Chase Bliss, Meris, Strymon, Empress, WMD, Line6 uvm. – all die Hersteller haben eins gemeinsam: Sie gehören zu den ersten Pedalherstellern, die vom Step Audio Pilot Wave schon jetzt offiziell unterstützt werden. Es handelt sich dabei um eine Art MIDI-Controller, speziell für Pedale. Der Clou: Damit kannst du deine Pedale in komplett neuem Licht erscheinen lassen und sie fast wie eigenständige Instrumente spielen.
Step Audio
Wer die Firma noch nicht kennt: nicht schlimm. Bisher ist sie eher im Hintergund aufgetreten, hat sich vor allem bei Whammy-Besitzenden bemerkbar gemacht, denn dafür gab es das Riff Step Pedal, das dem neuen Pilot Wave vom Design sehr ähnlich ist. Grundlegend würde ich die Pedale eher als Helfer und Spielerei abtun, aber mit dem neusten Spross wird aus der Spielerei doch schnell Musikerernst.
Pilot Wave
Es sieht relativ unscheinbar aus: Schwarzer Kasten mit 2 Fußschaltern (Tap und Step) und 2×4 LEDs in Grün und Gelb/Orange. Das war’s. Aber die Funktionalität ist ungleich höher, denn es verändert selbst keine Audiodaten, sondern kommuniziert über 5-Pol-MIDI mit anderen Effektpedalen.
Über den internen Sequencer lassen sich die anderen Pedale wie über einen Controller fernsteuern und es werden Parameter am laufenden Band verändert. Je nach Empfangsgerät ist das dann so eigenständig, dass es als Instrument durchgehen kann – vorausgesetzt, es gibt ein Signal von sich. Jeder Step ist ein Preset im Pedal.
Für dich ausgesucht
Für den Start sind 16 Presets integriert, mit denen die Pedale Chase Bliss Condor EQ/Filter, Meris Hedra Pitch Shifter, Meris Enzo Synth, Strymon Riverside Distortion oder Strymon TimeLine Delay ab Werk ferngesteuert werden können. Wer noch nicht genug Funktionen integriert hat, der kann auch einen weiteren MIDI-Controller anschließen und bis zu 128 Presets einbauen und abrufen.
Operationsmodi
Je nach Vorliebe und „Song“ könnt ihr das Pilot Wave steuern. 2-Step und 1-Step sind manuelle Modi, mit denen jeder Fußtritt ein bzw. zwei Presets weiterschaltet. Mit Tap Tempo, One Shot und MIDI Clock wird durch Sequenzen geschaltet, Rebound, Saw Up, Saw Down sind Momentary-Modes, Split ist ein Mix aus automatisch und manuell (und sehr experimentell) und mit MIDI CC lässt sich alles über einen externen Controller füttern.
Das hört sich ziemlich abenteuerlich an, steigt man aber erst mal durch, ist es sicher nicht schwerer als jeder andere Effekt. Vor allem holt es aber noch mal aus den eh schon umfangreichen Effekten viel mehr raus und bringt garantiert noch mehr Eigenständigkeit in den Sound.
Einziger Haken: Step Audio Pilot Wave kostet ca. 200 USD, was ich recht viel für einen MIDI-Controller mit Stepsequencer halte, aber es ist in Pedalform doch recht alternativlos, gerade durch die vielen Modi.
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