Die Produktpalette von Native Instruments ist groß. Neben Hardware wie der Maschine und den Komplete-Kontrol-Keyboards, bietet der Hersteller auch diverse Software-Instrumente und Effekte zum Kauf an. Mit Raum veröffentlichen NI einen Reverb, der mehr Einstellmöglichkeiten bietet – und dabei nicht teuer ist!
Details
Bedienoberfläche und Konzept
Die Nutzeroberfläche wird heutigen Ansprüchen gerecht und kommt in schickem weiß daher. In Bezug auf die Regler stellt dieses Plugin genug Einstellmöglichkeiten bereit, um auch komplexe Hallräume erstellen zu können. So gibt es einen Feedback-Regler, ein Predelay, das über einen Button mit der DAW synchronisiert werden kann sowie Low-Cut und High-Cut. Außerdem kann der Reverbanteil prozentual geregelt, Modulation und Dämpfung eingestellt und Decay, Diffusion und Size bearbeitet werden. Über einen Button oberhalb des Decays, können übrigens die Raumleflektionstexturen geändert werden.
Lock-Funktion, Freeze und Reverb-Modi
Der mittig verfügbare Mix-Regler verfügt über eine Lock-Funktion, was besonders beim Presetskippen auf einem Reverb-Bus von Vorteil ist. Die Freeze-Funktion erlaubt es, die Hallfahne in bestimmten Reverb-Modis einzufrieren – auch wenn die DAW gestoppt wird. Es können dann sogar weitere Bearbeitungen erfolgen. Bravo. Die drei verschiedenen Reverb-Modi ändern das Plugin nicht nur farblich, sondern warten auch mit verschiedenen Algorithmen auf. Hier ein Überblick:
Grounded
- starke Early-Reflections
- schnelle Ausklingphase
- geeignet für kleine bis mittlelgroße Räume
- Freeze-Funktion verfügbar
Airy
- lange Hallfahne
- geeignet für große Räume
- Freeze-Funktion verfügbar (Hallfahne)
Cosmic
- geeignet für abstrakte Sounds
- kein Diffusions- und Size-Regler
- Freeze-Funktion nicht verfügbar
Klang
Ausgangspunkt des Praxistest war ein Piano-Pattern, das von Native Instruments Kontakt-Library Noir abgespielt wurde. Der integrierte Reverb wurde übrigens abgeschaltet. Raum fand auf einem eigenen Bus Platz und der Mix-Regler wurde auf 100 Prozent gelocked. Pianos und große Hallräume passen zusammen wie XLR und Mikros, Apple und Vollbärte, Ultrasone und Leder – ihr wisst, was ich meine. Ausgangspunkt waren die Presets „Cosmic Keys“ und „Orchestral Hall“. Eins vorweg: in beiden Hallräumen kam das Piano durch die dichte Hallstruktur sehr gut zur Geltung. Das erste Preset wirkte etwas mystischer, während Orchestral-Halls mehr Platz für Details zuließ.
Doch auch die Presets der Creative-Kategorie zeigen, was mit diesem Plugin möglich ist. Während „Ghostley Resonance“ seinem Namen gerecht wird und dem Hallraum einen Detune-artigen Effekt hinzumischt, bekommt man bei Ice Cave einen Nachhall, der sich besonders auf das obere Frequenzspektrum fokussiert. Alles in allem ist Raum von Native Instruments ein Plugin mit ordentlich PS, äh, Hall unter der Haube. Diese und weitere Klänge gibt es übrigens in den Klangbeispielen zu hören.
Fazit
Raum von Native Instruments ist ein hervorragendes Reverb-Plugin. Die aufgerufenen 49 Euro machen „Raum“ zu einem Preis-Leistungs-Monster. Die Einstellmöglichkeiten sind umfangreich und der Klang, dank der drei verschiedenen Reverb-Modi, flexibel beeinflussbar. Dieses Plugin sollte in jeder Plugin-Bibliothek verfügbar sein.
Pro- hervorragender Klang
- umfangreiche Preset-Bibliothek
- viele Einstellmöglichkeiten
- keins
- Freeze-Funktion
- Mix-Regler-Parameter kann gesperrt werden
- drei verschiedene Modi
- Systemvoraussetzungen: VST-, AAX oder AU-Kompatible DAW, macOS ab 10.13 oder Windows ab Version 7; Prozessor: ab i5; RAM: 4 GB
- EUR 49,-
- hervorragender Klang
- umfangreiche Preset-Bibliothek
- viele Einstellmöglichkeiten
- kein Contra