Die Firma Pearl Drums hat für 2021 einige interessante Schlagzeug Hardware-Untensilien veröffentlicht, die wir in diesem Test näher beleuchten wollen. Für Freunde von optisch ausgefallenen Setaufbauten wurden ein Beckenstativ und ein Beckenarm vorgestellt, die jeweils über einen gebogenen Ausleger verfügen. Außerdem neu dabei ist ein robustes, extra tief und weit einstellbares Snarestativ.
Wer nicht ganz so tief in die Tasche greifen mag, könnte bei den drei neuen Halterungen fündig werden, welche es ermöglichen sollen, weitere Hi-Hats, Becken oder Stack-Kombinationen im Setup unterzubringen.
Details & Praxis
Gebogen ist das neue Gerade: B-1030C und CH-1030C
Der B-1030C Galgenbeckenständer besitzt denselben Unterbau wie das bekannte, doppelstrebige B-1030 Stativ, das ebenfalls über massive Gummifüße und am Mittelrohr über eine zweifache Höhenverstellung verfügt. Die Beckenaufnahme geschieht über den Wing-Lock-Verschluss, der sich ohne viel Geschraube direkt mit einer Klappbewegung öffnen und wieder schließen lässt. Als Auflage für die Becken ist eine Filz/Moosgummi-Kombination installiert, die auch positive Auswirkungen auf die Klangentfaltung der Becken hat. Der Tilter lässt sich stufenlos in nahezu alle Richtungen verstellen. Soweit also nichts Neues. Die eigentliche „Revolution“ besteht in dem gebogenen Boom Arm, der für allerlei optisch ungewöhnliche Setaufbauten sorgen kann. Wer seine Becken also gern mal über Kopf hängend montiert oder in einem sonstigen, etwas exotischeren Winkel, kommt hier voll auf seine Kosten. Für Besitzer eines Drumracks oder von Pearl Kombistativen lassen sich diese optisch extravaganten Aufbauten auch mit dem CH-1030C, in der Ausführung als Beckenarm, realisieren. Beide Exemplare, Stativ und Arm, sind – wie von Pearl’s Oberklasse gewohnt – sehr gut verarbeitet und makellos verchromt. Die Memory Clamps an den gebogenen Auslegern helfen, die Einstellungen nachhaltig abzusichern. Hier steht einem jahrelangen Gebrauch nichts im Wege.
Extratief und extrabreit: der S-1030D Snareständer
Am neuen S-1030D Snarestativ sticht einem direkt der Snarekorb mit den eingestanzten Zoll-Angaben ins Auge. Tom-Toms und Snaredrums zwischen 10“ und 16“ finden hier Platz. Im Lieferumfang befindet sich auch ein Stimmschlüssel, dieser wird benötigt, um den Durchmesser der Trommel mit drei Vierkantschrauben abzusichern. Drei massive Gummiarme sorgen dafür, dass nichts verrutscht. Auch die stufenlose Neigungsfunktion und die massive Kontermutter zur Öffnung des Korbs machen einen sehr robusten Eindruck. Wer gerne 8“ tiefe Snares spielt oder – im Stil von Tommy Lee – Standtoms als Hängetoms vor sich positioniert, wird hier fündig. Ich hätte mich noch über eine zusätzliche Memory Clamp für das Mittelrohr gefreut, ansonsten gibt es hier ein robustes Profi-Snarestativ mit ein paar praxistauglichen Extra
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Drei Accessoires für flexible Ergänzungen
Der CHB-75CA Beckenarm wird mit einer gummierten Klemme am Spannreifen der Bassdrum befestigt. Darin befindet sich ein L-förmiger, gerasterter Adapter, wie man ihn von Cowbellhaltern kennt. Der Arm kann gerade und um 90 Grad in der Horizontalen versetzt angebracht werden. Eine kleine Memoryklammer sichert die gefundene Einstellung ab. Der obere Teil besteht aus einem kurzen, geraden Beckenarm, der stufenlos neigbar und durch Herausziehen in der Höhe verstellbar ist. Statt des aufwendigen Wing-Lock-Verschlusses gibt es bei den drei Halterungen Flügelmuttern aus Kunststoff. Ist der Halter einmal installiert, sitzt er fest am Spannreifen. Positiv ist, dass er keine Druckspuren hinterlässt und somit auch an lackierten Reifen eine gute Option darstellt. Neben der seitlichen Montage als Beckenhalter im Vintage-Style kann man auch auf den Beckenarm verzichten und hat als zweite Option einen Cowbell-/Percussionhalter zur Bassdrum-Montage.
Der CLA-130 Closed Hi-Hat Halter basiert auf der identischen, eben angesprochenen Bassdrumklammer. Auf seinem L-förmigen, kurzen Ausleger lassen sich zwei Becken als X-Hat oder als Stack anbringen. Über eine Feder und den Druck, der durch die obere Schraube ausgeübt wird, lassen sich die Becken auf die gewünschte Öffnungsstufe bringen. Das funktioniert an sich prima, ideal ist der Halter besonders für kleine Kombinationen aus Becken zwischen 8“ und 10“ und für Trommeln darunter mit einem Durchmesser von 20“, besser noch 22“ – einfach weil der Halter nicht besonders lang ist. Was ich mir besonders im schummrigen Bühnenlicht etwas kompliziert vorstelle, ist die Montage der Becken, denn dazu hat man jede Menge Einzelteile in der Hand, die in solchen Situationen auch mal schnell verloren gehen können.
Beim CLH-70 bringt Pearl das Konzept eines kurzen Beckenarms, der mit einer Klammer befestigt wird, mit der zuvor besprochenen Mini Closed Hi-Hat Halterung zusammen. Statt „nur“ auf der Bassdrum können Becken- und Stack-Kombinationen somit überall im Setup Platz finden. Der Neigungswinkel des Beckenarms wird an der Klammer mit einem Rastergelenk verstellt, der Tilter funktioniert stufenlos. Auch hier sorgt eine Memory Clamp für sicheren Halt. Ebenso wie beim CLA-130 hat man bei der Montage der Becken die eben besprochenen, zahlreichen Einzelteile in der Hand.