Meinl Snarecraft Cajon 100 Blue Burst Test

Mit Designmerkmalen der hochwertigen Artisan Cajons ausgestattet, sollen die neuen Meinl Snarecraft Cajons 100 bei Einsteigern Gefallen finden. Für aktuell 109 Euro gibt es ein in Europa aus Birkensperrholz gefertigtes Cajon mit zwei halben Snareteppichen für den Rascheleffekt und einer Blue Burst Schlagfläche.

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Mit den in Spanien von Pepote gebauten Artisan Cajons teilen sich die Snarecraft 100 Modelle die stark abgerundeten Ecken und eine typische Verschraubung der Schlagfläche, die es noch mit weiteren Burst-Lackierungen und Holzfurnieren gibt. Ob es auch qualitativ und klanglich mit seinen spanischen Vorbildern mithalten kann, könnt ihr im Folgenden lesen.

Details & Praxis

Das Snarecraft Cajon 100 hat einen Korpus in Standardgröße (50 x 30 x 30 Zentimeter) und ist rundum aus Birkenschichtholz gebaut. Beim Korpus beträgt die Wandstärke etwa neun Millimeter bei sieben Lagen. Schlagfläche und Rückwand sind dreilagig und drei Millimeter dünn. Das Resonanzloch ist zudem an der Innenseite verstärkt.
Beim Betrachten der beiden Snareteppich-Hälften, die an einer waagerechten Leiste hinter der Schlagfläche angebracht sind, frage ich mich, wie das Cajon die Qualitätskontrolle passieren konnte, da die Snarespiralen kreuz und quer stehen, was einerseits auf eine eher sorglose Verarbeitung schließen und auch nicht unbedingt eine saubere Snare-Ansprache erwarten lässt. Eine quer über die Spiralen gespannte Kombination aus Band und Spiraldraht soll für gute Haftung an der Spielfläche sorgen.

Fotostrecke: 4 Bilder Platz nehmen, bitte: Mit 50 cm Höhe empfiehlt sich das Snarecraft Cajon 100 für normalgroße Menschen.

Auch außen gibt es leider einige Stellen zu finden, an denen die fehlende Sorgfalt bei der Herstellung spür- und sichtbar wird: Die Oberflächen und Kanten sind teilweise nicht sauber geschliffen, abgerundet und verleimt, die Lackierung nicht gleichmäßig aufgetragen und die Schrauben sitzen teils schief und unterschiedlich tief in der Schlagfläche. Beim Griff ins Resonanzloch knackt und knarzt die verstärkende Holzplatte in der Rückwand ein wenig, da sie wohl nicht sauber verleimt ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Mangelhafte Verleimung, unsauber geschliffene Kanten und schiefe Schrauben trüben den Eindruck.

Auch wenn es bei der Verarbeitung einige Mängel aufzuzählen gibt, muss das ja noch nicht zwangsläufig heißen, dass das Cajon auch schlecht klingt. Drum geht’s nun weiter zum Praxisteil.

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Mehr Informationen

Um es gleich vorweg zu sagen: Der Sound des Snarecraft Cajons stimmt mich wieder etwas versöhnlicher und lässt mich gelassener über die zuvor genannten Kritikpunkte hinwegsehen. Ich bin überrascht, wie druckvoll und satt der Bass klingt. Er reicht tief hinunter und liefert ein solides, trockenes Fundament. Die kreuz und quer stehenden Snarespiralen rascheln jedoch ein wenig zu lange nach und sorgen für einen etwas nervigen Nachhall. So entscheide ich mich kurzerhand, die Spiralen zu sortieren und siehe da, der Sound ist wesentlich kontrollierter und das Cajon transformiert von der Rappelkiste zum lebendigen und durchsetzungsfähigen Instrument. Die aufgeräumten Spiralen reagieren nun sehr sensibel und direkt, sodass der Snaresound von laut bis leise mit einer guten Präsenz überzeugen kann. Haptisch ist allerdings noch etwas Luft nach oben, da zwar die Ecken angenehm abgerundet sind, die Spielkanten aber wirklich auch als Kanten zu bezeichnen sind und eine etwas schönere Rundung für ein angenehmes Spielgefühl wünschenswert wäre.

Audio Samples
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