In Kürze kommt der Vierkanal-Clubmixer Xone:43 von Allen & Heath in den Handel. Grund genug für uns, vorab einen Blick auf den britischen Diskomischer zu werfen, der in die Fußstapfen des in die Jahre gekommenen Xone:42 tritt und 899 Euro kosten soll. Allen & Heath vermelden einen analogen 4+1 Mixer – „plus1“, weil links neben den vier Hauptkanälen noch ein Mic/Aux-Kanal samt Zweiband-EQ residiert. Die Faceplate und sämtliche Bedienelemente haben ein kleines Re-Design erfahren, das sich am DB2/DB4 orientiert. Neben einer übersichtlicheren Farbgestaltung hat sich auf den ersten Blick jedoch nicht so wahnsinnig viel geändert. Gut, das Gewand ist moderner, aber ist das wirklich ein Grund für Besitzer des Xone:42, diesen gegen den Nachfolger einzutauschen?
Details
Das Layout ist im Grunde gleich geblieben: Wenn ich den Blick von links nach rechts schweifen lasse, befindet sich außen der Mic/Aux-Kanal, dem die vier Main Channels folgen. Unterhalb des Mikrofonkanals hat die Kopfhörersektion Platz gefunden, die exakt die gleiche Ausstattung wie der Vorgänger bietet. Ganz rechts residiert das in der Techno-Szene so beliebte spannungsgesteuerte VCF-Filtersystem, ein schaltbares Hoch-, Tief- oder Bandpassfilter mit regelbarer Grenzfrequenz und stufenlos verstellbarer „mild to wild“ Resonanz. Zudem findet sich in jedem Channel-Strip ein dedizierter XFX-Regler ein, der das Kanalsignal auf ein externes Effektgerät schickt. Das effektierte Signal wird über die rückseitigen XFX-Cinch-Eingänge in den Xone:43 zurückgeführt.
Das Pult stellt vier Phono/Line-Kanäle bereit, sodass insgesamt acht vollwertige Zuspieler angeschlossen werden können. Zählt man den Aux-In und den XFX-Return hinzu, finden insgesamt zehn Quellen Zugang zum 43er, der die vielen Signale problemlos verwalten kann. Allen & Heath Xone:43 ist somit womöglich einer der letzten Clubmixer, der noch den simultanen Anschluss von vier Plattenspielern zulässt. Oldschool! Zudem ist die Signalverarbeitung nach wie vor komplett analog, eine Eigenschaft, die sich nicht mehr viele Diskopulte auf die Fahnen schreiben können.
Die vier Kanäle sind mit einer üppigen Vorverstärkung, Dreiband-Equalizern und den runderneuerten Cue-Buttons ausgestattet. Die Channels schließen mit 60 Millimeter langen VCA-Fadern ab. Jeder Kanal verfügt über ein separates Metering mit neun LED-Segmenten. Darunter residiert der austauschbare Crossfader, der Innofader-kompatibel ist und drei verschiedene „Curves“ kennt, die per Switch ausgewählt werden.
In der Mastersektion steht eine Stereo-LED-Anzeige für die Summe zur Verfügung. Master und Monitor (Booth) sind ansonsten sehr spärlich ausgestattet, denn außer den Potentiometern und dem Master-Meter ist hier nichts auszumachen. Kein Hochpassfilter, keine Mono-Schaltung, kein Balance-Regler und auch kein EQ.
Ich schrieb ja bereits, dass Xone:43 komplett analog werkelt und das hat Allen & Heath hier komplett durchgezogen! Wer eine USB-Schnittstelle oder ähnliches sucht, wird nichts dergleichen finden. Die Verbindungsaufnahme zu einem PC oder Mac bleibt ausschließlich dem Xone:43C vorbehalten, der seitens des Vertriebs kurz vor der Frankfurter Musikmesse angekündigt wurde. Jenes Modell wird auch eine Zertifizierung für Serato DJ erhalten und die Brücke in die digitale Welt und zu Serato DVS schlagen. Es verfügt über eine integrierte 16-Kanal-Soundkarte und X:LINK für Allen & Heaths MIDI-Controller. Zudem arbeitet Xone:43C intern komplett digital. Schon sehr erstaunlich, dass die beiden Mixer sich hinsichtlich ihres Modellnamens nur durch ein „C“ unterscheiden, sind es doch im Grunde zwei völlig unterschiedliche Pulte, die für sehr unterschiedliche Anwendungsszenarien konzipiert sind. Also: Opjepass!
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Erste Einschätzung
Ich bin mal so wagemutig und erlaube mir eine erste Einschätzung: Es ist zu erwarten, dass es sich beim Allen & Heath Xone:43 um ein gnadenlos gutes Mischpult handelt! Aber das war der Xone:42 auch schon, der wie geschnitten Brot verkauft wurde. Meiner Meinung nach hat der Nachfolger außer einem neuen Erscheinungsbild kaum Neuerungen mit auf dem Weg bekommen. Ich schreibe das so selbstsicher, weil ich damals auch schon den 42er getestet habe und gerade auf der Frankfurter Musikmesse schon erste Trockenübungen auf dem 43er durchführen durfte. Besitzer eines alten Xone:42 können also beruhigt aufatmen und sich direkt wieder hinlegen. Deejays, die hingegen nach einem Mixer im “4+1”-Format suchen, sollten sich das Teil direkt anschauen, wenn es im Mai in die Läden kommt. DJs, die sich eine zukunftsweisende digitale Anbindung wünschen, sollten mitunter und auf den Xone:43C warten, der gewiss auch bald bei uns einen Besuch abstatten wird.
Features- 4 Kanäle mit Phono-/ Line-Eingängen
- Separate Channel-Meter
- Xone-Filter mit LP, HP & BP
- Regelbare Grenzfrequenz und regelbare Resonanz
- FX-Send & -Return via Cinch
- 3-Band-Kill-EQs
- Mikrofoneingang über XLR/Klinke-Kombibuchse
- Aux-In über oberseitige Cinchbuchsen
- 2 XLR-Outs und Cinch-Out für den Master
- Booth Out über Cinch
- Recording Out über Cinch
- 2 Kopfhörerausgänge (6,35 & 3.5 mm Klinkenbuchse)
- Stufenloser Cue/Mix-Regler
- Split-Cue-Schaltung