Instagram als das momentan beliebteste soziale Netzwerk ist auch für DJs eine gute Anlaufstelle. Instagram expandierte vor knapp zwei Jahren mit der TV-App, damit User auch medialen Content mit einer Länge von über 60 Sekunden uploaden können. Bisher galten YouTube und Facebook als erste Adressen für selbstgedrehte Filmchen. Da Instagram TV, auch IGTV genannt, auf euer bisheriges Instagram-Profil zugreift, profitiert ihr beim Teilen der Clips von euren bisherigen Followern und der damit generierten Reichweite. Zudem bietet dieses Add-On auch weitere Besonderheiten.
Warum jetzt auch noch IGTV?
Möchte man seine Fan-Base vor allem in der Altersgruppe 15 bis 20 Jahren ausbauen, kommt man nicht um Instagram herum. Wer dort bereits regelmäßig Bilder und Stories platziert, muss nicht erneut ein Netzwerk aufbauen, um auch mittels Videos in der Zusatz-App Erfolg zu ernten. Momentan scheint Instagram auch bezüglich des Urheberschutz kulanter gegenüber den anderen Portalen zu sein. Wo YouTube und Facebook teilweise Tracks stumm schalten oder gar Videos komplett sperren, duldet IGTV noch manchen Clip.
Welche Inhalte solltet ihr uploaden?
Erklärt DJ-Skills als Tutorial: Stellt euer verwendetes Setup und dessen Vorzüge und Workflow vor. Auch Footage-Material eurer letzten Club-Gigs eignet sich zum Hochladen.
Nehmt ein Set auf: Nehmt ein Set mit Tracks auf, die euren Musikstil als DJ oder eure All-Time-Favourites repräsentieren. Verzichtet lieber auf Mainstream, der schon pausenlos im Radio läuft, sondern beweist besser einen guten Riecher für neue Tracks.
Spielt die Tracks nicht unnötig lang: Was auf Dauer langweilt und die Ausschaltquote erhöht. Haltet das Set lieber kompakt, gestaltet es dramaturgisch, berücksichtigt den Flow und bespickt es mit harmonischen Übergängen. Performt an Pads oder Effekten, um damit zusätzlich zu entertainen.
Beim Erstellen von Content, der euch als DJ vorteilhaft und glaubwürdig präsentiert, achtet auf folgende Regeln:
Beweist hinter dem Pult, dass ihr Spaß am Auflegen habt und euch die Musik gefällt.
Schaut nicht verbiestert oder gelangweilt in die Kamera, sondern eher freundlich und sympathisch.
Wählt eine Kameraposition, die sowohl euch als auch euer Setup einfängt.
Demonstriert Skills, die ihr auch wirklich live umsetzen könnt, um die Glaubwürdigkeit des Videos und damit eurer Person zu unterstreichen, ansonsten seid ihr „Fake“.
Kleine hörbare Fehler und Korrekturen beim Mixing stehen für den Live-Charakter und abermals eure Glaubwürdigkeit. Nur bei groben, hörbaren Schnitzern verzichtet lieber auf das Teilen des Videos, um nicht eure Qualität als DJ in Frage zu stellen.
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Technische Voraussetzungen
Gewöhnlich sind Videos im 16:9 Querformat. Aber mit den beliebten Instagram-Stories, die Bild- und Video-Inhalte ausschließlich im horizontalen 9:16-Seitenverhältnis unterstützen, standardisierte sich das Hochkant-Format zumindest bei der IG-Generation, die ihre Inhalte fast ausschließlich mit dem Smartphone erstellt und konsumiert. Da die Oberfläche von IGTV im Hochformat angelegt ist, findet man dort deutlich mehr Clips in 9:16.
Ladet ihr mobil den ausschließlich als MP4 erlaubten Content hoch, muss dieser mindestens eine Minute lang sein und darf nicht 15 Minuten und damit 650 MB überschreiten, beim Upload via Web könnt ihr das Video auf bis zu 60 Minuten mit 3,6 Gigabyte ausdehnen. Die Mindestframefrequenz sollte mindestens 30 fps betragen.
Der Workflow
IGTV ist mittlerweile kein Feature von Instagram mehr, sondern eine eigenständige App, die ihr zunächst auf euer Handy installiert. Desktop-User gehen einfach auf den IGTV-Button der Instagram.com-Website. Bei der Anmeldung erkennt die App das dazugehöre Insta-Profil und übernimmt sämtliche Daten samt Verknüpfung zu Facebook.
Die Benutzeroberfläche gestaltet sich sehr simpel, damit leicht verständlich, allerdings lässt sie keine Bearbeitung wie Schneiden oder Kürzen des Contents zu. IGTV greift nämlich generell auf bereits angefertigte und damit auf eurem Handy oder Laptop abgespeicherte Inhalte zu. Instant können auch keine Clips erstellt und in der App mit Filtern oder Effekten bearbeitet werden, um sich vermutlich im eigenen Haus nicht gegenseitig zu konkurrieren.
Für das auserwählte Video sucht ihr ein passende Miniatur-Bild, wie ein Frame-Schnappschuss aus dem Video. Dazu könnt ihr mit dem Finger durch das Video wischen und an passender Stelle anhalten, mit „Aus Aufnahmen auswählen“ das Bild bestätigen.
Alternativ greift ihr auf eure Fotogalerie zu. Möchtet ihr das Titelbild noch optisch und von der Größe her frisieren, erledigt dies außerhalb der App. Denn IGTV verweigert zusätzliche Bild-Modifikationen, auch nach dem Upload. Spätere Änderungen erfordern den erneuten Upload des Videos. Zum Schluss verpasst eurem Clip eine treffende Überschrift und versehrt das Video mit ein paar #Hashtags, damit euer Video auch von Insta-Usern gefunden wird, die euch bisher nicht kannten. Sollten auch weitere Videos zum gleichen Thema folgen, erstellt eine Serie.
IGTV vs. YouTube
Das Hochladen von Videos in dieser Sidekick-App lohnt sich, aber mehr für Instagram-Fans und bisher bei Insta erfolgreiche User. Zum einen ist das vertikale Format für Videos wirklich Geschmacksache. Zwar akzeptiert die App auch Querformat, aber diese Clips gehen in der Vorschau durch die skalierte Ansicht eher unter. Deswegen ist das 9:16-Format die bessere Wahl, wobei dieser Inhalt nicht für andere Plattformen wie YouTube weiterverwertbar ist.
Zudem lässt sich mit erfolgreichen Clips kein Geld durch Clicks wie beim Marktführer verdienen, auch die ausschließliche Suche nach IGTV-Creators und nicht nach Begriffen, schmälert den zu erwartenden Erfolg eines Videos und damit die Euphorie zu IGTV.
Insofern solltet ihr dieses Add-On nur als nützliche Erweiterung sehen und bei Instagram euch weiterhin mehr auf den Erfolg durch gepostete Bilder verlassen.
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