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Groove und Timing verbessern – Teil 2

Im ersten Teil dieser Workshopserie habt ihr bereits einige Übungen bekommen, die euer Empfinden für Groove und ein gutes Timing verbessern können. Während es in Teil 1 jedoch eher um das körperliche Ausüben des musikalischen Pulses ging, erweitern wir die Übungen heute um den Aspekt des lauten Zählens. Was zunächst langweilig und verkopft anmutet, ist in Wahrheit eine exzellente Übung, um die eigene Wahrnehmung eines rhythmischen Pulses auszubilden. Auch hierbei lautet das Schlüsselwort “Koordination”, denn wir setzten stets eine Bassline in Relation zu einem bestehenden Puls. Unser Gehirn ist allerdings per se so verdrahtet, dass es jedem von uns deutlich leichter fällt, den Puls mit dem Fuß zu klopfen und dazu zu spielen, als den Puls beim Spielen laut zu zählen. Im Umkehrschluss heißt dies aber auch, dass unser eigener Puls entsprechend solider ausfallen wird, wenn wir es schaffen, beim Spielen gleichzeitig laut zu zählen. Los geht’s!

Bass-Workshop: Groove & Timing verbessern
Inhalte
  1. Top-Grooveübung: Beim Spielen laut mitzählen (3 Übungen)
  2. Laut mitzählen beim Spielen am Beispiel von “Kashmir” (Led Zeppelin)
  3. Laut mitzählen beim Spielen am Beispiel von “Okonde Y Trompa” (Jaco Pastorius)
  4. Laut mitzählen beim Spielen am Beispiel von “I Shot The Sheriff” (Bob Marley)
  5. Laut mitzählen beim Spielen am Beispiel von “T.N.T.” (AC/DC)

Top-Grooveübung: Beim Spielen laut mitzählen (3 Übungen)

Um unseren Groove und unser Timing zu verbessern, beginnen wir mit einem einfachen Groove, der einige Synkopen beinhaltet – also Akzente, welche nicht mit dem Puls zusammenfallen. Bei derartigen Übungen neigt man dazu, die Akzente mitzusprechen, also Puls und Synkopen zu vermischen. Das erklärte Ziel ist daher, dass beide vollkommen getrennt und unabhängig voneinander laufen.

Macht euch bitte keine Sorgen, wenn euch diese Aufgabe zunächst besonders schwierig erscheint – vor dieser Problematik steht jeder Mensch, der mit derartigen Übungen beginnt!

Gar nicht so einfach, was? Wenn ihr diese erste Übung gemeistert habt, könnt ihr hier gleich mit “Level 2” dieses Grooves weitermachen:

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Interessant wird es nun, wenn nun zusätzlich in “Level 3” auch noch Sechzehntel ins Spiel kommen. Im folgenden Beispiel neigt man noch mehr dazu, die Zählzeiten 2 und 4 auf die Sechzehntel zu früh zu zählen, da man diese als Akzente in der Bassline spielt. Beherrscht man dies unabhängig voneinander, ist man einen großen Schritt weiter. Das braucht einfach etwas Zeit, also stresst euch bitte nicht und bleibt beharrlich dran!

Übrigens: Diese Übung kann man grundsätzlich mit jedem Riff machen, allerdings sollte das Riff im Idealfall einige Pausen beinhalten, sonst wird es mit dem Atmen schwer. Als kleinen Bonus gibt es hier noch drei “rhythmische Kopfnüsse”, die es ganz schön in sich haben, die aber ebenso reizvoll sind. Herzlichen Glückwunsch an jeden, der diese Aufgaben geknackt hat!

Laut mitzählen beim Spielen am Beispiel von “Kashmir” (Led Zeppelin)

Der Song “Kashmir” der legendären britischen Band Led Zeppelin beinhaltet ein weltbekanntes Riff, das wohl jeder im Ohr hat. Hier wird eine Gruppe von sechs Sechzehnteln gegen den Viertelpuls verschoben, der in vier Sechzehntel unterteilt ist. Nach drei Takten (= 12 Viertel, kleinster gemeinsamer Nenner von 6 und 4) wiederholt sich das Ganze. Ich sagte es ja bereits: Kopfnuss! Dazu laut einen 4/4-Takt mitzuzählen, ist ganz schön heftig, aber auch ein großer Schritt für das eigene Timing:

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Laut mitzählen beim Spielen am Beispiel von “Okonde Y Trompa” (Jaco Pastorius)

Der selige Jaco Pastorius spielte als Intro zu diesem Song zwei Abfolgen von je fünf Flagolett-Tönen (abwechselnd 5. und 7. Bund), d. h. hier laufen ein melodisches Element, das sich nach fünf Sechzehnteln wiederholt, parallel zum Puls, welcher ganz herkömmlich in vier Sechzehntel unterteilt ist. Unser Ohr möchte natürlich der dominanten Melodie folgen und unseren Puls aus dem Gleichgewicht bringen. Dieser muss also entsprechend stark sein, um sich dagegen zu behaupten. Technisch etwas einfacher ist es, wenn man die Töne greift, statt Flagoletts zu spielen.

Laut mitzählen beim Spielen am Beispiel von “I Shot The Sheriff” (Bob Marley)

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Dieses weltbekannte Riff des Bob-Marley-Klassikers “I Shot The Sheriff” habe ich ausgewählt, da es wirklich jeder kennt und in ihm Noten auf jeder einzelnen Sechzehntel einer Viertel vorkommen. Somit wird “leider” jedwede Gemeinheit abgedeckt, die unseren Puls erschüttern könnte.

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Laut mitzählen beim Spielen am Beispiel von “T.N.T.” (AC/DC)

Zum Abschluss dieses Teils der Workshopreihe gönnen wir uns noch etwas Spaß: Einer der größten AC/DC-Hits ist der Song “T.N.T.”. Das dazugehörige Gitarrenriff hat wohl jeder im Ohr und kann es relativ schnell auf dem Bass spielen.

Wer diesen Song schon einmal in einer Coverband spielen durfte, ahnt vielleicht bereits, was jetzt kommt: Wird man nämlich dazu verdonnert, zu Beginn des Songs das berühmte “Hoi” mitzusingen und gleichzeitig zu spielen, bemerkt man schnell, dass einem diese Aufgabe einiges an Koordination abverlangt. Das “Hoi” kommt stets auf dem Backbeat, denn es bildet zusammen mit dem Riff eine Art Frage-Antwort-Spiel:

Ich hoffe, ihr habt viel Spaß mit diesen Übungen und könnt euren Groove und euer Timing nachhaltig verbessern. Vie Spaß und bis zum nächsten Mal,
euer Thomas Meinlschmidt

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