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Die besten Bass Riffs in Noten und Tabs – Nik Kershaw: “I Won’t Let The Sun Go Down On Me”

Den Klassiker “I Won’t Let The Sun Go Down On Me” von Nik Kershaw kann als “Hybrid” zwischen Pop, Reggae und Funk bezeichnen. Der Basspart, den ich euch in diesem Bass-Workshop präsentieren möchte, ist zwar nicht außerordentlich kompliziert. Spannend ist er dennoch, weil die vielen saitenkreuzenden Quint- und Quartbewegungen durchaus eine Herausforderung für die Schlaghand sein können.

Inhalte
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Die 80er-Jahre brachten bekanntlich viele bedeutende Popmusiker hervor. Gerade die britische Musikszene war reich gesegnet mit neuen Gesichtern in den von Musik-TV dominierten Charts. Nicht selten waren damals – nicht anders als heutzutage auch – die Optik und das Image der Protagonisten entscheidender für den kommerziellen Erfolg als das wirkliche musikalische Talent. Man sollte sich jedoch nicht täuschen lassen, denn unter so manchem trendigen Haarschnitt jener Tage verbarg sich mitunter eine außerordentlich hohe Musikalität.
Ein Musiker, der weit über Trend und Image hinaus bis heute erfolgreich in der Szene mitmischt, ist der quirlige britische Mulitinstrumentalist Nik Kershaw. 1983 erschien seine Debütsingle “I Won’t Let The Sun Go Down On Me”, und 1984 folgte das sehr erfolgreiche Album “Human Racing”.
Während Nik Kershaw zahlreiche Instrumente (auch den Bass!) auf dem Album selber einspielte, stammt der Basspart von “I Won’t Let The Sun Go Down On Me” von dem Session-Bassisten Paul Westwood. Der 1953 geborenene Musiker dürfte den meisten Lesern durch sein beim AMA-Verlag erschienenes Bass-Lehrbuch “The Bass Bible” bekannt sein. Die Liste seiner Recording Credits liest sich wie ein Almanach britischer Musikgeschichte!

“I Won’t Let The Sun Go Down On Me” – Originalvideo

Schauen und hören wir zunächst noch einmal in das Original hinein – viel Spaß!

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Mehr Informationen

“I Won’t Let The Sun Go Down On Me” – Songstruktur

Der Track ist sehr einfach strukturiert: Das Intro ist identisch mit dem Chorus, danach folgen zwei identische Sektionen mit Strophe, Bridge und Chorus. Ein kurzer eingeschobener C-Teil, der mit einem eintaktigem Bass-Fill endet, leitet schließlich den Schluss-Chorus ein.
>>>Hand aufs Herz: Kannst du Bass nach Leadsheets spielen? In diesem Workshop erfährst du alles Wissenswerte zu diesem Thema!<<<
Hier seht ihr den Songaufbau auf einen Blick:

  • Intro (Chorus)
  • Strophe
  • Bridge
  • Chorus
  • Strophe
  • Bridge
  • Chorus
  • C-Teil mit Fill
  • Chorus
  • Intro/Chorus

Mit 106 bpm ist der Song zwar ein wenig schnell für ein reines Reggae-Feeling, aber dennoch ist die Referenz zum karibischen Beat unverkennbar. Der Chorus besteht aus vier Harmonien (A / F#-/ E / D), die vom Bass durchgehend mit Grundton, Quinte und Oktave umspielt werden. Achtung: Beachtet hierbei besonders die Tonlängen, die entscheidend für das Feel sind!

Paul Westwood mit einem 1969er Fender Jazz Bass in der “London Bass Gallery” (Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=gBN-LNqr_I8)

“I Won’t Let The Sun Go Down On Me” – Basspart Strophe und Bridge

Die Strophe wechselt zu einem klischeehaften Funkgroove, “klassisch” gespielt mit offener E-Saite und gelegentlichen Fills, die sehr diszipliniert an stets den gleichen Stellen sitzen (wie auch in den Refrains) und daher für eine sehr klare Struktur im Song sorgen.
Die Bridge ist de facto lediglich eine knappe Verlängerung der Strophe und beinhaltet zwei liegende Akkorde über jeweils zwei Takte (F und Bb).

“I Won’t Let The Sun Go Down On Me” – C-Teil mit Bass-Fill

Nach dem zweiten Chorus folgt ein sehr minimalistischer C-Teil (Takt 22 ff) über vier ganztaktige Akkorde (E / D / B-Natural / G), nach welchem ein im Mix außergewöhnlich stark gefeaturetes Bassfill folgt (Takt 26). Wichtig ist bei diesem auf der E-Moll-Pentatonik aufbauenden Fill, dass alle Töne mit dem Daumen angeschlagen werden und miteinander durch Hammer-Ons und Pull-Offs verbunden werden.
Im Mix wurde das Fill nicht nur extrem laut in den Vordergrund geschoben, sondern zusätzlich noch mit einem Hall-Effekt ausgestattet – man könnte sagen: “Very 80’s”! Hach, das waren großartige Zeiten damals – zumindest für uns Bassisten!

“I Won’t Let The Sun Go Down On Me” – Bass-Sound

Auf die Frage hin, welcher Bass für die Aufnahmen von “I Won’t Let The Sun Go Down On Me” verwendet wurde, konnte mir Nik Kershaw nur vermutend sagen, dass es sich möglicherweise um einen Viersaiter des legendären britischen Herstellers Wal gehandelt haben könnte, der damals im Studio stand. Die Aufnahmen liegen aber zu weit zurück, als dass er sich 100%ig daran erinnern könnte. Dem Bass-Sound nach zu urteilen könnte die Vermutung aber durchaus stimmen.
Ich habe für die Aufnahmen der Klangbeispiele einen Fodera Monarch Classic Standard verwendet, vorrangig auf dem hinteren Tonabnehmer in Humbucker-Modus. Interessant finde ich diese Beobachtung: Dem typischen 80’s-Slapsound vieler Popbands kommt man näher, wenn man ausschließlich den Bridge-Tonabnehmer verwendet, statt der im Grunde weitaus populäreren Kombination aus Bridge und Halstonabnehmer. Probiert es mal aus!

“I Won’t Let The Sun Go Down On Me” – Noten/TAB/Audio

Hier findet ihr die Noten, Noten mit TABs, sowie das von mir eingespielte Klangbeispiel zum Mitjammen!

Audio Samples
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Basspart “I Wont Let The Sun Go Down On Me” – WAV

Viel Vergnügen beim “reggaefunken” wünscht euer Ollie!

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