Ampeg steht für große, schwere sowie laute Bass- und Gitarren-Verstärker. Punkt. Die Geschichte des Herstellers der Amp-Klassiker im Überblick.
Ampeg wurde 1946 als „Michael-Hull Electronic Labs“ von Everett Hull (Bassist & Pianist) und Stanley Michaels gegründet. Das erste Produkt, ein Pickup, nannten sie „Amplified Peg“ was in Kürze dann „Ampeg“ ergab. Als Michaels die Firma 1949 verließ, wurde diese zur „Ampeg Bassamp Company“ umbenannt.
Der erste Ampeg Bass-Amp war das 8 Watt 1×12“ Super 800 Modell. Mit den nachfolgenden Produkten arbeitet man sich was Watt und Größe betrifft nach oben, war aber immer noch weit entfernt von dem was 1969 kam.
Es war das Jahr in dem Giganten die Welt rockten – und die wollten große, laute Amps. So kam es zu Ampegs Anspruch den „größten, fiesesten Bass Amplifier der Welt“ zu bauen. Das Ergebnis war ein 300 Watt Vollröhrenverstärker, mit den inzwischen typischen 8×10“ Boxen. Das rund 44 kg schwere Monster bekam den Namen Super Vacuum Tube (SVT). An diesen SVT Modellen kam und kommt noch immer kaum ein Rock-Bassist vorbei. Von diesem Bassverstärker hat Ampeg zudem weitere Modelle mit verschiedenen Sounds auf den Markt gebracht. Der Kult-Amp SVT-VR wird noch immer produziert und bleibt seinem damaligen Original, mit dem schon die Stones zu jener Zeit die Bühne zum Wanken brachten, sehr ähnlich.
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Gitarren und Bässe aus Plexiglas
Gitarren- und Amp-Techniker Dan Amstrong forderte Ampeg zu jener Zeit mit der Frage heraus, warum sie denn nicht auch Gitarren und Bässe auf den Markt bringen würden. Bald darauf wurden „durchsichtige“ Plexi-Gitarren und -Bässe gebaut. Die Instrumente, deren Design je nachdem als „cool“, „hip“ oder „groovy“ deklariert wurden, etliche Star-Bassisten, wie Paul McCartney, Jack Bruce (Cream), Leslie West (Mountain) und Geezer Butler (Black Sabbath), in ihren Fuhrpark aufgenommen. Dennoch endete die Produktion der Plexis bereits 1971 nach nur zwei Jahren.
Gitarren und Bässe werden aber weiterhin im Nebengeschäft hergestellt. So gab es beispielsweise Mitte der 70er die in Japan gefertigte „Stud“ Linie und über dreißig Jahre später sollte auch die legendäre Gitarre aus den wilden End-Sechzigern wieder auferstehen. Neben der Plexiglasvariante, die vom Gewicht immer recht schwer ist, gibt es die Ampeg Dan Armstrong AMG100CH aus Holz.
Stationen der Ampeg-Geschichte:
- In den frühen 50ern war Ampeg die erste Firma, die Reverb in ihren Amp einbaute. Der beliebte „Reverberocket“ wurde zur Musikmesse 2012 als „Heritage R-12R Reverberocket“ auch wieder neu aufgelegt.
- Charakteristisch für die Amps Anfang der 60er war, dass sie nun auch für Jazz oder andere Musik-Stile designet wurden.
- 1986 kaufte St. Louis Music (SLM) die Firma Ampeg und wurde wiederum 2005 von Loud Technologie gekauft. Die Produktion wurde zwei Jahre später verlegt und so kommen die Produkte nun alle aus China, Vietnam und Süd-Korea. Der Hauptsitz ist noch immer in Woodinville, USA.
- 2004 wagte sich Ampeg mit der Portabass-Serie das erste Mal an leichtgewichtige Verstärker und Boxen. Nach nicht übermäßigem Erfolg versuchte Ampeg 2011 erneut Attribute wie „preiswert“ und „leicht“ mit den eigenen Produkten zu verknüpfen. So entstand schließlich die Portaflex-Serie, die Vintage-Sound und -Optik mit satter Leistung kombiniert. Ein Beispiel ist das Topteil Ampeg PF-800.
- Immer wieder werden sie gern gesehen, die Verstärker mit weniger Leistung und einem rückenschonenderen Transportgewicht. Ein Beispiel dafür ist der 2013 erschienene V-4B, ein beliebter Amp aus den 70er Jahren, der mit modernen Features neu aufgelegt wurde.
- Die Ampeg GVT Serie von 2010 ist eine Serie von Röhrenverstärkern, gebaut in Süd Korea und bekannt durch den eingesetzten Baxandall Tone Control Circuit.
Ampeg Facts:
- Produktkategorie: Verstärker für E-Bässe
- Gründungsjahr: 1946 als Michaels-Hull Electronic Labs
- Firmensitz: Woodinville, Washington, USA
- Bekannte Künstler: John McVie (Fleetwood Mac), Doug Pinnick, Bootsy Collins, Sting, Les Claypool, Robert Trujillo, Fieldy (Korn), Gene Simmons (KISS), Rex Brown (Pantera), Roger Waters, Mike Inez, uva.