Mit der Harley Benton ST-20 bietet die Thomann-Hausmarke eine E-Gitarre an, die ganz in der Tradition der Post-58er Stratocaster-Modelle steht. Wie diese ist auch die ST-20 mit einem dreilagigen Schlagbrett und einem dunklen Griffbrett ausgestattet. Wer hier allerdings auf Palisander tippt, wird einer Besseren belehrt, denn gebackener Ahorn löst in diesem Fall das traditionell eingesetzte Material ab.
Auch in Bezug auf das Finish weicht das Testmodell vom Erwarteten ab und präsentiert sich in einer glitzernden Candy-Apple-Red-Lackierung, die extrem wertig wirkt und fasst schon zum Reinbeißen einlädt. Auch wenn man von Harley Benton ohnehin tendenziell kostengünstige Modelle erwartet, so lässt mich der Blick auf das Preisschild dennoch extrem stutzig werden, denn die ST-20 wechselt für deutlich unter hundert Euro den Besitzer. Kann so ein günstiges Instrument etwas taugen? Das möchte ich hier ergründen!
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenDetails
Korpus
Die Harley Benton ST-20 präsentiert sich, wie schon erwähnt, mit einem in Candy Apple Red lackierten Lindenkorpus in klassischer Stratform. Das Finish wirkt sehr ansprechend, nicht zuletzt, weil es tadellos aufgetragen wurde und ein metallisch glitzernder „Sparkle“ durch den Rotton zum Vorschein kommt. Ein weißes, dreilagiges Schlagbrett ist auf dem Korpus arretiert und beheimatet die Pickups, die Potis und den Fünfwegschalter.
Für dich ausgesucht
Hinter dem Schlagbrett zeigt sich zum einen ein Vintage-Tremolo, das gänzlich in Chrom gehalten ist, sowie die für Stratmodelle typische Eingangsbuchse. Das Tremolo wurde beim Testkandidaten übrigens aufliegend arretiert. Da Linde ein mittelschweres Holz ist, bringt unser Strat-Abkömmling 3,4 kg auf die Waage, ein für diese Modellform durchaus übliches Gewicht. Die ebenfalls chromfarbenen Gurtpins sind an den für E-Gitarren typischen Stellen in den Zargen zu finden.
Rückseitig verschließt ein weißer Kunststoffdeckel das Fach für die mit drei Federn aufgehängte Tremoloeinheit, die mit einem mäßig starken Tremoloblock ausgestattet ist. Ansonsten findet sich hier noch die chromfarbene Neckplate, durch die der Hals mit vier Schrauben am Korpus befestigt ist.
Hals
Der Hals besteht aus Ahorn und wurde in einem modernen C-Shape bei einer Typus-üblichen Mensur von 648 mm gefertigt. Für das aufgeleimte Griffbrett fiel die Wahl nicht, wie das Erscheinungsbild und die Tradition vermuten lässt, auf Palisander, sondern auf Roseacer, einer Wortschöpfung aus Rosewood und Acer, dem wissenschaftlichen Namen des Ahorns, hinter der sich gebackener Ahorn verbirgt. Die Bünde sind allesamt gut abgerichtet und ohne scharfe Kanten und das Griffbrett ist mit weißen Punkteinlagen zur Orientierung versehen. Der Griffbrettradius bemisst sich auf 350 mm, was 13,8“ entspricht, und selbst für moderne Stratmodelle ziemlich flach ist. Die Halsbreite am weißen Kunststoffsattel beträgt 42 mm, wie es auch beim Vorbild in der Regel der Fall ist.
An der Kopfplatte sind sechs chromfarbene geschlossene Stimmmechaniken einreihig angebracht, über deren Hersteller keine weiteren Angaben gemacht werden. Nachdem bei unserer Testgitarre die ab Werk aufgezogenen Saiten einigermaßen eingespielt waren, hielten sie auch relativ gut die Stimmung, solange man keine zu wilden Aktionen mit dem Tremolohebel anstellte. Zwei Saitenniederhalter kümmern sich um den Winkel, mit dem e- und b- sowie g- und d-Saite auf die Mechaniken treffen.
Um den „Double-Action“-Halsstab zu erreichen, befindet sich hinter dem Sattel eine Öffnung, über die man mit dem beigefügten Inbusschlüssel Korrekturen vornehmen kann.
Insgesamt wirkt der Hals für Stratocaster-Verhältnisse eher kräftig, fühlt sich jedoch immer noch sehr bequem und leicht zu spielen an.
Elektrik
Die Harley Benton ST-20 ist mit drei Singlecoils mit weißen Pickup-Kappen ausgestattet. Die Website des Herstellers gibt hier lediglich „ST-Style Single Coils“ an, irgendeine Herstellerbezeichnung ist nicht zu erkennen.
Geschaltet werden die Tonabnehmer über den Fünfwegschalter in vertrauter Manier: Steg-Steg/Mitte-Mitte-Mitte/Hals und Hals. Grundsätzlich wirkt der Schalter vertrauenserweckend und auch hier lässt die oberflächliche Betrachtung keine Rückschlüsse auf den günstigen Preis zu.
Zum Lieferumfang gehören der Inbusschlüssel für den Halsstab, der Tremoloarm und ein schwarzes, drei Meter langes Klinkenkabel von eher mäßiger Qualität.
Guitarfollower sagt:
#1 - 28.02.2020 um 09:09 Uhr
Die Gitarre gefällt mir optisch sehr gut. Mit einem selbstständigen Setup (0.-), Abdecken der Federn (Stoff- oder Gummitülle, unter 5.-) und 'nem Yosemite Pickup Set gibt das 'ne hübsche S-Gitarre für unter 200.-...
Gioi Geniale sagt:
#2 - 21.03.2020 um 16:17 Uhr
Tolles Teil.Spiele die Schwester der Benton - 20, die benton - 62 mit Ahorn Griffbrett.Habe sie in Lake Placid Blue gespritzt. Edel.Vom Gewicht und Handling 1A.Spielte in einer Band, in der der andere Gitarrist eine Fender Strat spielte. Die beiden Strats tönten im Grundcharakter verschieden, die Fender etwas gedämpfter und runder, die HB etwas heller. Meine HB stand der Fender in Sachen Durchsetzung, Tonbildung, Dynamik nichts nach.Irgendwelche Nebengeräusche von den Federn nahm ich nie wahr. Hab den Sattel eh fixiert, da das Tremolo doch kräftig zum Verstimmen der Saiten neigt.Habe später Tonrider PUs eingesetzt. Vor allem die Zwischenpositionen gewannen dadurch an Substanz.Sehr empfehlenswert.
Fz sagt:
#3 - 25.03.2023 um 19:34 Uhr
Es gibt keine b-Saite. Das ist kein Tremolo Hebel.