Die Wahl des passenden Eurorack-Sequenzers für den eigenen Einsatz zu finden ist unter Umständen ziemlich schwierig. Nicht umsonst finden sich in vielen Racks gleich mehrere. Aus den Neuerscheinungen in dieser Kategorie fallen 2021 vor allem drei Geräte auf: der Intellijel Metropolix, der Endorphin.es Ground Control und der Erica Synths Black Sequencer. Alle drei haben lange Entwicklungsphasen hinter sich und auch deshalb viele Alleinstellungsmerkmale. In unserem Vergleichstest nehmen wir die drei Kandidaten einmal genau unter die Lupe und zeigen auf, worin sie sich unterscheiden, worin ihre Stärken liegen und für welche Einsatzgebiete sie sich am besten eignen.
Details
Unterschiedliche Konzepte
Die drei Sequenzer, die wir hier vergleichen, zeigen alle unterschiedliche Stärken. Das zeigt bereits ein erster Funktionsüberblick:
Erica Synths Black Sequencer
Beginnen wir mit dem Erica Synths Black Sequencer (42 HP breit): Der Black Sequencer verfügt über vier Melodie-Spuren mit CV/Gate-Ausgängen sowie jeweils einem Mod-Ausgang für Modulationssequenzen. Letzterer kann auch für LFOs und Hüllkurven verwendet werden, was in kompakten Systemen Platz sparen kann. Anders, als beispielsweise den Metropolix kann man ihn auch via MIDI ansteuern, ähnlich bei beiden ist wiederum die Steuerung mit einem Hauptencoder und das kleine Display.
Melodien werden am Black Sequencer mit dem Raster aus 16 Step-Encodern auf der rechten Seite programmiert, die sich zum Aktivieren und Deaktivieren von Steps auch drücken lassen. Für Sequenzen lassen sich Ratchets erstellen, es gibt einen Arpeggiator und auch Microtiming- bzw. Shuffle-Features für eine etwas „menschlichere“ Spielweise. 16 Bänke mit jeweils 16 Pattern und 16 Songs lassen sich auf der frontal einzusteckenden SD-Karte absichern, die auch für Firmware-Upgrades verwendet wird.
Intellijel Metropolix
Mit nur zwei Melodie-Spuren, die auch noch voneinander abhängig sind, hat der Intellijel Metropolix (34 HP breit) die wenigsten in unserem Anwärterfeld. Die Melodien lassen sich über acht Schieberegler einstellen, können aber aufgrund unterschiedlicher Spielrichtungen und Step-Längen mehr als nur acht Steps umfassen. Bis zu 64 Patterns lassen sich im Gerät als Presets speichern.
Über eine Reihe an Buttons am unteren Rand können diese detaillierter konfiguriert werden. Dort stehen Features wie Tonleiter-Quantisierung, Slide, Wahrscheinlichkeitswerte für die Wiedergabe, Ratchets, der besonders spannende „Accumulator“ für Melodieveränderungen, interne Modulationsspuren und mehr bereit. Gesteuert wird alles mit einem Hauptencoder, der Werte auf dem hellen und kontraststarken Display bearbeitet. Zudem bietet die Bedienoberfläche noch zwei frei konfigurierbare Drehgeber für weitere Performance-Optionen.
Endorphin.es Ground Control
Der Endorphin.es Ground Control (42 HP breit) ist der dritte Sequenzer im Bunde. Er stellt sich optisch gänzlich anders dar, weil er über ein Keyboard mit 24 Pads verfügt. Mit diesen können Melodien live eingespielt oder in den Step-Sequenzer eingegeben werden. Drei melodische Spuren bietet das Modul, zu denen noch acht Gate-Tracks für Drums kommen, die im Stile eines Trigger-Sequenzers über das Keyboard programmiert werden können.
Der mit MIDI ausgestattete Ground Control verzichtet auf eine OLED-Anzeige und bietet lediglich ein numerisches Display, das zur Identifikation von Pattern auch Buchstaben anzeigen kann. Über diesem finden sich direkte Mute-Tasten für alle Spuren, darunter Buttons zur Track-Auswahl und daneben alle Steuerungsknöpfe, wie etwa der Oktavschalter für das Keyboard. Auch der Ground Control ist speicherbar und bietet 24 Projekt-Spots mit je 24 Patterns pro Spur, die 64 Steps umfassen können. Ein besonderes Performance-Feature ist der Arpeggiator, der dank der – nicht anschlagdynamischen – ‘Klaviatur’ mit Latch-Funktion problemlos live verwendet werden kann. Velocity-Werte lassen sich bei Bedarf via MIDI einspeisen.