Mit der Gretsch G5232T Double Jet Electromatic FT hat die amerikanische Traditionsmarke ein charakteristisches und beliebtes Gitarrenmodell in ihrem Angebot, das auch Kunden mit kleinerem Geldbeutel erfreuen soll. Dabei stammt das Ursprungsmodell der Jet-Serie aus den Fünfzigerjahren, als mit der Duo Jet eine Les-Paul-artige Solidbody-Gitarre mit Single-Cut, Hohlkammern und Bigsby erschien. Trotz optischer Ähnlichkeiten hob sich diese Gitarre doch klanglich sehr vom Gibson-Pendant ab und wurde unter anderem auch in den Händen des Beatle George Harrison gesehen.
Die jetzt zum Test bereitstehende Testkandidatin kommt mit einem Double-Cut und den typischen Black-Top Filtertron-Pickups, wird in vier verschiedenen Finishes angeboten und stammt aus fernöstlicher Produktion. Wir wollen ergründen, ob unsere Double Jet als echter Preisknüller auch “good ole” Rock’n’Roll-Feelings aufkommen lässt.
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Korpus
Die Gretsch präsentiert sich im klassischen Double Cut Jet-Design und mit einer Korpusstärke von 44,45 mm. Der in glitzerndem “Midnight Sapphire” lackierte Mahagonikorpus ist mit einer Ahorndecke versehen und Hohlkammern sorgen außer mit ihrem Einfluss auf den Klang auch für eine Reduktion des Gewichts, das sich in diesem Fall auf 3,2 kg beläuft. Um den Korpusrand läuft ein sehr sauber eingearbeitetes Binding in künstlich gealtertem Weiß, und unterhalb der beiden Humbucker zeigt sich ein silbernes Plexi-Schlagbrett mitsamt Gretsch-Electromatic-Logo.
Für dich ausgesucht
In der Stegposition findet man ganz standesgemäß ein chromfarbenes Bigsby B50 Tremolo, dem eine Adjustomatic-Bridge vorgelagert ist, an der auch die Saitenlage und Oktavreinheit eingestellt werden. Zwei Gurtpins, deren Köpfe abschraubbar sind, gewährleisten sicheren Halt und präsentieren sich an den dafür üblichen Stellen der Zargen im passenden Chrom-Finish. Die Korpusrückseite ist im identischen Farbton wie die Front gehalten, offenbart aber drei Elektrikfächer, um zur Verkabelung der Pickupwahlschalter, des Mastervolume und der übrigen Potis zu gelangen.
Neben Midnight Sapphire ist unsere Electromatic auch in den Finishes Tahiti Red, Casino Gold und Dark Cherry Metallic erhältlich.
Hals
Der eingeleimte Hals besteht aus Mahagoni mit aufgeleimtem Lorbeergriffbrett (Laurel), in das 22 Jumbobünde eingelassen sind. Die Mensur beträgt 625 mm und ist damit 3 mm kürzer als die einer traditionellen Les-Paul, der Sattel ist 42,86 mm breit. Die Halsform wird vom Hersteller als “Thin U” angegeben, mit einem ebenfalls Les-Paul-typischen Griffbrettradius von 12″, was runden 305 mm entspricht. Die Bespielbarkeit erweist sich als komfortabel und der Hals bietet ein angenehmes Profil, das ihn weder als Flitzefingerhals noch als Baseballschläger klassifiziert, sondern angenehm satt in einer mittleren Größenordnung liegt.
Das Binding des Korpus erstreckt sich auch auf den Hals und die Thumbnail-Bundmarkierungen finden sich als Kreisausschnitt im entsprechenden Perlmutt-Farbton unter den Basssaiten. Auch die Halsrückseite ist passend zum Korpus lackiert. An der Kopfplatte sind sechs chromfarbene Gretsch-Gussmechaniken symmetrisch angeordnet, die einen recht robusten Eindruck hinterlassen. Der Sattel besteht aus weißem Kunststoff, wobei das Material nicht exakt zu bestimmen war. Hinter dem Sattel liegt ein schwarzes Abdeckplättchen, das Zugang zum Halsstab gewährt.
Elektrik
Ganz typisch für Gretsch besitzt auch die Testkandidatin zwei Black Top Filtertron-Humbucker für die Steg- und Halsposition, die in halbtransparenten Plexirahmen sitzen. Ihr Output ist eher im moderaten Gain- bis Low-Gain-Bereich angesiedelt und passt damit sehr gut in den akustischen Zeitgeist, den die Gretsch-Modelle verkörpern. Vier Potis im Gretsch’schen G-Arrow-Stil sind für die Klangregelung abgestellt, wobei jeweils ein Volume-Regler für Neck- und Bridge-Pickup plus ein zusätzlicher Master-Volume und Master-Tone anzutreffen sind. Mit Ausnahme des Master-Volume-Reglers, der sich am unteren Cutaway befindet, sind die übrigen drei Potis unterhalb des Tremolos angesiedelt. Bedauerlicherweise haben zwei der Potiknöpfe etwas Spiel und sind nicht richtig fest auf den Potis verschraubt. Das Umschalten der Pickups erfolgt über einen Dreiwegschalter, der am Ansatz des oberen Horns sitzt. In der Zwischenposition sind die Pickups übrigens nicht gesplittet.
Der Lieferumfang fällt eher spartanisch aus und so findet sich lediglich ein Inbusschlüssel für den Halsstab im Lieferkarton.