Säulensysteme werden immer beliebter, stärker und kompakter. JBL stellt mit der PRX ONE eine kompakte Säulen-PA vor, die mit reichlich viel Power von 1.000 W RMS und 2.000 W einen Schalldruck von bis zu 130 dB erzeugt, aber in einem relativ leichten Kunststoffbody daherkommt, in dem sogar noch ein kompletter digitaler Siebenkanal-Mixer Platz gefunden hat. Und weil das Einhorn auch noch Bluetooth V5 Audiostreaming beherrscht, benötigt man lediglich ein Stromkabel, um ihm mit einem Tablet oder Smartphone sofort Klänge zu entlocken.
Details
Zum Auspacken gibt es daher auch nicht viel: Im Lieferumfang befinden sich der Subwoofer und die beiden Säulenelemente samt passender gepolsterter Tragetasche, ein Stromkabel und ein knapper Quickstart-Guide. Dies alles ist smart verpackt in einem 88 x 66,5 x 49,5 cm großen Karton ohne viel Plastik- und Styropor-Gedöns. Also: Bassbox rausgewuchtet, Hochtöner draufgesteckt und schon kann der Test beginnen.
Komplettprogramm
JBL hat beim Design auf leichtes Gewicht, hohe Power und eine Rundum-sorglos-Versorgung Wert gelegt. Dazu kommt viel digitales Mischpult-Know-How von den Experten: dbx steuert die Ausgangskomponenten (Limiter, Master-EQ, Antifeedback-Schaltung) bei, Lexicon den Reverb-Algorithmus und Soundcraft die Ducking-Schleife. In den Kanälen finden wir je einen parametrischen Vierband-Equalizer, Noisegate, Kompressor und drei Effekt-Sends, im Master-Modul von dbx einen Limiter, parametrischen Achtband-EQ und ein Anti-Feedback-System, außerdem Bluetooth V5 für Audiostreaming und eine App (iOS und Android) zur Fernbedienung. Kurzum: Kompletter geht’s kaum.
Der komplette Turm ragt satte zwei Meter in die Höhe, wiegt aber gerade mal etwas mehr als 25 Kilogramm. Die Gewichtsersparnis wird natürlich auch durch den leichten Kunststoffkorpus erreicht, der sehr formschön geraten ist. Ein angedeuteter Wulst umsäumt die vordere Oberkante, der Mixer ist leicht versenkt, sodass die empfindlichen Endlosdrehregler nicht hervorragen.
Die PRX ONE ist dazu noch richtig laut: 1.000 Watt RMS (2.000 Watt Peak) ermöglichen laut Hersteller 130 dB Schalldruck. Das sind beeindruckende Werte für dieses sehr kompakte System, in dem ein Zwölf-Zoll-Subwoofer und insgesamt zwölf 2,5-Zoll-Hochtöner ihren Dienst tun. Der Abstrahlwinkel der Säule beträgt 130° x 30° (h x v). Hinten sind ein paar Lüftungsschlitze angebracht, dahinter tut ein leiser mechanischer Lüfter sein konstantes Werk.
Der Mixer
Die sieben kleinen Endlos-Push-Regler und das mehrfarbige LC-Display lassen es bereits vermuten: In der PRX ONE ist ein kompletter digitaler Siebenkanalmixer eingebaut.
Die Kanäle 1 bis 4 verfügen über XLR-Line-Kombibuchsen. Kanäle 1 und 2 sind als Mikrofoneingänge prädestiniert, weil sie auch über zuschaltbare Phantomspeisung für Kondensatormikrofone verfügen, die den anderen Kanälen fehlt. Die Kanäle 5 und 6 sind Hi-Z-Eingänge, hier können gut Gitarren und Bässe verstärkt werden. Instrumente mit aktiven Pickups finden auch auf Kanal 3 und 4 Anschluss.
Kanal 7 wird entweder per Ministereoklinken-Line-Eingang oder Bluetooth beschickt. Hier müssen wir auf Effekte verzichten, es gibt lediglich den Input-EQ und zusätzlich den SubSynth-Prozessor für mehr Wucht im Bass. Auch Ducking ist möglich.
Alle anderen sechs Kanäle verfügen über Mute, Gate, Kompressor, EQ und vier Effekt-Sends (Reverb, Delay, Chorus, SubSynth) pro Kanal.
In der Mastering-Sektion finden wir die Einstellungen für Ducking, die Send-Effekte und das dbx DriveRack mit Antifeedback-System (AFS), parametrischem Achtband-Output-EQ und Limiter.
Alle Parameter können am Gerät selbst editiert werden, komfortabler geht es aber über die kostenlose App. Dazu gleich mehr. Schließlich gibt es dann noch die Settings für Bluetooth und den LCD-Kontrast. Der Test fand mit Firmware-Version 5.0.9.0 statt.
Eine ganze Menüseite widmet sich übrigens dem „Pass Thru & Time Align“-System, das bestimmt, wie das Monosignal geformt und eventuell verzögert wird, das über die mit „Pass-Thru“ betitelte XLR-Male-Buchse an eine weitere Box weitergeleitet werden kann.
Moment mal: Mono?!? Ja, denn die PRX ONE ist als sortenreines Monosystem ausgelegt. Stereobetrieb ist nicht vorgesehen, deshalb verfügt der Mixer auch nicht über Panorama-Regler oder die Möglichkeit, zwei Kanäle stereo zu koppeln.
Die App
Auf der Oberfläche des Subwoofers befinden sich zwei USB-2.0-Anschlüsse. Diese dienen jedoch nicht zur Audioübertragung, sondern ausschließlich zum Laden von USB-gepowerten Geräten wie Tablets und Smartphones mit 5 V/2 A. Die Soundübertragung vom so geladenen Endgerät erfolgt über den aktuellen Bluetooth-Standard V5. Und auch die Kontrolle der PRX ONE per App ist drahtlos möglich. Hierfür laden wir uns die kostenlose App JBL Pro Connect für iOS oder Android herunter.
Diese ist kompatibel mit JBLs PRX ONE und EON ONE Mk2 Lautsprechern und soll bis zu 10 dieser Speaker gemeinsam kontrollieren können. JBLs ActiveSync-Technologie soll dabei sicherstellen, dass die Werte in der App und der PRX ONE immer perfekt synchronisiert sind.
Karl-Michael Ebner sagt:
#1 - 30.11.2021 um 12:57 Uhr
wie kann ich 2 Systeme gemeinsam bedienen ?
Was benötige ich, und kennt jemand ein kleines Mischpult das auch ein App zur ipad bedienung hat