In den sozialen Medien liest man es fortwährend: die Coronakrise (COVID-19) legt das Künstler-Business lahm. Dazu sind viele Musiker-Kollegen und -Kolleginnen natürlich ebenso betroffen: Absagen von Gigs, Produktionsaufträgen, Engagements und Lehrtätigkeiten. Und das auf unbestimmte Zeit? Das klingt nicht gut für unsere Branche. Genau jetzt sollte gehandelt werden! Wir sammeln hier für euch die wichtigsten Informationen und Anlaufstellen. Falls ihr Hinweise habt: bitte unten kommentieren – Danke!
Coronakrise legt das Musik-Business lahm – was jetzt?
Der Coronavirus (SARS-CoV-2 / Covid-19) zieht um die Welt und niemand kann im Moment irgendetwas dagegen unternehmen. Das einzige, was hilft, ist ausharren und Quarantäne. Und das ist jetzt natürlich mehr als wichtig, da wir so solidarisch uns allen helfen werden. Die Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) fallen von Tag zu Tag dramatischer aus. Es gibt immer noch kein Licht am Ende des Tunnels.
Aber was heißt das jetzt für uns Musiker? Zu Hause bleiben und uns einschließen bedeutet doch – genau: keine Gage. Einzig und allein wieder einmal im Studio einschließen und neue Songs produzieren. Aber das funktioniert nicht über Wochen. Einige von uns sind angewiesen auf Einnahmen durch Auftritte, Produktionsaufträge, Engagements und Lehrtätigkeiten. Und das funktioniert zur Zeit nicht oder wird auf ein Nichts heruntergefahren.
Die Meisten von uns Musikern, Urhebern, Produzenten und Instrumentalisten sollten eigentlich Gesellschaften angehören. Diese sollten genau jetzt handeln – bevor einige aufgeben müssen. Die Ersten melden sich schon zu Wort und versprechen Abhilfe. Und genau diese Informationen wollen wir euch hier in diesem Artikel zusammentragen. Also kommt immer mal wieder hier vorbei.
GVL – Gesellschaft für Leistungsschutzrechte
Alle Mitglieder, die von der GVL in letzter Zeit Zahlungen erhalten haben, können einmalig 250 Euro als Corona-Nothilfe beantragen. Hierfür müsst ihr zwei Formulare ausfüllen und eine schriftliche „Absage“ hinzufügen. Und das wird euch sicherlich ein wenig über die Coronakrise helfen.
Für dich ausgesucht
GEMA
Wir haben die Gesellschaft für Musiker und Verleger angeschrieben und warten auf eine Antwort. Leider gibt es noch keine Aussagen bezüglich der aktuellen Lage. Lediglich Veranstalter und Musiknutzer können die GEMA bei Ausfällen kontaktieren, um die Zahlung flexibel zu „stornieren“.
KSK – Künstlersozialkasse
Das Thema betrifft natürlich nicht nur Musiker, sondern auch Journalisten, Autoren, Publizisten und Künstler. Und hier kann euch die KSK helfen. Durch einen Ausfall verschiedenster Gagen, sinkt natürlich auch das geschätzte Jahreseinkommen, das jedes Mitglied im Vorjahr einreichen muss. Aus diesem Betrag wird der monatliche Beitrag errechnet, den jedes Mitglied zahlt. Um Geld einzusparen, könnt ihr jetzt über die Internetseite eine neue Schätzung einreichen. Dadurch werden die monatlichen Zahlungen geringer ausfallen und ihr habt mehr im Portemonnaie.
Euer Konzert auf der „Online-Bühne“
Social Media ist sehr präsent. Und das natürlich vermehrt in diesen Tagen der Quarantäne. Konzerte, Club-Gigs uns so weiter sind alle bis auf Weiteres abgesagt worden. Warum spielt ihr dann nicht live vor der Kamera? Facebook Stream, Instagram Live, YouTube Live ist ein kostenloses Angebot und sehr einfach einzurichten. Privatkonzerte via WhatsApp oder Skype funktionieren auch, aber eher in mieser Qualität.
Dazu kommt, dass diese Art des Konzerts an Fans und Interessierte „verschenkt“ wird. Werbeeinnahmen schießen nur bei bekannten Bands und Acts in die Höhe. Das ist bei den meisten nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Natürlich könnt ihr einen Spendenaufruf unter das Video stellen oder den potentiellen Zuschauern den privaten Link erst nach Bezahlung zusenden. Hier gibt es viele Ideen.
Die Band „Code Orange“ nutzt zum Beispiel das Portal Twitch. Auch hier könnt ihr über Werbeeinnahmen Geld generieren.
Unterricht im Internet anbieten
Euren Musikunterricht könnt ihr auch ziemlich einfach im Internet per Video-Chat durchführen. Hierzu gibt es bald bei uns mehr Informationen und ein paar Tipps & Tricks.
Weitere Infos
Unsere Kollegen von bonedo.de haben folgende Links zu diesem Thema gesammelt:
- Die deutsche Orchestervereinigung hat einen Leitfaden für freischaffende Musiker in der Corona-Krise zusammengestellt und auch der Deutsche Tonkünstlerverband informiert laufend.
- Über die rechtliche Situation sowohl angestellter als auch freischaffender Musiker während der Corona-Phase informiert ERecht 24.
- Auch auf der Website der deutschen Bundesregierung finden sich Informationen zur Unterstützung der Kultur- und Kreativwirtschaft.
- Eine ganz konkrete Hilfe des Finanzministeriums findet sich im Bereich der Steuerstundung. Die Aussage auf der Website des Finanzministeriums lautet: „Es werden die Möglichkeiten zur Stundung von Steuerzahlungen, zur Senkung von Vorauszahlungen und im Bereich der Vollstreckung verbessert. Das ist gerade für Freiberufler und kleine Unternehmen sehr wichtig, die sich hierfür mit ihrem Finanzamt in Verbindung setzen sollten.“ (Quelle)
- Die Deutsche Orchesterstiftung hat eine Musiker-Notfallunterstützung eingerichtet. Voraussetzung für den Antrag ist lediglich eine KSK-Mitgliedschaft. Ihr müsst kein DOV-Mitglied sein. Hier geht es zum Antragsformular.
Es kursieren zudem einige Petitionen zur Coronakrise, die es sich sicherlich lohnt zu signieren. Ob das aber am Ende bei den richtigen ankommen und auch helfen wird? Was meint ihr hierzu?
Ihr habt weitere Ideen, wie wir uns selbst in dieser Notsituation helfen können? Dann schreibt uns doch eure Meinung zu diesem Thema in unsere Kommentarsektion.
Abschließend wünschen wir Euch alles Gute in dieser Zeit!