In Zeiten der Volca-Serie und der *Logue Serien von Korg war ein Name doch des Öfteren zu hören: Tatsuya Takahashi. Natürlich wisst ihr von dem deutschen Entwicklungszentrum, was mit dem Erfindungsbüro von Max Rest zusammen wuchs. Aber was macht „Tats“ jetzt? Genauer gesagt – was hat er bisher getan?
Tatsuya Takahashi
Der letzte Kontakt war bei Keys & Frequencies in einer Videobotschaft. Der große Nachteil an Entwicklern ist jedoch nicht über kommende Projekte reden zu können. Deshalb gibt es eigentlich eher einen Einblick von dem, was war und weniger, was einmal sein wird. Die meisten Entwicklungen außerhalb Korgs waren Geräte und Ideen, die kein Produkt für viele sein können. Die heutigen Projekte sind keine Sologänge, sondern werden meist mit Max Rest zusammen oder anderen Leuten im deutschen Korg-Team in Berlin genannt.
Projekte im Team und alleine
Als Beispiel sei das 100 Cars-Projekt zu nennen. Dort bekommen 100 Menschen in ihren Autos ein kleines Gerät mit dem sie einfache Musik machen können und eine Gesamtkomposition als Gruppe bilden. Das ist in den aktuellen Zeiten von Corona sogar durchaus eine Form von Mitmachelektronik, die nicht unterinteressant ist und Menschen zusammenarbeiten lässt.
Und noch am ehesten hätte das das Gemeinschaftsprojekt (mit Max Rest) Granular Convolver ein Korg-Produkt sein können. Der wurde an Musiker verteilt und erlaubt es ein kurzes Schnippselchen eines Sounds zu sichern und ihn dann mit einem ganz anderen Sound zu verbinden. Dieser Sound kann beispielsweise mit Drums oder mit einer Gitarre wieder neu eingesetzt werden. Im Video findet man den Klang einer Straßenbahn, der durch Drums rhythmisiert wird oder auch durch ein Field-Recording-Schnippselchen. Es nutzt also Granular-Sample-Technik und Faltungshall und bringt diese spielerisch zusammen. Ob das Gerät ein kommerzieller Erfolg geworden wäre? Die beiden Entwickler sagen dazu klar – nein.
TRiggers
Ein weiteres Projekt von Tats allein war die Magie des Repeat-Effekts, wie man sie von heutigen Grooveboxen kennt. Damals waren Ratchet und Roll Effekte noch lange nicht üblich. Und wenn man dies mit einer analogen echten Roland TR-808 macht? Was kommt dabei heraus? Das Gerät möchte analoge Schaltungen noch einmal neu auf die Probe stellen und erfahren, was man auf eine andere Weise herausholen kann. Deshalb wurde das Gerät in etwa auf die Größe von zwei Eurorack Cases in 19″ mit herausschauenden Platinen eingebaut. Es hat Knöpfe und Potis und ist ebenfalls kein Projekt zum Verkauf. Aber TRigger(s) lieferte Ergebnisse. Diese Idee könnte allerdings in Grooveboxen von Korg landen, wie etwa den noch nicht ganz bekannten Drumlogue. Auch wenn dieser in Japan entwickelt wird. Tats hat diese Art von Entwicklungen gebraucht, um die Korg-Geräte zu bauen. Das Gerät bietet Sequenzen, die in ein EPROM gebrannt und dann mit dem oberen Teil gespielt werden. Die Audiosignale triggern nicht nur eine, sondern gleich zwei TR-808 Drum Machines. Triggern mit Audiogeschwindigkeit und die Sequenzen als „neues DJing“, waren die Ideen dahinter – und das ohne Verkaufsvorstellungen.
Was bringt die Gegenwart?
Tatsuya Takahashi sagt, dass das schönste und was er am spannendsten findet der erste Prototyp ist. Das Team ist jetzt neu zusammen gestellt und er freut sich mit dem Team etwas Neues zu machen. Aktuell sind es sieben Leute. Vielleicht auch Einige mehr. Tats mag Hardware. „It’s more fun than using a computer“. Die Gedanken fokussieren sich in schnellen kleinen Prozessoren, aber nicht unbedingt um KI. Musikelektronik ist meist der „Rest“, den die Computer-Industrie zurück lässt. Daher werden die neuen Ideen auf diesen Überbleibseln wie ARM-Prozessoren und vielleicht auch KI-Engines basieren. Im unteren Bild hält Tatsuya den Polygogo in der Hand. Das ist eine Max-Rest-Arbeit. Das Team ist wichtig!
Die Zukunft?
Um die Frage zu beantworten, was Tatsuya eigentlich jetzt macht? Er arbeitet und denkt über neue Dinge im Korg-Labor im Team nach. So etwas braucht Zeit und auch bei der letzten Begegnung waren keine neueren oder konkreteren Aussagen zu entlocken. Eher genau das, dass man überhaupt etwas tut. Aktuell kommen die spannenden Korgs aus den USA. Das ist das Team, welches Modwave, den Wavestate und den Opsix entwickelt hat und versucht jene Konzepte auf ein heutiges Level zu heben. Das ist gar nicht so weit entfernt von dem, was Tats über Musiktechnik sagt. Man nutzt das, was „hinten herunter fällt“. In diesem Fall ist es der Raspberry Pi und ein Case mit drei Oktaven sowie inzwischen eine Plattform mit 5 Oktaven. Wir sind also gespannt, was das Berlin-Team uns präsentieren wird.
Video
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Mehr InformationenEin rein ästhetisches Video mit Entwicklungen von „Tats“ – keine Dokumentation, nur Bilder.
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