Der MBass ist das erste Single-Cut-Modell von Marleaux Bassguitars und befindet sich schon seit 1999 im Portfolio der niedersächsischen Edelbass-Schmiede. Im Jahre 2012 knöpfte sich Gerald Marleaux das Modell noch einmal vor und verbesserte das Design zugunsten einer noch stabileren Hals-Korpus-Verbindung. Das schicke Modell erfreut sich rund um den Globus großer Beliebtheit und kann in den unterschiedlichsten Ausführungen gesichtet werden. In diesem Test haben wir es jedoch mit einer ganz besonderen Modell-Variation zu tun: Gerald Marleaux konzipierte in Zusammenarbeit mit dem Musikhaus Thomann eine exklusive Auflage des MBass, welche einige Sonder-Spezifikationen besitzt und rein optisch ein wenig an das Flagschiff-Modell Contra aus dem Hause Marleaux erinnert. Zum Einsatz kommen hier ebenfalls eine Fichtendecke und das atemberaubend schöne “Old Violin Aged Finish” – die Decke der Bässe sieht wie die einer gut eingespielten Violine aus und sorgt auf diese Weise für einen wirklich wunderschönen neoklassizistischen Look. Thomann stellte uns freundlicherweise einen viersaitigen MBass Worn Spruce in der Fretless-Ausführung zur Verfügung, den ich in diesem Test auf Herz und Nieren prüfen werde!
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Ein edles Schmuckstück wie der MBass 4 Worn Spruce Fretless LTD sollte beim Transport gut geschützt sein, weshalb Marleaux den Bass erfreulicherweise direkt in einem stabilen Gigbag der Firma Canto ausliefert. Es handelt sich dabei um ein Softcase mit versteiften Seitenwänden, in dem der Bass auf dem Weg zum Gig oder Proberaum sehr gut aufgehoben ist und unter normalen Umständen nicht beschädigt werden sollte. Das Softcase bietet in der Fronttasche zudem ausreichend Stauraum für Kabel, Stimmgerät, Noten und diversen Bassisten-Kleinkram.
Als Zubehör zum Bass gibt es von Marleaux ein schickes Ledersäckchen mit zwei Inbusschlüsseln für Einstellarbeiten, ein Hersteller-Zertifikat, sowie eine knappe Bedienungsanleitung mit Beschreibung der Elektronik.
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Der Korpus des Marleaux MBass aus der Thomann-Edition besteht aus drei Teilen Ahorn und ist in der oberen Hälfte bis zum 15. Bund fest mit dem Hals verbunden. Durch die typische Single-Cut-Konstruktion wird der Hals noch steifer, was durchaus positive Auswirkungen auf das Schwingungsverhalten des Instruments haben sollte.
Für Single-Cut-Verhältnisse fällt der Korpus des viersaitigen MBass insgesamt relativ kompakt und handlich aus. Zur zusätzlichen Gewichtsreduktion wurde der obere Bereich mit einer Hohlkammer versehen. Weich abgerundete Kanten ringsum und eine großzügige Mulde auf der Korpusrückseite sorgen dafür, dass keine unangenehm drückenden Stellen das Spielgefühl beeinträchtigen.
Das Highlight der MBass Worn Spruce Bässe ist aber zweifelsohne die Decke aus Bergfichte, die dem Bass in Verbindung mit dem wunderschönen “Old Violin Aged Finish” eine wirklich einzigartige Optik verschafft!
Als Brücke kommt ein Produkt des deutschen Hardware-Herstellers ETS zum Einsatz. Die kompakt gebaute Tuning Fork ermöglicht ein schnelles Wechseln der Saiten ohne lästiges Einfädeln und das Justieren der Saiten in drei Richtungen. Die in individuellen Führungen sitzenden Saitenreiter können nach dem Einstellen zudem fest arretiert werden, sodass sich das Setup nicht mehr verändert.
Für den “durchgeleimten” Hals (die Konstruktion trägt bei Marleaux tatsächlich diesen Namen!) kommen drei Streifen Ahorn zum Einsatz, welche mit zwei schmalen Furnieren voneinander abgesetzt sind. Das Griffbrett eines Fretless-Basses sollte vorzugsweise hart sein, damit die Saiten nicht schon in kürzester Zeit unschöne Reifen darin hinterlassen oder das Holz gar beschädigen. Gerald Marleaux verwendet deshalb Ebenholz, welches zudem für eine crispe, perkussive Note im Sound sorgen soll.
Für zahlreiche Bassisten stellt das Navigieren auf einem Fretless-Bass ja eine große Herausforderung dar. Als Orientierungshilfe dienen beim MBass Worn Spruce kleine Dots und dezente Markierungen an der Griffbrettflanke – die angedeuteten Linien sitzen an den Stellen, an denen normalerweise die Bünde wären. Die unauffälligen Linien sind für die Intonation völlig ausreichend und ein cleanes, schwarzes Ebenholz-Griffbrett sieht davon abgesehen auch einfach cooler aus, wie ich finde!
Der Hals endet in einer leicht angeschrägten Kopfplatte, die mit einem Aufleimer aus geflammten Ahorn versehen wurde und vier gekapselte Stimmmechaniken von Schaller sowie des Logo von Marleaux beherbergt.
Der Zugang zur Stellschraube des Halsspannstabes sitzt beim MBass am Griffbrettende auf der Korpusseite. Zum Justieren müssen also nicht erst zahlreiche Schrauben oder irgendwelche Abdeckplatten entfernt werden, was ich persönlich sehr begrüße!
Für die Tonübertragung ist beim unseren Testling ein splitbarer Humbucker von Häussel zuständig, der in einem schönen Ebenholzgehäuse sitzt. Der Tonabnehmer kann mit einem kleinen 3-Positionen-Schalter wahlweise in den seriellen, parallelen oder Singlecoil-Modus geschaltet werden und ermöglicht damit verschiedene Klangvariationen.
Zur weiteren Anpassung gibt es die hochwertige Marleaux V2-Elektronik, die den Fretless-Bass mit einem Zweiband-Equalizer ausstattet. Der EQ wird am Bass mit einem Doppelpoti geregelt: Mit dem unteren Bereich können die Bässe angepasst werden (70Hz +/-14dB), der obere Bereich regelt die Höhen (8kHz +/- 12dB).
Der Marleaux MBass kann aber natürlich auch rein passiv gespielt werden und bietet für diesen Fall ein passive Tonblende zur Anpassung der Höhen. Beim dritten Regler im Cockpit handelt es sich um den Lautstärkregler, der mit einer Push/Pull-Funktion für den Betriebsmodus des Basses ausgestattet ist: Hereingedrückt arbeitet der Bass passiv – zieht man das Poti heraus, ist der aktive Equalizer in Betrieb.
Gespeist wird die Elektronik von einer handelsüblichen 9-Volt-Batterie, die im Elektronikfach auf der Rückseite des Instrumentes Platz findet. Das Elektronikfach selbst macht einen super akkuraten und aufgeräumten Eindruck, ist selbstverständlich erstklassig abgeschirmt und wurde darüber hinaus standesgemäß mit einem schicken Holzdeckel verschlossen.