Alan Lancaster, Bassist und Gründungsmitglied der britischen Rockband Status Quo, verstarb am 26. September 2021 in seinem Haus im australischen Sydney. Lancaster litt bereits seit vielen Jahren an Multipler Sklerose. Er wurde 72 Jahre alt. Lancaster spielte von 1965 bis 1985 bei Status Quo. Sein markantes Bassspiel verewigte er auf zahlreichen Hits der Band, darunter Klassiker wie “Rockin’ All Over The World” oder “Whatever You Want”.
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Alan Lancaster wurde am 7.2.1945 im Londoner Stadtteil Peckham geboren. 1962 gründete Lancaster mit seinem Schulfreund Francis Rossi die Band The Scorpions (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Hannoveraner Band!), die 1965 – inzwischen umbenannt in The Spectres – ihren ersten Plattenvertrag erhielt. 1967 stieß der Gitarrist Rick Parfitt zur Gruppe, die sich daraufhin in The Status Quo und im Jahr 1969 in Status Quo umbenannte.
Mitte der 1970er-Jahre siedelte Lancaster nach Australien über, nachdem er auf der 1973er-Tournee seine spätere Frau Dayle kennengelernt hatte. Aufgrund der immensen Entfernung kam es jedoch zu einer zunehmenden Entfremdung zwischen Lancaster und Rossi und Parfitt. Ein Ergebnis der auseinanderbrechenden Beziehung war der Videodreh zu “Rockin’ All Over The World”, als man den nicht verfügbaren Lancaster kurzerhand durch eine lebensgroße Marionette ersetzte.
Die internen Spannungen führten schließlich zum Split – Lancaster spielte 1984 die “End Of The Road”-Abschiedstournee und stand 1985 abschließend bei der Eröffnung des “Live Aid”-Events mit Status Quo auf der Bühne. In den nächsten Jahren folgten gerichtliche Auseinandersetzungen, da Rossi und Parfitt die Band unter demselben Namen weiterführen wollten – was ihnen, wie wir wissen, auch gelang.
In den Folgejahren spielte Alan Lancaster in seiner neuen Heimat Australien bei Bands wie The Party Boys oder The Lancaster Bombers. Alle Projekte waren jedoch ausschließlich in Australien einigermaßen erfolgreich.
2013 und 2014 tourten Status Quo unter dem Titel “The Frantic Four Reunion” in der Originalbesetzung mit Alan Lancaster und John Coghlan an den Drums. Die Aufzeichnungen des Londoner Konzerts vom März 2013 sowie des Dubliner Konzerts aus dem Jahr 2014 wurden als DVDs veröffentlicht. Obwohl Lancaster zu dieser Zeit durch seine MS-Erkrankung schon eingeschränkt war, machte er einen fitten Eindruck und überzeugte bei zahlreichen Songs auch als Leadsänger.
Obwohl Lancaster über die Jahre auch mit anderen Instrumenten gesehen wurde, wird sein Basssound wohl für immer in erster Linie mit seinem mehrfach modifizierten Fender Mustang Bass assoziiert werden. Das Instrument erhielt im Laufe der Jahrzehnte unter anderem unterschiedliche Finishes und Tonabnehmer.
Neben seiner Frau Dayle hinterlässt Alan Lancaster seine drei Kinder Alan Jr., Toni und David sowie fünf Enkelkinder.
Thank you for the music, Alan – May you Rest in Peace!