RND (“Rupert Neve Designs”) stellten auf der Musikmesse 2015 eine DI-Box vor. Wer jetzt müde abwinkt, sollte genauer hinsehen! Wenn Sir Rupert Neve ein Gerät entwickelt, steckt nämlich meist an einer oder meheren Stellen eine Besonderheit. Und so ist das auch bei dieser Direct-Injection-Box.
So ist die RNDI zunächst nicht von der clean klingenden Fraktion, sondern bringt den für Neve-Geräte typischen Übertragersound mit ins Spiel. Daher ist die mit 48V zu versorgende Class-A-Schaltung auch mit einem Neve-Custom-Transformer ausgestattet. Der Headroom ist riesig, er beträgt nämlich +21,5 dBu – wenn als Eingangsimpedanz zwei Megaohm gewählt sind, denn sonst sind es +41,5 dBu: Alternativ können auch 200 Kiloohm gewählt werden, was mit dem frontseitigen Schalter “Instrument/Speaker” umgeschaltet wird. Tatsächlich: Die DI von Neve kann auch zwischen einem Amp und einem Speaker das Signal abgreifen! Das wird auch mit energiereichen Bassverstärkern und ähnlichen Monstern gehen: Rupert Neve Designs geben für die DI 1000 Watt als Maximum an. Das sollte erst einmal genügen…
Die in einer soliden Kiste untergebrachte RNDI verfügt natürlich über eine Thru-Buchse für Instrument- oder Speaker-Signale und einen Ground Lift. Neve geben an, dass die Box über ein hervorragendes Phasenverhalten verfügt. Live und im Studio wird man sich vor allem dann darüber freuen, wenn man DI- und Mikrofonsignale mischen will, wie es bei der Abnahme von Bassamps oft gemacht wird.