Rock Grooves auf dem Schlagzeug spielen – hier erfährst du, wie es geht. Es gibt vermutlich keine Stilistik, die sich unter Schlagzeugern größerer Beliebtheit erfreut als Rock in seinen vielfältigen Spielarten. In diesem ersten Teil der “Crashkurs Drums”-Serie habe ich mich dem vielleicht meistgespielten Rockgroove gewidmet. Wer jetzt aufpasst und sich die Sticks schnappt, legt den Grundstein für unzählige weitere Songs, und einer glänzenden Rockdrummer-Karriere steht kaum noch etwas im Weg.
Auf den ersten Blick wirken viele Rockgrooves relativ schlicht aufgebaut: die Hi-Hat oder das Ride-Becken spielen den Puls als Achtelnoten, während die Bassdrum praktisch immer auf der Zählzeit Eins und die Snare auf Zwei und Vier landet. Soweit, so übersichtlich. Nickende bis headbangende Köpfe im Publikum sind euch aber nur dann sicher, wenn ihr das Ganze entsprechend druckvoll und präzise rüberbringt, denn nur dann entsteht Felsen und Rollen, oder neudeutsch: Rock`n`Roll!
Der Rock Song
Unser Song-Beispiel besteht aus zwei jeweils achttaktigen Parts, die sich der Einfachheit halber im Playalong wiederholen. Die Form ist also eine simple Strophe-Chorus Abfolge:
In der Strophe spielt ihr die geschlossene Hi-Hat als unbetonte – also gleich laute – Achtelnoten. Dazu kommt die Bassdrum auf den Zählzeiten Eins, Drei, sowie Drei und. Mit der Snare spielt ihr den klassischen „Backbeat“ auf Zwei und Vier.
Der Refrain markiert im Rocksong einen Höhepunkt, den ihr mit dem Drumpart unterstützen solltet. Zum Glück gestaltet sich das oft wirklich einfach. In unserem Beispiel wechselt ihr dazu auf das Ride-Becken, welches mit seinem breiten und längeren Sound die Gitarren- und Basslinie schön „zusammenklebt“ und dadurch effektiv unterstützt. Und so klingt das ganze:
Für dich ausgesucht
Beginner-Tipp
Ein häufiger Fehler bei Einsteigern ist die zu kräftig gespielte Pulshand – also die Hi-Hat oder das Ride. Sind diese beiden Becken im Verhältnis zu laut, geraten die für das pumpende Feeling so wichtige Bassdrum und Snaredrum subjektiv ins Hintertreffen. Achtet also darauf, dass ihr in Rock- und Popmusik diese beiden Trommeln in den Vordergrund bringt, indem ihr den Anschlag von Hi-Hat und Ride-Becken kontrolliert ausführt und der Bassdrum durch das Spiel mit abgehobener Ferse ordentlich Druck verleiht. Bei der Snare ist die die Nutzung des so genannten Rimshots von Vorteil, weil er der Trommel mehr „Cut“ verleiht. Hierbei trifft der Stick den Spannreifen (Rim) und die Fellmitte gleichzeitig. Für diese Technik ist etwas Übung vonnöten, ihr werdet den Dreh aber schnell raus haben.
Profi-Tipp
Alle fortgeschrittenen Trommler unter euch können in jedem vierten Takt der Strophe auf der „Vier und“ die Hi-Hat für die Länge einer Achtelnote öffnen und auf jeder „Eins“ des ersten Strophen- oder Chorustaktes einen Akzent mit dem Crash-Becken setzen. Zusätzlich könnt ihr euch an den beiden Fill-Ins versuchen, die ich jeweils im achten Takt gespielt habe. Die sehen folgendermaßen aus:
Verwendetes Equipment
Rockgrooves werden meist mit großen Trommeln und Becken gespielt, weil diese einen tendenziell tieferen und satteren Grundton haben und zudem über eine größere Dynamik verfügen als kleine Fusion-Drumsets.
In meinem Sound-Beispiel hört ihr ein vierteiliges Kit, bestehend aus einer Wahan Acryl-Bassdrum in den Maßen 24“x13“, zwei Wahan Buchenholz-Toms in 12×8 und 16×14 Zoll sowie eine 14“x5“ Noble & Cooley Cherrywood Snaredrum. Alle Trommeln sind leicht bedämpft und eher tief gestimmt. Beim Spiel habe ich auf Druck und Konstanz besonders bei der Snaredrum geachtet.
An Becken habe ich ein altes 22“ Sabian Sound Control Ride der AA Serie verwendet, eine ebenso alte 14“ Sabian Medium Hi-Hat der HH Serie sowie als Crash ein 19“ Bosphorus Crash Ride.
Viel Spaß beim Abrocken!
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Play-Alongs zum Mitspielen
Hier könnt ihr euch drei Versionen mit und ohne Clicktrack / Drums zum Üben anhören. Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Losrocken!
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Mike Boos sagt:
#1 - 22.04.2022 um 11:01 Uhr
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