum Hals wurde korpusseitig großzügig ausgefräst, was dem Daumen beim Spiel in den höchsten Lagen ordentlich Platz verschafft.
Die aufgezogene D’Angelico Elektrozinc 10-46 Saiten wurden in die D’Angelico Tune’O’ Matic Bridge mit Stop Tailpiece eingefädelt und treten von dort aus ihre 628 mm lange Reise zum weißen 43 mm breiten Tusq-Sattel an. Bis auf die mit einem Tortoise-Deckel verschlossene Elektronikausfräsung unterhalb der Potis und dem Fünfwegschalter gibt es auf der Rückseite sonst nichts Weiteres zu entdecken.
Die Ausgangsbuchse befindet sich in der unteren Zarge und die unterlegten Gurtpins an den gewohnten Stellen. Da es sich um Security Locks handelt, sind die entsprechenden Gegenstücke ebenfalls Teil des Lieferumfangs.
Hals:
Dieser ist im Set-Thru-Verfahren verleimt und rückseitig am Übergang zum Korpus verrundet, was dem Spiel in den hohen Lagen natürlich sehr entgegenkommt. C-Shape-Hals und Kopfplatte bestehen aus zwei Streifen Ahorn und einem Streifen Walnuss und wurden für ein sehr natürliches Greifgefühl leicht satiniert. Für das Griffbrett mit einem Radius von 14″ kommt Ebenholz zum Einsatz und beherbergt 22 Medium-Jumbo-Bünde, die allesamt vorbildlich eingesetzt und weiterbearbeitet wurden. Beim Manövrieren auf dem Griffbrett helfen kleine Punkte in der Halskante sowie Mother of Pearl mit Abalone Split Block Inlays, die, nebenbei erwähnt, für meinen Geschmack ebenfalls sehr gut zum optischen Erscheinungsbild des Instruments passen. Ein weißes Binding sorgt für das berühmte Tüpfelchen auf dem i und komplettiert das für mich sehr gelungene Äußere des Instruments.
Auf der angewinkelte Kopfplatte kommen jede Menge Art Deco-Elemente wie beispielsweise die sechs Grover Mechaniken oder die Abdeckung des Halsspannstabs zum Einsatz. Das obere Ende der Kopfplatte ziert ein Metallstück in Form einer Patrone, die Abdeckung des Zugangs zum Halsspannstab besteht aus Aluminium und wird vom Hersteller als Skyscraper bezeichnet.
Insgesamt hinterlässt die durchschnittliche 3316 Gramm wiegende Deluxe Bedford SH einen sehr guten Eindruck und möchte nun mit einem Verstärker verbunden werden, ein Wunsch, den ich natürlich gerne erfülle.